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VfL macht Absteiger-Sachen - aber so spielt kein Absteiger - Herr Bert - 04-14-2024

Auch gegen den zweiten Aufsteiger gelingt Bochum kein Heimsieg. 1:1 gegen Heidenheim aber lässt hoffen. Ein Kommentar. 

Der VfL Bochum macht weiter Absteiger-Sachen. Als Keven Schlotterbeck im Heimspiel gegen den FC Heidenheim ein Eigentor machte, schien das die Steigerung zum Köln-Spiel zu sein.

Lieber VfL Bochum, war da die Frage, kannst du noch unglücklicher, eigentlich ja bescheuerter verlieren als nach einer 1:0-Führung in Köln mit gegen Gegentoren in der Schlussminute und der Nachspielzeit? Aber, na klar! Hold my beer, sagte Keven Schlotterbeck.

Schlotterbeck mit einen einmalig schönen Eigentor
Ich male ein Eigentor in die Bundesliga-Geschichte, das sich in dieser Schönheit und Einmaligkeit auch bei einer geschlossenen Versuchsanordnung nicht wiederholen ließe.

Nein, im Vonovia Ruhrstadion war es danach nicht komplett leise. Eben auch, weil die Heidenheimer feierten. Aber deutlich war zu merken, dass das Eigentor-Gegentor etwas bei den VfL-Fans auslöste: So verliert ein Absteiger. Zu diesem Zeitpunkt führte Mainz bereits klar gegen Hoffenheim, Bochum war aufgrund des schlechteren Torverhältnisses auf den Relegationsplatz zurückgefallen. 

Ausgerechnet Schlotterbeck trifft zum 1:1
Die Geschichte des Spiels in Bochum war da aber noch nicht auserzählt. Und natürlich ausgerechnet Schlotterbeck traf zum 1:1, hob Bochum damit wieder über den Strich.

Unglückliche Niederlagen, unnötige Punktverluste, Hilfestellungen bei Gegentoren pflastern gemeinhin den Weg von Absteigern. Festzuhalten aber bleibt für den VfL Bochum nach diesem bemerkenswerten Nachmittag im Vonovia Ruhrstadion und dem 1:1 gegen Heidenheim: So spielt kein Absteiger.

VfL läuft, kämpft, fällt und steht wieder auf
Bochum lief, Bochum kämpfte, Bochum fiel und bekam auf die Fresse. Bochum aber war unter dem neuen Cheftrainer Heiko Butscher gegen Heidenheim das in Summe bessere Team. Festmachen lässt sich das auch an Zahlen: Bochum kam auf 23 Torschüsse, Heidenheim auf elf. Die Bochumer liefen 115 Kilometer, die Heidenheimer 109.

Wille und Bereitschaft, Struktur und Ordnung, Spielidee und Überzeugung waren gegen Heidenheim da. Was fehlte waren Spielglück und ein Spritzer Effektivität. Nicht erst in diesem Spiel des 29. Spieltages bestätigte sich, dass den Bochumern in dieser Spielzeit der Spieler fehlt, der zumindest halbwegs zuverlässig trifft.

Der VfL kann Abstiegskampf
Das 1:1 aber hält bei den Bochumern die Köpfe hoch. Gibt dir das Fußball-Schicksal doofe Gegentore und haut dir immer wieder in den Nacken, mache Hoffnung draus. Waren die Punkteteilungen in den Heimspielen gegen Köln, Mainz, Bremen und zuletzt Darmstadt gefühlte Niederlagen, so war das 1:1 gegen Heidenheim ein gefühlter Sieg.

Der VfL Bochum kann Abstiegskampf. Der VfL Bochum kann gefühlt in den vergangenen Jahren ja eigentlich gar nichts anderes. Die Verantwortlichen des VfL Bochum wollten nicht recht haben, als sie im Verlauf der Saison immer wieder betonten, dass ihnen schon vor Saisonbeginn klar gewesen sei, dass das Team bis zum Saisonende um den Klassenerhalt spielen wird. Hatten und haben sie aber.

