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Was gegen Leverkusen aufgefallen ist - Herr Bert - 07-28-2025

Beim 0:2 des VfL Bochum gegen Bayer Leverkusen haben sich drei Spieler hervorgetan. Spannende Worte von Dieter Hecking über Mats Pannewig. 

Die Fans honorierten das Gesehene mit „VfL“-Schlachtrufen, die Mannschaft des VfL Bochum holte sich ihren verdienten Applaus ab. Das 0:2 gegen Bayer 04 Leverkusen war einzig auf der Anzeigetafel nicht überzeugend. Sportlich hat der VfL vieles richtig gemacht, findet auch Trainer Dieter Hecking. „Das Fazit ist positiv“, fasste er kurz und prägnant zusammen. Neben vielen Lichtblicken gab es aber auch einen Makel. Fünf Dinge, die aufgefallen sind. 

VfL: begeisternde Spielweise – auch gegen ein deutsches Top-Team
Immer wieder wurde es im Ruhrstadion laut. Auch wenn es keinen organisierten Support gab, schallten Schlachtrufe durch das Stadion, die die Bochumer nach vorne trieben. Gegen Bayer Leverkusen hat das Team von Trainer Dieter Hecking hoch gepresst und eine der besten Mannschaften Deutschlands teils schon am eigenen Strafraum bedrängt. Der Lohn? Frühe Ballgewinne und die Begeisterung der Fans.

Denn eine leidenschaftliche, gallige Spielweise gehört einfach an die Castroper Straße. In der vergangenen Saison war der VfL oft zu zahnlos. Das hat sich jetzt geändert. Und auch nach vorne haben die Bochumer neue Ideen. „Wir haben uns spielerisch um 180 Grad gedreht. Das war auch dringend nötig, dass wir versuchen, von hinten heraus Fußball zu spielen. Das haben wir in der vergangenen Saison verpasst und waren, oft mit dem langen Ball auf Philipp Hofmann, zu berechenbar“, schwärmte der neue Vize-Kapitän Timo Horn. Einzig aus ihren Abschlüssen müssen die Bochumer noch mehr herausholen. Bezeichnend etwa: In der 39. Minute holte Moritz Broschinski auf letzter Leverkusener Linie den Ball, Mats Pannewig vergab aber freistehend das 1:1. 

Defensivprobleme noch nicht ganz abgestellt
Auch wenn man noch nicht genau sagen kann, an welchem Punkt Bayer Leverkusen nach der Brasilien-Reise und an diesem Punkt der Vorbereitung tatsächlich steht, hat die Werkself gerade in den ersten 25 Minuten immernoch bestehende Defensivprobleme des VfL Bochum offengelegt. Zwei Fehler des VfL haben die Leverkusener vor der Pause in Person von Jonas Hofmann (24.) und Patrik Schick (45.) gnadenlos ausgenutzt. Schick hätte schon früher treffen können. Nach drei Minuten etwa, als er an Horn scheiterte. Oder weitere drei Zeigerumdrehungen später, als Flankengeber Exequiel Palacios nicht gestört wurde und Schick sich im Strafraum zu leicht durchsetzen konnte.

„Auf so etwas werden die Gegner in der zweiten Liga warten. So etwas müssen wir minimieren“, sagte Horn über die beiden Fehler, die letztlich zu den Gegentoren führen sollten. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch: Nach der wackligen Anfangsphase hat sich Bochum stabilisiert und hatte Leverkusens Offensive, bis auf das 0:2, im Griff. In der zweiten Liga wird der VfL zwar nicht auf Kaliber wie Bayer Leverkusen treffen. Aber auch der SV Darmstadt 98 wird sich kaum zweimal bitten lassen. 

Philipp Hofmann meldet sich zurück
Kaum drei Monate nach seinem Lungenkollaps beim 0:0 in Heidenheim ist Philipp Hofmann plötzlich wieder ein ernsthafter Kandidat für die Startelf. Als in der ersten Halbzeit die vermeintliche A-Elf auf dem Platz stand, bildete er abermals ein gut harmonierendes Sturmduo mit Moritz Broschinski. Sollte Broschinski bleiben, wäre er, nach den Eindrücken der Vorbereitung, wohl Stürmer Nummer eins.

Die Nase vor Ibrahim Sissoko dürfte nach dem Leverkusen-Spiel aber erst einmal Hofmann haben. „Er hat in der vergangenen Woche deutlich zugelegt. Ab Mittwoch war er im Training sehr präsent und fühlt sich auch frischer. Ibrahim Sissoko hat vorne auch sehr gut gemacht, muss sich aber natürlich noch an das Spieltempo gewöhnen“, sagte Hecking. Ein paarmal sei Sissoko gedanklich noch nicht schnell genug gewesen. Gleichzeitig hob Hecking speziell Sissokos Laufwege hervor. Dennoch dürfte Hofmann erst einmal den Vorzug erhalten – wenn denn die Kraft am Ende reicht. 

Leandro Morgalla hat sich sofort in der Dreierkette festgespielt
Gleich drei Neue hat Horn vor sich. Denn die Innenverteidigung des VfL Bochum besteht nicht mehr aus Bernardo, Ivan Ordets oder Tim Oermann, sondern aus Philipp Strompf, Kevin Vogt und Leandro Morgalla. Speziell Morgalla hat gegen Leverkusen noch einmal gezeigt, was er den Bochumern defensiv geben kann. Mit seinem Tempo hat er die schnellen Leverkusener mehrfach abgelaufen und verleiht der Dreierkette eine wertvolle Komponente. 

„Das Zusammenspiel funktioniert gut. Kevin Vogt hat über weite Strecken ein hervorragendes Spiel gemacht. Er tut uns unheimlich gut, weil er das Spiel von hinten eröffnet und auch mal die oder andere Linie überspielt. Philipp Strompf hat sich reingehauen und auch Leandro Morgalla wird mit seiner Schnelligkeit über die Saison hinweg sehr wichtig sein. Das hat sich in der Vorbereitung gefestigt und wird sich in den kommenden Wochen weiter stabilisieren“, fasste Horn zusammen. Es dürfte auch das Rezept für Darmstadt sein. 

Schafft es Eigengewächs Mats Pannewig in die Startelf?
Ein Blick auf den Aufstellungsbogen bestätigte die starke Vorbereitung von Mats Pannewig. Hecking bot das Eigengewächs in der Anfangself auf. Jener Mannschaft, die ziemlich deckungsgleich mit der für den Zweitliga-Auftakt in Darmstadt sein dürfte. Pannewig überzeugte und musste erst nach gut einer Stunde runter. Wie nah er an der ersten Elf ist? „Das wird sich in den kommenden Tagen zeigen. Ich fand ihn sehr präsent. Wenn er eine gute Trainingswoche hinlegt, hat er alle Karten in der Hand, auch am Samstag in Darmstadt zu spielen“, sagte Hecking. 

Doch die Konkurrenz sitzt ihm im Nacken. Etwa der von Borussia Dortmund ausgeliehene und für ihn eingewechselte Kjell Wätjen. „Wir wissen auch noch nicht, ob alle bleiben“, ergänzte Bochums Trainer mit Blick auf mögliche Abgänge von Matus Bero und Ibrahima Sissoko, die im Normalfall zwei der drei Mittelfeldpositionen einnehmen dürften. „Mats hat neben den beiden gespielt. Genauso können das aber auch Francis Onyeka, Kjell Wätjen oder Cajetan Lenz. Um das Mittelfeld mache ich mir momentan die wenigsten Gedanken.“ 

  Quelle: WAZ.de