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Warum Rösler den Pokal nicht abschenkt - Herr Bert - 10-28-2025
Der VfL Bochum kämpft im DFB-Pokal am Dienstagabend beim FC Augsburg um das Momentum. Trainer Uwe Rösler will die Fans weiter anzünden.
Uwe Rösler musste sich beeilen. Der Bus zum Flughafen nach Düsseldorf wartete schon auf ihn, als er auf der Pressekonferenz noch über das DFB-Pokalspiel beim FC Augsburg sprach. Die Woche ist für alle Beteiligten beim VfL Bochum stressig. Drei Spiele innerhalb von acht Tagen – das sind die wenigsten Spieler aus ihrer Karriere gewöhnt. Für Rösler selbst allerdings sind es die Wochen, die er besonders mag. „Ich liebe diesen Rhythmus, weil ich den über meine gesamte Zeit als Spieler und Trainer hatte. Ich mochte die Anzahl an Spielen. Das ist gut für den Kader und die Teamhygiene, weil man rotieren muss. Es hat viel Positives“, sagte der 56-Jährige.
Der Trainer also freut sich auf die Belastung und damit auch auf die Partie beim FCA am Dienstagabend (20.45 Uhr, Sky). Sie biete dem Verein nämlich gleich drei wichtige Möglichkeiten. „Für unser Momentum und die finanzielle Situation ist ein Weiterkommen wichtig“, sagte der Trainer am Montagnachmittag. Und offenbar besonders im Fokus: „Wir wollen die Fans weiter anzünden.“ Dafür tut er selbst schon eine Menge, peitschte die Kurve vor den letzten beiden Partien jeweils weit vor dem Anpfiff ein. Ähnliche Bilder wird es nun sicher auch in Augsburg geben, wohin der VfL von mindestens 1100 Fans begleitet wird. Denen sei man es schuldig, alles zu geben, so der Trainer.
Horn steht für den VfL Bochum auch im DFB-Pokal im Tor
Wie genau das „Alles“ aussehen wird, ließ Rösler allerdings noch offen. Er gab aber zu, dass er das wichtige Heimspiel in der Liga im Kampf um den Klassenerhalt gegen den FC Magdeburg am Sonntag (13.30 Uhr, Sky) im Hinterkopf habe. Gleich mehrere Veränderungen in der Startelf deutete er an, lieferte dann aber sowohl Argumente für als auch gegen eine zusätzliche Systemumstellung.
Gut möglich erscheint, dass er von seiner bislang funktionierenden Viererkette abweicht und auf eine Fünferkette ohne klare Schienenspieler umstellt. Für noch mehr defensive Kompaktheit. Er legte sich öffentlich aber lediglich darauf fest, dass Timo Horn auch im Pokal zwischen den Pfosten stehen wird.
Die Augsburger seien trotz der Ergebniskrise bislang in dieser Saison extrem stark, wie er herausstellte. „Sie sind eine der stärksten Pressingmannschaften der Liga. Sie haben eine enorme Energie“, mahnte der 56-Jährige. Die 0:6-Pleite gegen RB Leipzig am vergangenen Wochenende dürfe man daher nicht überbewerten.
So gefährlich ist der FC Augsburg
In der einzig echten Trainingseinheit am Montagmittag vor dem Flug nach München habe er sich daher auf ein funktionierendes Aufbauspiel konzentriert. „Wir müssen uns aus dem Pressing herausspielen“, sagte er. Ähnlich wie es den Leipzigern gelang, die mit Umschaltmomenten die Mannschaft von Sandro Wagner in den Wahnsinn trieben und aus dem eigenen Stadion schossen. Doch Rösler erkannte vielmehr das, was die Fuggerstädter gut machten: „Wie häufig sie den Ball 20, 30 Meter vor dem Leipziger Tor gewonnen haben, war beeindruckend.“
Das könnte für den VfL Bochum tödlich werden. Die Defensive steht zwar aktuell deutlich kompakter als noch vor einigen Wochen, doch viel löst die Mannschaft derzeit über das Kollektiv. Bei hohen Ballverlusten könnte das Geschwindigkeitsdefizit von Erhan Masovic und Philipp Strompf in der Innenverteidigung zum Problem werden.
Quelle: WAZ.de