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Schwächste Heimbilanz seit Aufstieg lässt zittern - Druckversion

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Schwächste Heimbilanz seit Aufstieg lässt zittern - Herr Bert - 04-07-2025

Ein katastrophaler Auftritt gegen den VfB Stuttgart und nur zwölf Punkte aus 14 Heimspielen: Trainer Hecking hofft auf ein einmaliges Fehlverhalten. 

Dieter Hecking hat es sich und seinem Trainerteam leicht gemacht. Die Analyse des katastrophalen Auftritts des VfL Bochum gegen den VfB Stuttgart (0:4) fiel aus. Entsprechend hatten der Chef und seine Mitarbeiter am Sonntagmorgen noch Zeit, um kräftig durchzuschnaufen, sich zu sammeln - und die Nackenstarre auszukurieren, die sich vielleicht bei dem einen oder anderen gebildet hatte. Anlass zum Kopfschütteln bot die kollektive „Nicht-Leistung“, wie Hecking den Auftritt seiner Spieler gegen den DFB-Pokalfinalisten nannte, schließlich genug. Immerhin entsprach Hecking mit dem Auslassen der Analyse dem Wunsch von Vize-Kapitän Philipp Hofmann: „Dieses Spiel braucht man gar nicht zu analysieren. Es gilt, dieses Spiel schnell abzuhaken.“ 

Viel zu sehen hätte es ohnehin nicht gegeben. Zumindest nichts Positives. Die VfL-Darbietung gegen den VfB Stuttgart? Sie war die wohl schlechteste unter Hecking, seitdem dieser im Oktober des vergangenen Jahres übernahm. Schon nach zehn Minuten führten die Schwaben durch Treffer von Jeff Chabot und Ermedin Demirovic mit 2:0. „Ich wollte nach 20 Minuten wechseln“, sagte Hecking nach der Partie gefrustet. Doch er zögerte und reagierte erst in der Pause. Bis dahin war seine Mannschaft nahezu chancenlos. Echte Torchancen gab es nicht und auch in der Defensive brannte es immer wieder. Und auch im zweiten Durchgang war es nur Demirovic, der noch zwei Mal traf. 

VfL mit der schlechtesten Heimbilanz seit Wiederaufstieg
Zur zweiten Halbzeit nahm Hecking den ganz schwachen Myron Boadu vom Platz, der zudem schlechte Stimmung verbreitete, indem er auf dem Feld wild gestikulierend seine Mitspieler anmotzte. Dass der Niederländer mit seiner Leistung aber nahtlos in das Kollektivversagen einstimmte, hatte er offenbar verdrängt. Eine Startelf-Nominierung jedenfalls rechtfertigte er zu keinem Zeitpunkt. Die meisten Kollegen allerdings auch nicht. „Der Zusammenhalt war auf dem Platz nicht zu spüren, wir hatten zu viele Abstände, haben nicht durchgeschoben“, sagte ein sichtlich angefressener Hecking nach der Partie.

Für den VfL Bochum war es die dritte Heimniederlage in Serie. Das gab es zuletzt unter Trainer Thomas Reis. Auch in der Heimtabelle steht die Mannschaft nach 14 Partien an der Castroper Straße so schlecht da wie seit dem Bundesliga-Aufstieg 2021 noch nicht. Nur zwölf Punkte hat der VfL bislang gesammelt. Bei einem desolaten Torverhältnis von 13:26. In den vergangenen beiden Spielzeiten hatten die Bochumer jeweils sieben Punkte mehr auf dem Konto. Im ersten Bundesliga-Jahr seit dem Wiederaufstieg sogar satte zwölf. Von einer Festung Ruhrstadion ist momentan wenig zu sehen. 

Horn: VfL hat „alles vermissen lassen“
„Wir haben alles vermissen lassen, was uns in den letzten Wochen ausgezeichnet hat“, sagte Torhüter Timo Horn spürbar angefressen. „Zweikampfhärte, hohes Pressing, den Gegner unter Druck setzen, hinten stabil zu stehen“ - all das hatte der VfL Bochum nicht einmal ansatzweise auf den Platz bekommen, obwohl Hecking bis auf Boadu dieselbe Mannschaft auf das Feld schickte, die in der Vorwoche bei Bayer Leverkusen (1:3) beinahe für eine Überraschung gesorgt hätte. 

Die große Angst wie genau vor einem Jahr geht in Bochum aber noch nicht um. Am 6. April 2024 verlor der VfL noch nach einer Führung beim 1. FC Köln, Thomas Letsch musste am Tag darauf als Trainer gehen. Gänzlich anders die Situation im Jahr 2025: Der Trainer ist der große Hoffnungsträger an der Castroper Straße. Auch, weil er die Situation realistisch einschätzt. „Wir wissen, warum wir da stehen“, sagte der 60-Jährige. „Wir haben richtig einen bekommen.“ Er redete erst gar nicht drumherum, suchte keine Ausreden. Seine Mannschaft habe einfach nur richtig schlecht gespielt, nichts davon auf den Platz gebracht, was es im Kampf gegen den Abstieg brauche. 

