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Anführer: Bero ist in vielen Rankings Spitze - Herr Bert - 02-27-2025

Matus Bero steht selten im Rampenlicht, ist aus der Startelf des VfL Bochum aber nicht wegzudenken, hat auch die Ecken übernommen. Bald droht er aber erneut auszufallen. 

In zwei Gruppen trainierten die Bochumer am Donnerstag. Auf dem oberen Platz ging es um Angriffe über die Außen mit scharfen Flanken und vielen Abschlüssen. Auch Gerrit Holtmann und Felix Passlack mischten wieder mit. Bis auf Myron Boadu (Aufbautraining) kann Trainer Dieter Hecking beim Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim am Samstag (15.30 Uhr) wohl auf alle Kräfte setzen. 

Dazu zählt natürlich auch Mittelfeldmann Matus Bero. Er trainierte auf dem Leichtathletik-Platz mit einer Gruppe unter Co-Trainer Marc-Andre Kruska. Standard-Training war mal wieder angesagt. 

Ecken von links und rechts, Flanken aus dem Halbfeld übte der VfL ein - eine Disziplin, die im Abstiegskampf entscheidend sein kann. Der VfL hat hier weiterhin noch viel Luft nach oben. Maximilian Wittek und Matus Bero wechselten sich als Schützen der Ecken und Freistöße ab - im Spiel gab es längst eine Wachablösung. Seit sieben Partien ist Bero der Standard-Chef beim VfL, und insbesondere seine Ecken erzeugten mehr Gefahr als die von Wittek und auch Felix Passlack in den Monaten zuvor. 

Der Lohn war nun das erste Tor nach einer Ecke. Beros von links mit dem rechten Fuß scharf Richtung Fünfmeterraum getretenen Eckball veredelte Erhan Masovic mit dem Kopf zur Führung in Wolfsburg. 

„Das freut mich natürlich, dass eine Ecke endlich mit einem Tor belohnt wurde“, sagte Bero am Donnerstag. „Unsere Ecken hatten auch vorher schon eine gute Qualität, aber die Bewegungen und Abläufe in der Box waren noch nicht optimal. Daran arbeiten wir ständig“, sagte der 29-Jährige.

Matus Bero vereint viele Tugenden, auf die es ankommt
Bero steht selten im Fokus der Öffentlichkeit, er ist nach außen ein ruhiger Vertreter seiner Zunft, der seinen Job auf dem Platz umso akribischer erledigt - mit Zweikampfhärte, Intensität, Laufeinsatz, mit Sprints, Willen und einer hohen Spielintelligenz. Der slowakische Nationalspieler, im Sommer 2023 vom niederländischen Erstligisten Vitesse Arnheim in die Bundesliga gewechselt, vereint viele Tugenden, die den VfL auszeichnen sollen. „Ich versuche immer das Beste zu geben, bin immer viel gelaufen in meiner Karriere. Ich arbeite viel daran, körperlich topfit zu sein, denn das macht mich stark“, sagt Bero.

Laufwerte, Sprints, intensive Läufe: Bero führt VfL-Rankings an
Daten belegen das. In der VfL-internen Rangliste führt er etliche Statistiken an. 227 Kilometer ist Bero, dessen Vertrag beim VfL noch bis zum Sommer 2026 läuft, laut der offiziellen Bundesliga-Statistik der DFL gelaufen in seinen 20 Einsätzen in dieser Saison. Er ist damit ligaweit die Nummer 27. Zweitbester Bochumer ist Ibrahima Sissoko mit 220 Kilometern - als Gesamtteam dagegen ist Bochum in punkto Laufleistung Schlusslicht.

An Bero liegt das nicht. Mit 1643 intensiven Läufen und 579 Sprints liegt er auch in diesen Rankings vorne beim VfL, jeweils vor Felix Passlack. Mit durchschnittlich 55 Ballkontakten pro Spiel ist er die Nummer zwei knapp hinter Wittek (57). Die Nummer zwei ist er auch in der Torschützen- und Scorerliste mit drei Toren und zwei Assists, lediglich Mittelstürmer Myron Boadu (7 Tore) ist erfolgreicher.