Aufgeben ist keine Option
Ob es im Vergleich mit den finanziell deutlich besser aufgestellten Teams aus Mainz, Wolfsburg oder Union Berlin wirklich ein Vorteil ist, dass der VfL Bochum allein in der vergangenen Saison gefühlt drei Mal als Absteiger festzustehen schien und dann doch den Klassenerhalt schaffte, wird sich zeigen.

Klar scheint, dass die noch fünf ausstehenden Spiele einiges mit dem Nervenkostüm all derer machen wird, die es mit dem VfL Bochum halten. Aber, und so war es auch auf einem Banner vor der Ostkurve im Ruhrstadion zu lesen: Aufgeben ist keine Option.

Quelle: WAZ.de


RE: VfL macht Absteiger-Sachen - aber so spielt kein Absteiger - Herr Bert - 04-14-2024

Der Abstiegskampf für den VfL Bochum wird immer brenzliger. Zwei Aspekte aber machen Mut, auch nach sieben Partien ohne Sieg. Ein Kommentar. 

Auf der einen Seite steht das Ergebnis. Der VfL Bochum hat im Bundesliga-Abstiegskampf gegen den 1. FC Heidenheim nur ein 1:1 erreicht, es war das siebte Spiel in Serie ohne Dreier. 

Der Abstand nach unten wird immer kleiner. Zwar wuchs der Vorsprung auf den 1. FC Köln auf Rang 17 auf fünf Punkte, doch der 1. FSV Mainz 05 auf dem Relegationsplatz ist nur noch einen Zähler entfernt.
Was macht also Mut für den Schlussspurt? Sicher nicht die Serie der Mainzer, die vor allem zu Hause auf einmal jedes Spiel in beeindruckender Manier gewinnen. 

Sicher auch nicht die Negativ-Serie der Bochumer, die einen großen Vorsprung fast ganz verspielt haben. Zwei Punkte aber bleiben, die auch für den VfL sprechen.

Da wäre zum einen der unfassbare Support der Zuschauer, da wäre zum anderen die imponierende Moral der Mannschaft. Denn zur Einordnung: Bochum verspielte vor zwei Wochen eine 2:0-Führung gegen den Letzten aus Darmstadt. 

Eine Woche später führte man 1:0 in Köln - bis zur 90. Minute. Dann folgten 90 Sekunden des Grauens und man fuhr mit leeren Händen zurück. Bochum schien auf dem Boden, dann folgte nach dem Trainerwechsel auch noch das Eigentor gegen Heidenheim. Was für eine Gurke, und die auch noch kurz vor Schluss. Spätestens hier hatte man das Gefühl, jetzt geht nichts mehr.

Doch der VfL bäumte sich auf, wie er es in den Minuten vorher auch machte. Es mutet nicht wie Zufall an, dass ausgerechnet Keven Schlotterbeck das 1:1 erzielte, der kurz zuvor so unglücklich ins eigene Tor traf.
Denn er ist eines der Bochumer Gesichter, wenn es um den unbedingten Willen geht, die Bundesliga zu halten. Zwei andere sind Kevin Stöger und Takuma Asano, beide tendieren offenbar nach der Spielzeit mit einem ablösefreien Abgang aus Bochum.

Wie sie sich aber in die Partie schmissen, das nötigt Respekt ab. Wo andere Teams nach dem 0:1 nicht mehr aufgestanden wären, da riss Stöger die Begegnung an sich. Er forderte Bälle, initiierte Angriffe, leitete das 1:1 mit seiner passgenauen Ecke ein. Immer mit der Körpersprache, die es braucht.

Daher wird der VfL nicht absteigen, weil die Moral nicht stimmt. Er wird auch nicht absteigen, weil die Fans aufgegeben haben. Anthony Losilla hoffte vor dem Spiel auf die Geduld der Anhänger. 

