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Masouras im Daten-Check - Herr Bert - 02-05-2025

Georgios Masouras ist ein neuer Hoffnungsträger beim VfL Bochum. Der Stürmer soll für mehr Torgefahr sorgen, kreiert aber kaum Chancen, so das Ergebnis einer Datenanalyse. 

62 Tore hat Georgios Masouras in der griechischen ersten Liga erzielt in 302 Einsätzen, neun weitere in der Champions League und Europa League und zehn für Griechenlands Nationalmannschaft in 47 Spielen. Zuletzt traf die neue Nummer elf des VfL Bochum beim 1:2 gegen Deutschland im vergangenen Sommer für sein Heimatland, das er als Spieler nun erstmals verlassen hat. 

Sein Abschluss, seine Präsenz im Strafraum und seine Laufintensität, gepaart mit einem ordentlichen Tempo, sind denn auch die wesentlichen Stärken des Angreifers, den der VfL Bochum bis zum Saisonende von Olympiakos Piräus ausgeliehen hat. Das belegen die Zahlen des Datenanalyse-Unternehmens Createfootball, das den Angreifer für diese Redaktion bewertet hat. Und zwar anhand der Daten, die Masouras in seinen Spielen für Piräus von 2019 bis 2024 geliefert hat. 

Masouras soll helfen, die harmlose Offensive des VfL, die erst 17 Tore zustande brachte in 20 Spielen, zu beleben. Seit einem Jahr galt Masouras als ein Wunschspieler der Bochumer, gab es Kontakt. In dieser Saison verlor der Kapitän von Olympiakos aber seinen Stammplatz bei Piräus. Bochum lieh ihn bis zum Saisonende ohne Kaufoption aus, seit Samstagabend ist der Deal fix. 

Hecking kann sich Masouras auch in einer Doppelspitze vorstellen
Trainer Dieter Hecking sieht ihn in der Offensive flexibel einsetzbar. Sowohl über Rechtsaußen als auch in einer Doppelspitze oder um eine Spitze herum, so der Trainer im Gespräch mit dieser Redaktion, könne Masouras eingesetzt werden. Im Training am Mittwoch bildete er unter anderem eine Doppelspitze mit Myron Boadu.

Eine Stärke von Masouras ist der Abschluss
In Griechenland spielte Masouras meist über die rechte Außenbahn, allerdings „klebt“ er nicht an der Linie wie vom Typ her Gerrit Holtmann, sondern zieht von außen auch immer wieder in die Halbräume, die Tiefe, in den Strafraum. Masouras sucht häufig den Abschluss und bringt gute 43% seiner Schüsse aufs Tor. Er zieht allerdings nur selten mit dem Ball in die Box, so die Datenanalyse, ist also auf eine gute Vorarbeit angewiesen. Stark ist der 1,84 Meter große Angreifer in der Luft, hat ein gutes Kopfballspiel, kann Bälle festmachen und dank seiner Physis auch behaupten. Auch ist er viel in Bewegung, bietet Tiefenläufe an vor allem über Außen.

Masouras kreiert nur wenig Torchancen
Allerdings zeigen die Daten auch „eklatante Defizite“, die Createfootball am Sinn des Transfers zweifeln lassen. So kreiert Masouras nur wenig Torchancen, setzt seine Mitspieler unzureichend in Szene, bringt kaum gefährliche Pässe in den Strafraum, weder in die Tiefe noch von außen. Zudem setzt er nur selten zum Dribbling an. Masouras meide trotz seines ordentlichen Tempos und einer guten Ballführung die Eins-gegen-Eins-Duelle. Die Präzision seiner Pässe in die Tiefe liegt mit 30 Prozent unter Bundesliga-Niveau.

Pass-Qualität von Masouras unter Bundesliga-Niveau
Vor allem aber seine Pass-Qualität lässt nach den Daten zu wünschen übrig, hier zählte er in der international zweitklassigen ersten Liga Griechenlands zu den schwächeren Spielern. Selbst auf kurzer Distanz ohne Raumgewinn gebe es Mängel, so Createfootball. Insgesamt kommt Masouras nur auf eine Passquote von unterdurchschnittlichen 73 Prozent. Beim Pressing fällt die Bilanz durchwachsen aus: Masouras bringt zwar eine hohe Intensität mit, ist aber im defensiven Zweikampf insgesamt nicht auf Bundesliga-Niveau.

Masouras ist sehr von der Qualität seiner Mitspieler abhängig, bilanziert Createfootball - und die Flanken- und Passqualität von Maxi Wittek, Moritz Broschinski, Felix Passlack oder auch dem zuletzt stärksten Angreifer Gerrit Holtmann ist bisher die eines Absteigers. 

Hecking setzt in Kiel wohl auf einer Dreier-/Fünferkette und Doppelspitze
Beim Vorletzten Holstein Kiel am kommenden Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) könnte Masouras sein Debüt geben - ob in der Startelf, wird sich zeigen. Vermutlich setzt Trainer Hecking wieder auf eine Dreier-/Fünferkette, drei zentrale Mittelfeldspieler und eine Doppelspitze. Holtmann überzeugte zuletzt, hat mit seinem Tempo gute Karten. Myron Boadu ist der beste Torjäger. „Dass Myron Tore schießen kann, wissen wir. Jeder kann sich in dieser Woche anbieten“, sagte Hecking. Phillipp Hofmann, Moritz Broschinski und jetzt auch Masouras sind die weiteren Kandidaten.

Quelle: WAZ.de