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Heftige Fankritik - Herr Bert - 09-21-2025

Die Spieler des VfL Bochum mussten sich nach der 1:2-Pleite eine Menge anhören. Erklärungen finden sie momentan kaum für ihre Leistungen. 

Maximilian Wittek konnte sich gerade noch fangen, sonst wäre er nach seinem Ausrutscher auf dem glatten Boden in der Mixed Zone des Max-Morlock-Stadions genauso hart auf dem Boden aufgeknallt, wie die gesamte Bochumer Mannschaft zuvor im Spiel gegen den 1. FC Nürnberg. Die 1:2-Last-minute-Pleite des VfL beim bis Samstagabend ebenfalls kriselnden Club war ein weiterer heftiger Nackenschlag, den es erst einmal zu verdauen gilt. Dass dies nicht leicht wird, zeigte sich schon in der Kurve, wo die rund 2700 mitgereisten Bochumer Anhänger standen. Sie gifteten sichtlich gegen ihre Spieler, die kurz darauf ihre rund siebenstündige Busfahrt nach Hause antreten mussten. 

„Der Unmut der Fans ist absolut verständlich, wenn man am Samstagabend einmal quer durch die Republik fährt. Da müssen wir den Respekt an die Fans zollen“, sagte Wittek und gab einen Einblick in das, was geschehen war: „Wir sind nicht groß in die Konversation gekommen.“ Auch aus großer Entfernung war zu erahnen, wie heftig die Wortwahl wohl ausgefallen war nach einem weiteren desolaten Auftritt einer vollkommen verunsicherten Bochumer Mannschaft. Daran änderte auch der Trainerwechsel zu Beginn der Woche von Dieter Hecking zum bisherigen U19-Trainer David Siebers wenig. 

Haben die Spieler ein Kopfproblem?
„Bei vielen geht es im Kopf los“, sagte Wittek kurz nach dem Spiel. „Wir müssen den Kopf freibekommen, mit mehr Mut spielen. Jeder Einzelne hadert mit sich. Wir brauchen die Überzeugung, den unbändigen Willen. Wenn einer einen Fehler macht, muss der nächste da sein. Wir müssen uns für die kleinsten Situationen abfeiern. Das muss der Schlüssel jetzt sein. Wir dürfen nicht aufgeben.“

Es klingt schon nach sechs Spielen arg nach Durchhalteparolen beim VfL Bochum. Zu anfällig ist die Mannschaft weiterhin in der Defensive, zu wenig Torgefahr strahlt sie im anderen Drittel des Spielfelds aus. „Die Zahlen sprechen für sich. Es ist offensiv zu wenig. Wir müssen weiter Spielzüge trainieren, den Ball vor die Kiste bringen“, klagte Felix Passlack, der in Nürnberg wie seine meisten Kollegen kein gutes Spiel machte und sich im Vorwärtsgang nur äußerst selten zeigen konnte. 

VfL Bochum schafft es nicht, den Punkt mitzunehmen
Zur Geschichte des Spiels allerdings gehört auch, dass der VfL wie schon in der Vorwoche beim SC Paderborn beinahe sogar einen vollkommen unverdienten Punkt mitgenommen hätte. Doch wie schon in Ostwestfalen klingelte es in der Nachspielzeit im Kasten von Timo Horn, der einem auch im Frankenland wieder einmal leidtun konnte. In den 90 Minuten zuvor hielt er den VfL weitgehend im Spiel, am Ende konnte Adriano Grimaldi allerdings doch noch den Nürnberger Sieg erköpfen. „Wir müssen uns cleverer anstellen. Wir waren in der 93. Minute. Wir müssen das 1:1 über die Zeit bringen. Das darf nicht passieren. Wir müssen den Punkt in unserer Situation mit nach Hause nehmen“, sagte Passlack.

Gelang aber nicht. Weil wieder einmal ein individueller Fehler zum Gegentor führte. Wittek foulte seinen Gegenspieler unnötigerweise, den anschließenden Freistoß bekamen die Bochumer nicht verteidigt. „Ich darf nicht so stürzen, den Freistoß nehme ich auf mich. Da darf ich das Foul nicht machen“, sagte Wittek schuldbewusst. „Am Ende ist es das gleiche, wie letzte Woche. Wir hätten unverdienterweise den Punkt mitnehmen können und stehen wieder mit null Punkten da.“ 

Krise verschärft sich
Wodurch sich die Krise der Bochumer deutlich verschärft und der Trainerwechsel bereits jetzt verpufft scheint. Wenngleich gerade zu Spielbeginn durchaus Ansätze zu sehen waren. Gut 15 Minuten setzte die Mannschaft das um, was Siebers von ihr forderte. Sie presste früh, eroberte weit in der gegnerischen Hälfte die Bälle. Kapital draus schlagen konnte aber wieder einmal kein Bochumer. „Wir müssen aus den hohen Ballgewinnen mehr machen, häufiger zum Abschluss kommen“, klagte Wittek. „Es gelingt uns zu selten, dass der Torwart auch mal einen halten muss. Es ist für den Gegner nicht schwer die Bälle zu verteidigen, wenn es vor dem Tor nicht zwingend wird.“

Ein Problem, das sich durch die gesamte Saison zieht. In Nürnberg war der sicher verwandelte Elfmeter von Ibrahim Sissoko der erste echte Torschuss. „Wenn der Knoten platzen würde und wir mal in Führung gehen und auf dem Gaspedal bleiben können, dann können wir so ein Spiel auch auf unsere Seite ziehen“, sagte Wittek. „Wenn man aber keine Torschüsse hat, wird es schwierig.“ Die nächste Chance bietet sich am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf (20.30 Uhr, Sky und RTL). 

Quelle: WAZ.de