Quelle: Reviersport.de


RE: VfL macht Absteiger-Sachen - aber so spielt kein Absteiger - Herr Bert - 04-15-2024

Der Abstiegskampf für den VfL Bochum wird immer brenzliger. Zwei Aspekte aber machen Mut, auch nach sieben Partien ohne Sieg. Ein Kommentar. 

Auf der einen Seite steht das Ergebnis. Der VfL Bochum hat im Bundesliga-Abstiegskampf gegen den 1. FC Heidenheim nur ein 1:1 erreicht, es war das siebte Spiel in Serie ohne Dreier. 

Der Abstand nach unten wird immer kleiner. Zwar wuchs der Vorsprung auf den 1. FC Köln auf Rang 17 auf fünf Punkte, doch der 1. FSV Mainz 05 auf dem Relegationsplatz ist nur noch einen Zähler entfernt.
Was macht also Mut für den Schlussspurt? Sicher nicht die Serie der Mainzer, die vor allem zu Hause auf einmal jedes Spiel in beeindruckender Manier gewinnen. 

Sicher auch nicht die Negativ-Serie der Bochumer, die einen großen Vorsprung fast ganz verspielt haben. Zwei Punkte aber bleiben, die auch für den VfL sprechen.

Da wäre zum einen der unfassbare Support der Zuschauer, da wäre zum anderen die imponierende Moral der Mannschaft. Denn zur Einordnung: Bochum verspielte vor zwei Wochen eine 2:0-Führung gegen den Letzten aus Darmstadt. 

Eine Woche später führte man 1:0 in Köln - bis zur 90. Minute. Dann folgten 90 Sekunden des Grauens und man fuhr mit leeren Händen zurück. Bochum schien auf dem Boden, dann folgte nach dem Trainerwechsel auch noch das Eigentor gegen Heidenheim. Was für eine Gurke, und die auch noch kurz vor Schluss. Spätestens hier hatte man das Gefühl, jetzt geht nichts mehr.

Doch der VfL bäumte sich auf, wie er es in den Minuten vorher auch machte. Es mutet nicht wie Zufall an, dass ausgerechnet Keven Schlotterbeck das 1:1 erzielte, der kurz zuvor so unglücklich ins eigene Tor traf.
Denn er ist eines der Bochumer Gesichter, wenn es um den unbedingten Willen geht, die Bundesliga zu halten. Zwei andere sind Kevin Stöger und Takuma Asano, beide tendieren offenbar nach der Spielzeit mit einem ablösefreien Abgang aus Bochum.

Wie sie sich aber in die Partie schmissen, das nötigt Respekt ab. Wo andere Teams nach dem 0:1 nicht mehr aufgestanden wären, da riss Stöger die Begegnung an sich. Er forderte Bälle, initiierte Angriffe, leitete das 1:1 mit seiner passgenauen Ecke ein. Immer mit der Körpersprache, die es braucht.

Daher wird der VfL nicht absteigen, weil die Moral nicht stimmt. Er wird auch nicht absteigen, weil die Fans aufgegeben haben. Anthony Losilla hoffte vor dem Spiel auf die Geduld der Anhänger. 

Er bekam sie. Was im Ruhrstadion los war, das nötige auch Respekt ab. Was die knapp 24.000 Bochumer abrissen, das muss Mut machen, das muss die Mannschaft pushen, auch widrige Phasen zu überstehen.

Ob es am Ende reicht, das steht nicht fest. Die zwei Pluspunkte aber sind da, man kann nur hoffen, dass sie den Ausschlag geben und nicht die natürlich auch vielen negativen Aspekte, die den VfL in die aktuelle Lage gebracht haben. Aber die dürfen im Endspurt kein Thema sein. Denn es wäre nicht das erste Mal, dass Mentalität die Klasse schlägt, die man zum Beispiel im Mainzer Kader geballter vorfindet als beim VfL.

Zumindest die Relegation muss erreicht werden, um dann mit seinem Faustpfand den Dritten der 2. Bundesliga in Schach halten zu können. 

Quelle: Reviersport.de