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Wie geht´s nach einem Abstieg weiter? - Herr Bert - 04-29-2025 Dem VfL Bochum droht der Abstieg, er steht vor einem Neuanfang in der 2. Liga. Wer geht, wer bleibt, wer kann durchstarten und was macht Trainer Hecking? Ein Überblick. Mit Wundern kennen sie sich aus beim VfL Bochum, spätestens seit dem Relegationsdrama gegen Fortuna Düsseldorf in der Vorsaison. Als alle bereits vom sicheren Abstieg nach der 0:3-Hinspielpleite sprachen, drehte die Mannschaft es noch, feierte den emotionalen Klassenerhalt. Und dieses Jahr? Nach 31 Spieltagen ist Bochum Schlusslicht, könnte bereits am Freitag im Auswärtsspiel beim 1. FC Heidenheim (20.30 Uhr/DAZN) der siebte Bundesliga-Abstieg der Vereinsgeschichte besiegelt sein. Auch, wenn Trainer Dieter Hecking und seine Spieler noch daran glauben, dass man die Mannschaft von der Ostalb noch abfangen kann und er wieder auf dem Relegationsrang landet, müssen sich die Verantwortlichen mit dem Szenario zweite Liga beschäftigten. Wie aber sieht das aus? Die Lizenz Der VfL Bochum kann unbelastet in die kommende Spielzeit starten. „Der VfL Bochum 1848 hat alle Vorgaben erfüllt und erhält die Lizenz für die kommende Saison in den Bereichen Sport, Recht, Personell/Administrativ, Stadion/Infrastruktur, Stadion/Medien, Nachhaltigkeit, VBL und Finanzen ligaunabhängig ohne Bedingungen und Auflagen“, teilte der Verein kürzlich mit. Der Etat In der Bundesliga war der VfL Bochum finanziell gesehen schon vor der Saison ein Abstiegskandidat. Rund 41 Millionen Euro hatte Geschäftsführer Ilja Kaenzig im vergangenen Sommer eingeplant. Bei einem Abstieg soll sich der Etat nach Informationen dieser Redaktion in der kommenden Saison zwischen 23 und maximal 25 Millionen Euro bewegen. Damit würde der VfL Bochum in der Etat-Tabelle der 2. Liga weit vorn im oben Drittel rangieren. Das Ziel des VfL Bochum ist nämlich klar: der direkte Wiederaufstieg. Nach fast 90 Millionen Euro Umsatz, die der VfL für diese Saison geplant hat, würde der Umsatz - ohne Transfererlöse - in der 2. Liga auf rund 50 Millionen Euro nach Plan fallen. Für die 2. Liga ein VfL-Rekordwert. Zum Vergleich: Vor acht Jahren (2017/18) lag der Umsatz noch bei rund 30 Millionen Euro. Der Trainer Von der Personalie des Trainers hängt beim VfL Bochum eine Menge ab. Kürzlich sagte Geschäftsführer Ilja Kaenzig, dass der Mann an der Seitenlinie der wichtigste im Verein sei. Das war natürlich auch auf die Person Dieter Hecking direkt bezogen. Entsprechend arbeiten die Verantwortlichen derzeit daran, den Vertrag mit dem 60-Jährigen auch im Abstiegsfall zu verlängern. Nach Informationen dieser Redaktion will der Trainer aber zunächst wissen, wie sein Kader im kommenden Jahr ungefähr aussehen könnte. Wohl fühlt sich Hecking allemal in Bochum, abgeneigt wäre er nicht. Der Kader Bei einem Abstieg wird es beim VfL Bochum einen XXL-Kaderumbruch geben. Sport-Geschäftsführer Dirk Dufner will eine Achse etablieren. „Einen zentralen Abwehrchef, der kommuniziert und den Laden zusammenhält. Wir brauchen einen zentralen Mittelfeldspieler und einen Stürmer, auf den du dich verlassen kannst. Man sieht es in der zweiten Liga: Für Mannschaften mit Topstürmern erhöht sich die Chance des Aufstiegs. So einen Stürmer brauchen wir neben Philipp Hofmann. Das wird schwer, aber das ist das Ziel“, sagte er kürzlich im Interview mit dieser Redaktion. Wie es im Detail mit den aktuellen Spielern weitergehen dürfte:
Noah Loosli ist Stammkraft bei Greuther Fürth, ein charakterlich einwandfreier und fleißiger Typ, der dem VfL in der 2. Liga als Innenverteidiger helfen kann. Offensiv-Allrounder Moritz-Broni Kwarteng, mit 1,1 Millionen Euro Ablöse im Sommer 2023 teuerster Neuzugang der letzten Jahre, zeigte vor seinem Wechsel in Magdeburg und nach seiner Leihe in Düsseldorf, dass er in der 2. Liga Akzente setzen kann. Sein Verletzungspech aber blieb ihm treu, bereits Mitte März war die Saison für ihn beendet (Bänderverletzung im Sprunggelenk). Düsseldorf wird die Kaufoption nicht ziehen. Ob der FC St. Gallen seine Kaufoption (rund 1 Millionen Euro) bei Lukas Daschner zieht, ist noch offen. Schlägt der Schweizer Erstligist zu, könnte der 26-Jährige zudem noch selbst entscheiden, ob er länger in St. Gallen bleiben will - auch das ist aktuell nicht entschieden. Die Leihe ist jedenfalls erfolgreich, Daschner ist Stammspieler (1 Tor). In der 2. Liga könnte der Techniker im offensiven Mittelfeld als kreativer Geist eine zentrale Rolle spielen beim VfL. Dann müsste Bochum den Kontrakt (bis 2026) zeitnah verlängern. Auch in der 2. Liga wohl kaum Einsatzchancen hätten Agon Elezi (NK Gorica/Kroatien) und Torwart Niclas Thiede (SSV Ulm), sie könnten erneut ausgeliehen oder verkauft werden. Welche Jugendspieler können bei den Profis durchstarten? Kacper Koscierski (18) war bereits in dieser Saison vor dem BVB-Spiel eine Option für den Bundesliga-Kader. Der offensivstarke rechte Schienenspieler hat einen langfristigen Profivertrag unterschrieben, vor allem in der 2. Liga ist ihm der Sprung in den Profifußball zuzutrauen. Koscierski kann aber auch noch in der U19 und zudem in der U21 spielen. Mittelfeldspieler Cajetan Lenz (18) unterschrieb ebenfalls einen Profivertrag, kann sich in der Vorbereitung zeigen, dürfte in der kommenden Saison aber eher in der zweiten Mannschaft weiter reifen. Auch der zu den Profis aufrückende Torwart Hugo Rölleke ist am Wochenende zunächst eher in der Regionalliga zu erwarten. Die U21, die den Aufstieg fast sicher hat, gewinnt klar an Bedeutung. Vor allem, weil die viertklassige Regionalliga anders als die Oberliga fast schon eine Profiliga ist. Und: Lagen zwischen Lizenzteam und zweiter Mannschaft in dieser Saison vier Klassen, wären es im Abstiegsfall der Profis in der kommenden Saison nur noch zwei. Das weiterhin von Heiko Butscher trainierte Team dürfte dann häufiger auf mehr Profis setzen, die Spielpraxis benötigen. Quelle: WAZ.de |