Aber, und das spricht die Erfahrung von Jahrzehnten im Profi-Geschäft aus ihm: „So ein Spiel hat man im Abstiegskampf.“ In der Regel aber auch nur einmal. Dies sei auch die Hoffnung für die verbleibenden sechs Partien. Lieber einmal richtig untergehen, als jedes Mal gut zu spielen und trotzdem zu verlieren. In der kommenden Woche hat die Mannschaft schon die Chance, gegen den FC Augsburg endlich wieder das Heimgesicht früherer Jahre zu zeigen. 

Quelle: WAZ.de


RE: Schwächste Heimbilanz seit Aufstieg lässt zittern - Herr Bert - 04-09-2025

Gerade auf seine Stärke im Ruhrstadion baut der VfL Bochum im Abstiegskampf, patzte zuletzt aber dreimal in Folge. Die miese Heimbilanz hat der VfL aber nicht exklusiv. 

Es war eine "komplette Nicht-Leistung", wie Trainer Dieter Hecking verärgert kommentierte. Die Gastgeber kamen überhaupt nicht ins Spiel gegen den VfB Stuttgart, kassierten mit dem 0:4 erstmals unter Hecking vier Gegentore, blieben über 90 Minuten so gut wie alles schuldig. 

Die äußerst schwache Vorstellung passte nicht so recht ins Bild, zumal die Bochumer eine Woche zuvor beim Double-Gewinner Bayer Leverkusen eine äußerst respektable Leistung geboten hatten, auch wenn sie letztlich nicht belohnt wurden. 

"Wir hatten keine Zweikampfhärte"
Fast mit der identischen Mannschaft stand der VfL am Samstag gegen Stuttgart nun komplett neben sich, verlor gar das dritte Heimspiel in Folge. "Wir haben nichts von dem gezeigt, was uns in den letzten Wochen ausgezeichnet hat", zürnte Torhüter Timo Horn, "hohes Pressing war nicht zu sehen, wir haben den Gegner nie unter Druck gesetzt, hatten keine Zweikampfhärte", zählte der erfahrene Keeper auf. 

Eine Analyse der glatten Niederlage werde es nicht geben, kündigte Dieter Hecking sogleich an. Ansatzpunkte für die Trainingsarbeit aber lieferte die Partie natürlich in hohem Maße. 

Schon merkwürdig: Gerade die Wucht und Intensität, die der VfL an der Castroper Straße in der Regel auf den Platz bringt, fürchten die Gegner. Nun aber gab es sogar drei Heim-Niederlagen hintereinander; das hatte der VfL zuletzt im September 2022 erlebt, da wurde Thomas Reis beurlaubt. 

Erst zwölf Punkte also holte der VfL aus 14 Heimspielen, das klingt bedenklich, ist aber für eine Mannschaft, die in den Abstiegskampf verstrickt ist, keineswegs ungewöhnlich. Denn in der Heimbilanz rangiert der VfL da, wo er in etwa auch insgesamt platziert ist, auf Platz 16 nämlich. 

Die üblichen Verdächtigen ganz unten
Noch weniger Punkte holten daheim Aufsteiger Holstein Kiel, erst elf, sowie der 1. FC Heidenheim, der zu Hause in 14 Partien erst zehn Punkte einsammelte: Die üblichen Verdächtigen ganz unten also.

Alles demzufolge keineswegs so bedrohlich, wie es am Wochenende nach der schlimmen Vorstellung gegen Stuttgart schien. Kommt hinzu, dass der Spielplan sich noch als kleiner Trumpf für den VfL erweisen könnte. 

Mit der Partie in Stuttgart hat die Mannschaft von Dieter Hecking die Phase von Spielen gegen Gegner aus dem höchsten Regal der Bundesliga abgeschlossen. Es waren vier, angefangen mit der Partie beim Rekordmeister Bayern München, die der VfL ja sogar sensationell gewann. 

Es folgten die Begegnungen mit Frankfurt, Leverkusen und Stuttgart, in denen der VfL komplett leer ausging, aber das kommt natürlich auch nicht unerwartet angesichts der Qualität der Gegnerschaft. 

Spielplan als Vorteil?
Bochums Vorteil: Auf der Zielgeraden warten mit der Ausnahme des 1. FSV Mainz 05 am vorletzten Spieltag ausschließlich Gegner aus der unteren Tabellenhälfte. Da dürfte der VfL gegen Augsburg, in Bremen, gegen Union, in Heidenheim und zum Abschluss auf St. Pauli nicht chancenlos sein. 

Kommt hinzu, dass Hecking seine Hintermannschaft womöglich am Samstag gegen Augsburg wieder umbauen kann. Bernardo, zuletzt wegen Knie- und Achillessehnen- Beschwerden außen vor, macht deutliche Fortschritte. 

Hecking ist jedenfalls zuversichtlich, den Brasilianer am Samstag wieder einsetzen zu können. Der ist nicht nur ein zuverlässiger und abgeklärter Verteidiger - sondern auch als äußerst positiver, optimistischer Typ höchst willkommen im Abstiegskampf. 

Quelle: Kicker.de