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Transferziele: Wo es passt und wo es hakt - Herr Bert - 09-03-2025 Die erste Transferphase von Dirk Dufner beim VfL Bochum ist um. Drei Kernziele gab es, nur eines wurde erreicht. Eine kommentierende Bilanz. Sport-Geschäftsführer Dirk Dufner hat mit seinem Team um den neuen Kader-Direktor Johannes Waigand und den neuen Chefscout Babacar Wane seine erste Transferperiode beim VfL Bochum bewältigt. Am Ende ging es noch einmal heiß her, der VfL hat zwei neue Stürmer ausgeliehen. Vertragslose Spieler sollen nicht mehr geholt werden, Abgänge in Länder wie die Türkei, wo das Transferfenster noch geöffnet ist, sind nicht zu erwarten. Der Kader ist komplett. Die Fakten zum XXL-Umbruch 16 Profis haben den VfL nach dem Abstieg verlassen. 18 Profis sind gekommen. Neben elf externen Zugängen zählen vier Talente aus dem eigenen Nachwuchs ebenso zum Kader wie drei nach Leihen zurückgekehrte Spieler. Der Profikader des VfL umfasst damit drei Torhüter und 24 Feldspieler. Eine gesunde Größe. Nicht mitgezählt sind dabei die fünf Talente, die vornehmlich oder ganz bei der U21 und U19 trainieren. Dabei formulierte Dirk Dufner nach dem Abstieg drei Kernziele: Jünger, schneller, torgefährlicher sollte der VfL werden. Ziele erreicht? Mannschaft ist deutlich jünger Das Team ist deutlich jünger geworden, hat nun einen Altersschnitt von gut 25 Jahren. Vor allem die Teenager wie Cajetan Lenz, Kjell Wätjen und Francis Onyeka sind bisher die Lichtblicke, auch Leandro Morgalla (20) überzeugte. Mats Pannewig (20) bleibt trotz bisher schwankender Leistungen ein Hoffnungsträger. Mit der Förderung der Talente sollen perspektivisch deutlich höhere Transfereinnahmen generiert werden. Und: Schon jetzt helfen sie mit jedem Einsatz auch finanziell. Denn die Deutsche Fußball-Liga (DFL) schüttet für den Einsatz von jungen Spielern einen größeren Anteil an Fernsehgeld aus. Die Routiniers enttäuschen bisher Die Haken: Zum einen fehlt es insgesamt an ausreichend Spielern mittleren Alters. Die bisher in Summe enttäuschenden Routiniers werden keine nennenswerten Ablösen mehr generieren, etliche Verträge wie von Felix Passlack oder Matus Bero laufen 2026 auch aus. Zum anderen sind gleich vier Spieler ohne Kaufoption ausgeliehen: Wätjen, Onyeka sowie die Last-Minute-Transfers Michael Obafemi und Farid Alfa-Ruprecht können dem VfL nur in dieser Saison helfen. Nachhaltig ist das nicht, gleichwohl auch bei anderen Klubs eher die Regel als die Ausnahme. Immerhin gibt es für Morgalla eine Kaufoption in überschaubarer Höhe. Mehr Geschwindigkeit: Ziel knapp verfehlt Mehr Tempo sollte her, bisher war davon wenig zu sehen. In der Defensive ist der VfL unterm Strich eher langsamer geworden nach den Abgängen von Tim Oermann und Bernardo. Im Mittelfeldzentrum hält es sich die Waage. Obafemi und Alfa-Ruprecht kompensieren im Angriff auch in punkto Geschwindigkeit lediglich die Abgänge von Moritz Broschinski und Samuel Bamba. Das Ziel wurde unterm Strich verfehlt. Torgefahr: Die Hoffnungen ruhen auf den Last-Minute-Transfers Das gilt erst Recht für die Torgefahr, die Bochum bisher fast gänzlich abging. Einen Stürmer, der „neben Hofmann für Tore, Tore, Tore“ steht, wie es Dufner im Mai formuliert hatte, hat Bochum nicht. Und auch Hofmann ist bisher selten gefährlich. Hier ruht die Hoffnung nun vor allem auf Obafemi. Das Budget: Erhoffte Transfererlöse blieben aus Am Ende war es auch das Budget, das den Verantwortlichen fehlte, um auf dem Transfermarkt in höhere Regale zu greifen. Zwar kassierte der Klub in Summe rund fünf Millionen Euro für Tim Oermann, Moritz