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Sonntag, 13:30 Uhr: Matchball abwehren! - Herr Bert - 05-09-2015

[Bild: 518_heim_ingolstadt-jpg.1466]

Dem Aufstieg so nah - Allzu groß sind die Zweifel nicht mehr, dass der FC Ingolstadt ab der kommenden Spielzeit der insgesamt 54. Verein seit Gründung der Bundesliga 1963 ist, der im Fußball-Oberhaus ran darf. Geht es nach dem VfL, wird die Feier der „Schanzer“ aber gerne noch um eine Woche verschoben. Können die Oberbayern daheim Party machen, ist doch eh viel schöner.

Sieben Zähler Vorsprung auf den Relegationsrang, bei noch drei verbleibenden Spielen. Das dürfte reichen. Und es spricht auch alles dafür, dass die Elf von Coach Ralph Hasenhüttl in Kürze endlich jubeln darf: Die meisten Tore (gemeinsam mit unserem VfL!), die meisten Siege – ergo auch die meisten Zähler.

Beachtliche Entwicklung


Seit der Gründung im Sommer 2014, der MTV Ingolstadt und der ESV Ingolstadt fusionierten zum FCI, ging es für die „Schanzer“, mit wenigen Ausnahmen, stetig bergauf. In der zweiten Saison der Aufstieg in die Regionalliga, zwei weitere Jahre danach der Gang in die 2. Bundesliga. Mit einer einjährigen Unterbrechung hat der FCI dort nun sechs Spielzeiten verbracht. Meist im Tabellenmittelfeld, in diesem Jahr grüßen die Bayern von ganz oben. Der Lohn der intensiven Arbeit, sicherlich auch begünstigt durch die finanzielle Unterstützung von Hauptsponsor Audi. Doch seit der Berufung von Ralph Hasenhüttl auf den Cheftrainerposten der „Schanzer“, hat sich in der oberbayerischen Stadt eine enorm spielstarke und unangenehm zu bespielende Elf gefunden. Der Österreicher ersetzte im Oktober 2013 nach miserablem Saisonstart Marco Kurz auf der Trainerbank des FCI.

Vom Tabellenende aus ging es rasch nach oben, nach der ersten Spielzeit unter dem ehemaligen Bundesligastürmer sprang Platz zehn heraus. Hasenhüttls Vertrag wurde verlängert, Indiz für das Vertrauen seitens des Vereins. Es zahlt sich aus. Die ersten 13 Spieltage in dieser Saison überstand der FC Ingolstadt ohne jegliche Niederlage, erst beim 1. FC Nürnberg folgte Ende November die erste Pleite (klammern wir das Pokalaus in Runde eins bei den Kickers Offenbach mal aus). Alles sah nach einem ungefährdeten Durchmarsch in Richtung Bundesliga aus. Ganz so einfach gestaltete der sich dann aber doch nicht. Eine kleine Schwächeperiode nach der Winterpause, in der die „Schanzer“ aus sechs Spielen nur einen Dreier holen konnten, ließ die Konkurrenz noch einmal bedrohlich nahe kommen. Dies hat sich in den vergangenen Wochen relativiert, aktuell hat der FCI sieben Zähler Vorsprung auf Relegationsrang drei, den der SV Darmstadt bekleidet.

Glück der Tüchtigen


Wäre die Hasenhüttl-Elf am letzten Montag im Topspiel gegen den FCN als Sieger vom Feld gegangen, Ingolstadt hätte bei günstiger Konstellation schon vor dem Anpfiff am Sonntag im rewirpowerSTADION als Aufsteiger feststehen können. Im Konjunktiv gesprochen. Denn die Franken luchsten den Oberbayern beim 1:1 ein Remis ab. Absolut gerecht, denn der FCI musste einige heikle Situationen überstehen, hatte dabei auch das nötige Fortune auf seiner Seite. Für die Führung sorgte nämlich in Person von Javier Pinola keiner der eigenen Akteure (70.). Das wollte der Routinier dann auch nicht auf sich sitzen lassen, Pinola legte nur zwei Minuten später für Danny Blum auf, der postwendende Ausgleich (72.). Gleichzeitig der Endstand, auch, weil Ingolstadt in den Schlussminuten das Glück gepachtet hatte. Bei einer letzten Nürnberger Ecke sprang Ramazan Özcan im Kasten der Hausherren am Spielgerät vorbei, FCI-Angreifer Lukas Hinterseer sprang der Ball vom eigenen Kopf aus an den Innenpfosten. Final klärte die Abwehrreihe der Ingolstädter kompromisslos. Ende. Durch den einen Zähler muss die Aufstiegsfeier nun also mindestens bis Sonntagnachmittag verschoben werden. Geht es nach dem VfL, dann auch gerne noch ein paar Tage länger.
Offensivspektakel!?

Dafür müssen die Blau-Weißen allerdings die starke Offensive der „Schanzer“ in den Griff bekommen. 49 Treffer, exakt so viele wie unser VfL. Verantwortlich dafür ist auf Ingolstädter Seite kein Torgarant á la Simon Terodde. Die Toptorschützen Stefan Lex und LukasHinterseer haben „nur“ 8 Buden auf dem Konto. Aber es passt zum FCI, auch in der Torverteilung überzeugt unser Gast im Kollektiv. Ein Name ist dennoch zu nennen: Pascal Groß ist der unangefochtene Topscorer der 2. Bundesliga. Neben sieben eigenen Treffern leistete der Mittelfeldmann unglaubliche 21 Torvorlagen. Verzichten muss der Aufstiegsaspirant Nummer eins am kommenden Sonntag auf Abwehrchef Marvin Matip. Der Kapitän der „Schanzer“, elf Jahre lang selbst an der Castroper Straße aktiv, zog sich einen Bruch des Oberarmkopfes zu. Saisonaus. Zudem wird in Bochum auch Moritz Hartmann nur zusehen können, der 1:0-Torschütze aus dem Hinspiel ist nach seiner 5. Gelben gesperrt.

Böse Bilanz


Am Sonntag geht es für die Blau-Weißen auch dafür, die bis dato äußerst dürftige Bilanz gegen den kommenden Bundesligisten aufzubessern. Neun Spiele gab es bislang zwischen beiden Teams in Liga zwei. Sieben davon entschieden die „Schanzer“ für sich. Ganz düster auch die bisherige Heimbilanz: Nur einen Zähler aus vier Partien holten die Blau-Weißen. Wird also Zeit. Der bislang einzige VfL-Sieg hatte es immerhin ordentlich in sich. In der Spielzeit 2011/12 triumphierten die Blau-Weißen mit 5:3 in Oberbayern. Nehmen wir gerne wieder so