Zweikämpfe in der Luft: Hofmann ligaweit die Nummer eins
Auch bei der Passquote (77 Prozent, Rang zwei hinter Sissoko/80) und den gewonnenen Zweikämpfen liegt er in den Top drei beim VfL. Bester Zweikämpfer des VfL ist in Summe bisher Sissoko (261) vor Philipp Hofmann (232), der zudem ligaweit mit Abstand die Nummer eins bei den gewonnenen Kopfballduellen ist. Bero ist Dritter mit 189 erfolgreichen Zweikämpfen.

Mit Winterzugang Tom Krauß, in punkto Balleroberung und Aggressivität ein ähnlicher Typ wie Bero, und dem raumgreifenden Sissoko bildet Bero ein zentrales Mittelfeld-Trio, das ein Prunkstück des VfL geworden ist im Abstiegskampf. Dortmund bekam das zu spüren, zuletzt auch Wolfsburg. Meist spielt er als Achter, hat beim VfL aber auch schon tiefer agiert und in der Vorsaison sogar als Rechtsaußen. Ohnehin ist er ständig in Bewegung, rotieren die Mittelfeldspieler viel nach links wie rechts, vorne wie hinten. „Es geht immer darum, dass wir als Team gut zusammenarbeiten, das funktioniert immer besser“, sagt Bero.

Bero über Hecking: Hat den Glauben zurückgebracht
Unter Trainer Dieter Hecking hat Bero, der auch bei den Vorgängern gesetzt war, fast keine Bundesliga-Minute verpasst. Hecking hat die Mannschaft stabilisiert, spielerisch weiterentwickelt. Vor allem aber, betont Bero, habe Hecking „Ruhe, Glauben und Vertrauen“ zurückgebracht als er ankam im November, als Bochum erst einen Punkt geholt hatte nach neun Partien. „Er hat uns erklärt, dass wir es schaffen können, dass wir besser spielen können. Spätestens nach dem ersten Sieg gegen Heidenheim haben wir alle gespürt, dass wir eine Chance haben. Diesen Glauben hat uns der Trainer vorgelebt.“

Mit Bero als unumstrittenen Stammspieler. Wie wichtig er ist, zeigte auch die Partie in Mönchengladbach, als er beim 0:3 zusehen musste. Nach seiner fünften Gelben Karte war er gesperrt - und in drei der vier folgenden Partien holte sich Bero erneut eine Gelbe Karte ab. Oft wird er früh verwarnt wie zuletzt in Wolfsburg nach bereits sieben Minuten, als er im Zweikampf einen Schritt zu spät kam, oder beim 3:3 gegen RB Leipzig (9.). Gelb-Rot sah er in Bochum aber noch nie, obwohl Bero an seiner intensiven Spielweise nichts ändert nach einer Verwarnung, wie er betont.

Schon acht Gelbe Karten: Bero droht bald nächste Sperre
Nicht jede Gelbe Karte sei auch berechtigt gewesen, meint Bero, „aber ich will mich nicht über die Schiedsrichter beschweren“. Mitunter opfert er sich fürs Team auf, wenn er ein taktisches Foul zieht. Auch deshalb liegt er ligaweit an Position zwei bei der Zahl der Gelben Karten. Nur der Mainzer Dominik Kohr (10) hat mehr Verwarnungen gesammelt. Möglich, dass Bero in dieser Saison noch einmal ausfällt. Nach der zehnten Gelben Karte wäre er ein zweites Mal gesperrt, elf Spiele stehen noch aus.

So weit denkt Bero aber nicht, versichert er, „der Fokus muss immer ganz auf dem nächsten Spiel liegen und nicht darauf, was in drei oder fünf Wochen ist“. Gegen die TSG Hoffenheim am Samstag will er wieder Vollgas geben, einen wichtigen Heimsieg feiern. „Hoffenheim hat viele starke Spieler, wir haben Respekt vor dem Gegner. Aber wir haben ein Heimspiel. Wenn wir unseren Fußball durchziehen, können wir gewinnen.“ Ein gutes Omen: Seit dem Aufstieg gab es drei Heimsiege gegen die TSG Hoffenheim, zuletzt ein wichtiges 3:2 unter Interimstrainer Heiko Butscher, zuvor ein 5:2 und 2:0.

Quelle: WAZ. de