Broschinski und Co., mit Bonuszahlungen kann der Erlös steigen. Doch damit liegt Bochum im unteren Bereich der Liga. Und: Die Ablösen werden teils nur in Raten bezahlt, der erwartete hohe Erlös für einen Verkauf des nun noch länger verletzten Ibrahima Sissoko (mindestens fünf Millionen Euro) blieb aus. Die erzielten Transfereinnahmen waren im Etat vorab eingeplant, um die Kosten für die Gehälter zu decken. Der Erlös für Moritz Broschinski (bis zu 2,5 Millionen Euro) stopfte lediglich Löcher. Budget: Der Kader verschlingt 23 Millionen Euro Zwar sanken die Gehälter vertragsgemäß nach dem Abstieg für Topverdiener wie Matus Bero, Ibrahima Sissoko oder Koji Miyoshi, allerdings nicht im nötigen Maße. Sonst wären die Spieler einst nicht zum VfL gekommen. Auch einige Zugänge wie vor allem Kevin Vogt zählen zu den Topverdienern. Das Budget für die Zweitliga-Mannschaft beträgt nach Informationen dieser Redaktion nun rund 23 Millionen Euro. Damit spielt der VfL im oberen Drittel der 2. Liga mit, vielleicht sogar in den Top drei, wie es Geschäftsführer Ilja Kaenzig erklärt hatte. Kader, Abgänge, Zugänge Tor: Timo Horn (Vertrag bis 2027), Hugo Rölleke (2029), Niclas Thiede (2027) Abwehr (Innen- und Außenverteidiger/Schienenspieler): Erhan Masovic (2026), Maximilian Wittek (2026), Felix Passlack (2026), Noah Loosli (2026), Romario Rösch (2026), Kacper Koscierski (langfristig), Leandro Morgalla (RB Salzburg, Leihe 2026), Colin Kleine-Bekel (2028), Kevin Vogt (2027), Philipp Strompf (2028) Mittelfeld: Matus Bero (2026), Francis Onyeka (Leihe 2026), Kjell Wätjen (Leihe 2026), Ibrahima Sissoko (2027), Niklas Jahn (2027), Lennart Koerdt (2027), Moritz-Broni Kwarteng (2027), Mats Pannewig (2028), Koji Miyoshi (2028), Cajetan Lenz (2029) Angriff (Stoß- und Außenstürmer): Philipp Hofmann (2026), Farid Alfa-Ruprecht (Leihe 2026), Michael Obafemi (Leihe 2026), Ibrahim Sissoko (2027), Gerrit Holtmann (2027), Mathis Clairicia (2028), Lirim Jashari (2029) Anmerkung: Niklas Jahn und Lennart Koerdt spielen bei den Profis keine Rolle, trainieren bei der U21. Zum erweiterten Kader zählen zudem die vornehmlich bei der U19 trainierenden Darnell Keumo und Alessandro Crimaldi sowie Daniel Hülsenbusch (U21). Luis Pick (U19) kann nach Verletzung noch dazustoßen. Alle Abgänge: Tim Oermann (Bayer Leverkusen/Leihe Sturm Graz, Ablöse 1,9 Millionen Euro plus Boni), Moritz Broschinski (FC Basel, 1,8 Millionen Euro plus Boni), Lukas Daschner (St. Gallen, Ablöse 750.000 Euro plus Boni), Patrick Drewes (BVB, 200.009 Euro), Dani de Wit (FC Utrecht, ablösefrei, Boni möglich), Anthony Losilla, Cristian Gamboa (Karriere-Ende), Myron Boadu (Leih-Ende/Monaco, jetzt PSV), Georgios Masouras (Leih-Ende/Piräus), Tom Krauß (Leih-Ende/jetzt Köln), Jakov Medic (Leih-Ende/jetzt Norwich City), Paul Grave (1. FC Bocholt), Bernardo (TSG Hoffenheim, ablösefrei), Agon Elezi (FK Sarajevo, ablösefrei, nach Leihe zuvor), Samuel Bamba (Leihe Willem II), Ivan Ordets, Mohammed Tolba (beide noch vereinslos) Zugänge: Ibrahim Sissoko (St. Etienne, ablösefrei), Kevin Vogt (Union Berlin, ablösefrei), Kjell Wätjen (BVB, Leihe ohne Kaufoption/KO), Romario Rösch (SSV Ulm, ablösefrei), Mathis Clairicia (LB Chateauroux, ablösefrei), Francis Onyeka (Bayer Leverkusen, Leihe ohne KO) Philipp Strompf (SSV Ulm, 200.000 Euro), Colin Kleine-Bekel (Holstein Kiel, ablösefrei), Leandro Morgalla (Leihe mit KO/RB Salzburg), Farid Alfa-Ruprecht (Leverkusen, Leihe ohne KO), Michael Obafemi (FC Burnley, Leihe ohne KO), Noah Loosli, Niclas Thiede, Moritz-Broni Kwarteng (alle nach Leihe zurück), Kacper Koscierski, Cajetan Lenz, Lirim Jashari, Alessandro