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Weilandts Geniestreich bringt drei Punkte - Herr Bert - 10-05-2018

   

Wichtiger Heimsieg für den VfL! Nach der Englischen Woche wollten die Blau-Weißen wieder in die Spur, und sie behielten im Duell mit Arminia Bielefeld alle Zähler an der Castroper Straße. Tom Weilandt sorgte bereits nach acht Minuten für den goldenen Treffer der Partie, als er zunächst durch die Gästeabwehr tanzte und anschließend den zweiten Ball per Kopf in die Maschen drückte. Die Ostwestfalen machten nach dem Seitenwechsel gehörig Druck, doch die VfL-Abwehr um den starken Manuel Riemann hielt über 90 Minuten!

Die Englische Woche verdaut und abgehakt kehrte der VfL Bochum 1848 am 9. Spieltag der zweiten Bundesliga zurück ins Vonovia Ruhrstadion, um wieder in die Erfolgsspur einzubiegen. Gegner anne Castroper war vor 19.231 Zuschauern Tabellennachbar DSC Arminia Bielefeld, der vor dem Spiel mit einem Punkt mehr (12) auf Rang zehn notiert war. Im Vergleich zur Niederlage beim 1. FC Heidenheim tauschte Cheftrainer Robin Dutt auf drei Positionen: Anthony Losilla musste nach seiner Ampelkarte ebenso zusehen wie Maxim Leitsch, den Leistenprobleme plagten. Zudem saß Sidney Sam zunächst am Spielfeldrand. Jan Gyamerah, Robbie Kruse und Sebastian Maier rückten in die Anfangsformation.

Der Start in die Partie war gleich schwungvoll. Die erste Doppelchance hatten die Gäste aus Ostwestfalen, als Jonathan Clauss über rechts frei vor Manuel Riemann auftauchte. Der VfL-Schnapper blieb Sieger und entschärfte auch Florian Hartherz‘ Versuch von der anderen Seite (2.). Beide spielten mit offenem Visier, nun geriet aber der Strafraum der Arminen in Gefahr. Einen Maier-Freistoß bekam Tim Hoogland zu fassen und hielt drauf, wurde jedoch dabei geblockt (5.). Im nächsten Anlauf klappte es mit dem frühen Führungstor – und das war durchaus künstlerisch wertvoll. Nach einem Einwurf auf der linken Seite gelangte das Spielgerät zu Tom Weilandt, der mindestens die halbe DSC-Defensive narrte und aus der Drehung mit der Pike abzog. Stefan Ortega ließ den Schuss nach vorne klatschen, „Hille“ nutzte dies, um im zweiten Anlauf per Kopf zu versenken (8.). Traumstart nach Traumsolo geglückt.

Die Mannschaft von Jeff Saibene war nun um eine Antwort bemüht, musste beim Anrennen aber Konter des lauernden VfL über sich ergehen lassen. In einer Vier-gegen-Vier-Situation gelangte Weilandts Pass aber letztlich zu weit, da war mehr drin (11.). Wenig später kam Timo Perthel nach einem wieder von Weilandt initiierten Gegenstoß zum Schuss, wurde aber noch blockiert (15.) Die Arminen hatten in dieser die Spielkontrolle und schnürten den VfL phasenweise hinten ein, kamen aber nur bis zum Sechzehner und konnten keine nennenswerten Abschlüsse verzeichnen. Dafür generierten sie einige Ecken, ein halbes Dutzend allein in den ersten gut 20 Minuten, die der Gastgeber jedoch allesamt gut verteidigte und auch darüber so gut wie keine Gefahr aufkommen ließ. Nach flottem Beginn verflachte die Partie ein wenig.

Die beste Gelegenheit der Gäste verzeichnete Max Christiansen, der schön freigespielt wurde, jedoch in Bedrängnis von Gyamerah zu harmlos abschloss (29.). Einen weiteren Aufreger verursachte Lukas Hinterseer, der im Laufduell von Stephan Salger zu Fall gebracht wurde. Salger war der letzte Mann, eine klare Torchance verhinderte er dadurch zwar nicht, eine gelbe Karte wäre aber fällig gewesen. Nach dem anschließenden Freistoß verzog Perthel aus dem Hinterhalt (36.). Am Spielgeschehen tat sich bis zur Pause nichts mehr, auch Torraumszenen blieben mittlerweile eine Rarität. So brachten die Blau-Weißen die knappe Führung in die Katakomben.