Crimaldi, Darnell Keumo (alle eigene U19), Hugo Rölleke (eigene U21) Nennenswerte Ablösesummen ließ der Finanzrahmen aber dennoch nicht zu, lediglich Philipp Strompf kostete eine geringe Ablöse. Dies auch, weil die Einnahmen vor allem aus den TV-Erlösen und im Sponsoring nach dem Abstieg deutlich sinken (geplanter Umsatz: rund 60 Millionen Euro nach zuvor 92 Millionen), die Kosten für das Personal jenseits der Lizenzmannschaft mit Zugängen wie etwa Waigand, Dufner und Wane aber eher gestiegen sind. Entlassen wurde nach dem Abstieg aus finanziellen Gründen kein Mitarbeiter/in. Auch weitere Kosten etwa für die Frauen, das Talentwerk mit der in die Regionalliga aufgestiegenen U21, die Infrastruktur sind gestiegen. Zudem muss der VfL Rücklagen bilden, um im Fall des Nicht-Aufstiegs - von einem Abstieg mal ganz zu schweigen - kommende Saison nicht in große Schwierigkeiten zu kommen. Klar ist: Bleibt der VfL Zweitligist, sinken die Erträge vor allem bei den TV-Einnahmen dramatisch. Zur Wahrheit gehört aber auch: Unterm Strich kämpfte Sportchef Dufner - wie seine Vorgänger - mit vergleichsweise geringen Mitteln zuletzt um die Gunst von teuren Topstürmern. Nachdem zu Beginn der Vorbereitung vor allem die Defensive und das Mittelfeldzentrum ausreichend gestärkt wurden, sich die Abwehr trotz der Niederlagen gegen Schalke und Münster nach dem 1:4-Einbruch in Darmstadt auch stabilisiert hat und im Zentrum Talente aufhorchen ließen, erwies sich der Angriff zuletzt als extrem harmlos. Wochenlang aber passierte nichts. Die Leihe von Yusuf Kabadayi scheiterte nach Kommunikationsproblemen in der Führung, ehe der VfL am Deadline Day noch zweimal zuschlug. Gesamtbilanz und Prognose: VfL Bochum ist Mittelmaß Der VfL hatte früh das Gros seines Kaders zusammen, das machte Hoffnung, ebenso wie eine ordentliche Vorbereitung. Doch der erhoffte Stürmer kam und kam nicht, die Offensive wurde sogar noch geschwächt, der Ligastart ging in die Hose. Routiniers in der Pflicht Erst am Montag gab es zwei Zugänge. Der VfL hat jetzt einen Kader beisammen, bei dem etliche Talente viel versprechen. Entscheidend wird aber sein, ob die Routiniers ihre Führungsansprüche auch auf den Platz bringen, mehr Mentalität entwickeln. Zudem muss Trainer Dieter Hecking es schaffen, der Mannschaft eine klare Spielidee zu vermitteln, um das nach dem Fehlstart verunsicherte Gesamtgefüge zu stabilisieren. Schaut man auf die Kader und Transfers der Konkurrenten wie Düsseldorf oder Hertha BSC, geht es für den VfL Bochum zunächst darum, sich im Mittelfeld der Liga zu etablieren - für einen Aufstiegskader gibt es zu viele Fragezeichen. Quelle: WAZ.de RE: Transferziele: Wo es passt und wo es hakt - Herr Bert - 09-03-2025 Der Kader des VfL Bochum steht. Kann der VfL oben mitspielen oder droht ein zäher Abstiegskampf? Ein Check der Mannschaftsteile liefert Antworten. Nach drei Niederlagen in den ersten vier Liga-Spielen steht Bundesliga-Absteiger VfL Bochum nur auf Rang 16. Beim Testspiel gegen den MSV Duisburg am Donnerstag (14 Uhr) feiert ein Profi sein Comeback, zwei Angreifer stehen vor ihrem Debüt. Fans sind beim Duell gegen den Drittliga-Spitzenreiter nicht zugelassen, wir tickern am Donnerstag hier live. Für Trainer Dieter Hecking und sein Team beginnt damit Phase drei der Saison nach einer ordentlichen Sommervorbereitung und einem verkorksten Saisonstart. Beim SC Paderborn kommende Woche Freitag (12. September, 18.30 Uhr) soll die Wende her. Der Kader steht nun bis zur Wintertransferphase fest: Wie stark ist er wirklich? Ein Check der Mannschaftsteile in unserer kommentierenden Transferbilanz, Teil zwei. Teil eins zur Frage der Transferziele und dem Finanzthema lesen Sie hier. Tor: Timo Horn ist konkurrenzlos, Bochum solide aufgestellt Timo Horn ist die klare Nummer eins, zeigte bisher Licht und Schatten. Punkte festhalten konnte er dem VfL noch nicht. Als Führungsspieler aber geht er voran, stellt sich auch souverän Fans und Medien in schwierigen Zeiten. Hugo Rölleke gilt als großes Talent, sammelt wertvolle Spielpraxis in der U21. An Horn kann er aktuell noch nicht rütteln, ebenso wenig wie Niclas Thiede als back-up. Einen echten Konkurrenzkampf wie einst zwischen Riemann und Esser oder Luthe gibt es nicht. Fazit: Bochum ist im Tor solide aufgestellt – nicht mehr, nicht weniger. Abwehr: Königstransfer Vogt muss sich weiter steigern Die Stammverteidigung der Bundesliga ging verloren, in der Defensive verstärkte sich Bochum zuerst. „Idealerweise haben wir eine Achse: Einen zentralen Abwehrchef, der kommuniziert und den Laden zusammenhält. Wir brauchen einen zentralen Mittelfeldspieler und einen Stürmer, auf den du dich verlassen kannst“, sagte Dirk Dufner im Interview mit dieser Redaktion schon am Ende der Vorsaison. In Kevin Vogt (33) ist zumindest der erfahrene Abwehrchef gekommen, für den sich der VfL Bochum zum einen finanziell streckte, der Spieler zum anderen selbst auf viel Geld verzichtet hat. Noch ist der vermeintliche Königstransfer nicht der erhoffte Leader, zeigte zuletzt aber einen Aufwärtstrend. Die Defensive hat sich insgesamt nach dem 1:4 in Darmstadt stabilisiert, leistete sich aber zu viele entscheidende individuelle Fehler. Morgalla überzeugt - Strompf mit Licht und Schatten Philipp Strompf, zuletzt verletzt, agierte mit Licht und Schatten, hat fußballerisch Defizite, bringt aber Mentalität mit. Leandro Morgalla überzeugte in der Dreier- wie Viererkette. Colin Kleine-Bekel pirscht sich nach langer Verletzungspause heran, soll perspektivisch das Team fußballerisch voran bringen. Noch wird er etwas Zeit benötigen. Noah Loosli ist verlässlich, im Spielaufbau aber eher unterdurchschnittlich. Masovic kehrt zurück: ein Hoffnungsträger Erhan Masovic indes steht nach seinem Lungenkollaps gegen Duisburg vor seinem Comeback. Der erprobte Abwehrmann könnte allerdings auch im defensiven Mittelfeld spielen, falls Cajetan Lenz ausfällt oder in ein Leistungsloch fällt. Egal auf welcher Position: Der 26-.Jährige, seit 2020 bereits beim VfL und einer der wenigen im besten Fußball-Alter, ist ein Hoffnungsträger für die kommenden Wochen. Fazit: In der Innenverteidigung hat der VfL höheres Zweitliga-Potenzial, sowohl in einer Vierer- als auch in der von Trainer Dieter Hecking bevorzugten Dreierkette. Außenbahnen: Wittek und Passlack enttäuschen Auf den defensiven Außenbahnen/Schienenpositionen zeigte Talent Kacper Koscierski erste Ansätze, der A-Jugendliche benötigt aber auch noch Zeit, sich an die Profiluft zu gewöhnen. Das gilt erst Recht für Talent Darnell Keumo. Maxi Wittek und vor allem Felix Passlack enttäuschten indes bisher, Neuzugang Romario Rösch blieb trotzdem meist auf der Bank. Das sagt viel aus. Bei der bevorzugten Variante mit Fünferkette und Schienenspielern fehlt es dem VfL auch mit dem in seinen Leistungen extrem schwankenden Gerrit Holtmann, der weiter vorne besser aufgehoben ist, an gehobener Zweitliga-Qualität. Mittelfeldzentrum: Zwei Anker und viele starke Talente Ibrahima Sissoko und Kapitän Matus Bero haben keinen neuen Klub gefunden, bleiben die Anker des Zentrums. Sissoko fehlt aber noch monatelang verletzt – ein herber Verlust für den VfL. Allerdings sind es gerade die Talente, die Freude machen. Cajetan Lenz spielt bisher überragend, Francis