Aus diesen kam die Dutt-Elf unverändert, die Bielefelder brachten mit Sturmtank Andreas Voglsammer für Christiansen mehr Offensive. Saibenes Plan ging in den Anfangsminuten der zweiten Spielhälfte nicht auf, der VfL schaffte es nämlich, das Spiel wieder weiter weg vom eigenen Strafraum zu halten und gelegentlich in aussichtsreiche Kontersituationen zu geraten, bei denen die Arminia aber gut aufpasste. Vieles spielte sich im Mittelfeld ab. Die Bielefelder holten sich dann die erste gelbe Karte der Partie von Schiedsrichter Lasse Koslowski ab, als Clauss Weilandt mit beiden Beinen voran niederstreckte (59.). Nach einer knappen Stunde kam wieder etwas mehr Leben auf den Rasen, Joker Voglsammer schloss aus dem Gewühl ab und traf den Pfosten (60.) – Riemann war aber da, es gab Ecke.

Gerade als die Gäste stärker aufkamen, hatte auch Bochum wieder eine Großchance. Nach einem Maier-Freistoß stieg Hoogland in der Mitte am höchsten und nickte das Leder knapp über den Querbalken (64.). Doch Bielefeld wurde immer forscher und setzte die VfL-Defensive zunehmend unter Druck. Börner setzte einen Kopfball nach Eckball an den Innenpfosten – Glück für Blau und Weiß (68.). Vor dieser Ecke ging Maier angeschlagen vom Feld, für ihn sollte Vitaly Janelt für mehr Stabilität sorgen (68.). Die Entlastung wurde weniger, bei einem starken Konter schloss Kruse zu früh ab und verfehlte deutlich (71.). Es war abzusehen, dass das noch lange 20 Minuten werden könnten. Joan Simun Edmundsson versuchte sich dann auf der Gegenseite als nächstes und setzte seinen Versuch aus vollem Lauf nicht weit neben die rechte Torumrandung (72.).

Eine Viertelstunde vor Schluss wurde dann der erste Bochumer verwarnt – Chung Yong Lee hatte im Luftkampf den Arm zu weit oben (75.). Saibene brachte auf Bielefelder Seite noch mehr Offensive, Keanu Staude sollte für Manuel Prietl für zusätzlichen Schwung sorgen (77.). Der VfL verteidigte leidenschaftlich, spielte aber mit dem Feuer. Die Führung war mittlerweile schmeichelhaft. Cedric Brunner sah gelb für das gleiche Vergehen, wie kurz zuvor Lee, dann zog Saibene seinen letzten Trumpf, Strauss ging raus und Patrick Weihrauch kam (82.).

Die Schlussminuten waren nun zerfahren, was dem VfL zugutekam. Die Mannen von Dutt befreiten sich mit viel Wille wieder vom Powerplay der Arminen und wurden selbst brandgefährlich. Erst missglückte Hinterseers Direktabnahme nach einer Lee-Ecke (83.), dann hatte der Südkoreraner selbst die Vorentscheidung auf dem Fuß, platzierte den Ball alleine vor Ortega nur Millimeter neben den Kasten (84.). Der ersehnte Dreier rückte aber immer näher, Bielefeld schaffte es nicht mehr, in der Box zum Abschluss zu kommen, die Hausherren machten es nun geschickt. Für die Schlussminuten half dann Silvère Ganvoula mit seiner Kopfballstärke aus, den Vorsprung zu retten, Geburtstagskind Kruse räumte das Feld (88.). Bielefeld schob Frust, Edmundsson holte sich für Ball wegschlagen den gelben Karton (90.). Bochum hielt den Ball, Ganvoula setzte beinahe den Schlusspunkt, scheiterte aber an Ortega. Dutt drehte in der vierminütigen Nachspielzeit nochmal an der Uhr und brachte Tom Baack, der zu seinem Saison-Debüt kam und Torschützen Weilandt ersetzte. Es reichte, nach einem letzten Freistoß im Mittelfeld pfiff Koslowski ab, nach drei sieglosen Spielen waren die drei Punkte im Sack.

Weiter geht es nach der Länderspielpause am Sonntag, 21. Oktober, beim Hamburger SV (13.30 Uhr).