Onyeka deutete sein fußballerisches Potenzial an, ebenso Kjell Wätjen. Mats Pannewig blieb bisher hinter den Erwartungen zurück, hat aber viel Potenzial, bleibt ein Hoffnungsträger. Für Onyeka allerdings fehlt ein kreatives Pendant. Ob Moritz Kwarteng, der den Zehner spielen könnte, nach Dauer- Verletzungspech nochmal zu alter Form aufläuft, ist fraglich. Koji Miyoshi, technisch versiert, ist eher ein Achter oder Halb-Flügelspieler, der einrückt. Bisher konnte er die Erwartungen in Bochum nicht erfüllen, ist aktuell erneut verletzt. Der VfL hätte den nicht gerade günstigen Japaner gerne abgegeben, es fehlte an Angeboten. VfL dachte lange über Verstärkung nach Nach unseren Informationen hat der VfL bis zum Deadline-Day mit sich gerungen, am Ende der Transferphase noch einen Mittelfeldmann hinzuzuholen. Letztlich aber wollten die Verantwortlichen die Entwicklung der Talente mit einem Eventuell-Stammspieler nicht bremsen, für einen unumstrittenen Leistungsträger fehlte das Geld. Eine Entscheidung, die man mit Blick auf die Zukunft nur gutheißen kann, zumal Masovic auch das Zentrum stabilisieren kann. Fazit: Der Ausfall von Sissoko wiegt schwer. Kehrt er zurück, ist Bochum auf den Sechser- und Achter-Positionen auch qualitativ stark aufgestellt. Im Kreativbereich liegt viel Last auf den 18-jährigen Schultern von Onyeka. Dennoch: Dieser Mannschaftsteil ist ein Prunkstück des VfL, das hohen Zweitliga-Ambitionen genügt. Angriff: Ohne Topstürmer wird es schwer Kaum Abschlüsse, viele Fehler, die pure Harmlosigkeit: Der Angriff präsentierte sich zuletzt nicht zweitliga-tauglich. Philipp Hofmann ist längst nicht in der Form seiner früheren Zweitliga-Jahre, Ibrahim Sissoko nach guten Eindrücken in der Vorbereitung noch gar nicht angekommen. Mathis Clairicia kam aus der 3. französischen Liga als Perspektivspieler. Er wirft sich rein, gibt Gas. Er spielt aber erstmals auf diesem Niveau, hat noch Anpassungs-, auch technische Probleme. In der bevorzugten Doppelspitze soll Michael Obafemi (25) nun helfen, mit „‘Tempo, Wucht und Tiefe“, sagte Sport-Geschäftsführer Dirk Dufner. Mit seinen 1,70 Meter ist er die ideale Ergänzung für die Riesen Hofmann oder Sissoko, kann um sie herum spielen. Zudem kann er auch außen angreifen. Auf den Flügeln bleiben Alternativen rar Denn auf den Flügeln bleiben die Alternativen rar gesät. Mit dem am letzten Transfertag geholten Farid Alfa-Ruprecht (19) kommt Tempo hinzu. Erfahrung auf Zweitliga-Niveau bringt er nicht mit. Wie zügig das Talent von Bayer Leverkusen Fuß fasst, ist nicht zuletzt wegen seiner langen Verletzungspause (Februar bis Saisonende) offen. Außer Gerrit Holtmann bietet der Kader weiterhin keinen gestandenen Flügelstürmer. Spieler wie Koscierski, Miyoshi oder Kwarteng eignen sich für die Außenbahn nur bedingt, bei Obafemi und Alfa-Ruprecht ist die Entwicklung abzuwarten. Die eigenen Talente Lirim Jashari und Alessandro Crimaldi sind körperlich noch nicht robust genug. Dieter Hecking dürfte daher vorerst auf ein 4-3-3 in der Startelf verzichten und verstärkt auf eine Doppelspitze setzen. Die Prognose: Der Angriff, insbesondere die offensiven Außenbahnen bleiben ein Schwachpunkt der Kaderplanung. Die August-Abgänge von Moritz Broschinski und Samuel Bamba wurden lediglich kompensiert. Allerdings können die zwei Last-Minute-Zugänge noch nicht bewertet werden. Gerade im Sturmzentrum hängt viel davon ab, ob Michael Obafemi schnell ankommt - und zudem Hofmann und/oder Sissoko sich gewaltig steigern. Gelingt das, kann der VfL sich im Mittelfeld der Liga etablieren. Wenn nicht, droht ihm ein zäher Abstiegskampf. Quelle: WAZ.de |