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Warum Rösler auch Kritik übt - Herr Bert - 11-29-2025 Der VfL Bochum schlägt Greuther Fürth souverän mit 3:0. Gänzlich zufrieden war Trainer Uwe Rösler trotzdem nicht mit dem Auftritt. Minutenlang schallte ein fast vergessener Klassiker durch den Sportpark am Ronhof. Während die Fans der SpVgg Greuther Fürth schon längst die Unterstützung der Mannschaft eingestellt hatten, sangen sich die Anhänger des VfL Bochum im Gästeblock in Rage. „Ihr kriegt die Punkte heut geklaut“, drang da über den Platz bis auf die Haupttribüne. „Wolltet feiern, doch müsst nun leiden. Denn heute spielt unser VfL total sensationell.“ Was vor einigen Wochen noch nahezu ausgeschlossen war, war an diesem wettertechnisch tristen Samstagmittag auf einmal wieder Realität: Der VfL Bochum hat mit dem 3:0 in souveräner Manier die nächsten drei Punkte unter Uwe Rösler eingefahren und die Heimniederlage gegen Dynamo Dresden in der Vorwoche vergessen gemacht. „Letzte Woche sind wir hingefallen, heute sind wir wieder aufgestanden“, sagte Rösler nach dem Spiel. Und wie: Schon nach 17 Minuten war das Spiel weitgehend gelaufen. Comebacker Ibrahima Sissoko hatte nach Standards doppelt getroffen, auch der bestens aufgelegte Philipp Hofmann hatte endlich seinen zweiten Saisontreffer erzielt. „Der Start hat uns geholfen“, analysierte Rösler trocken. Rösler wechselte vier Mal in der Startelf Etwas euphorischer hätte er durchaus sein können, denn seine Mannschaft ging trotz vier Wechseln in der Startelf – Hofmann, Sissoko, Leandro Morgalla und Koji Miyoshi rückten für den erkrankten Kjell Wätjen, Mats Pannewig, Felix Passlack und Farid Alfa-Ruprecht ins Team – von Beginn an drauf. Der VfL wollte erst gar keine Zweifel darüber aufkommen lassen, wer das Duell der Tabellennachbarn für sich entscheiden würde. Bewusst gingen die Gäste dabei auf Standardsituationen. „Wir haben sie im Vorfeld analysiert und Chancen bei den Standards gesehen“, gab Hofmann nach dem Spiel zu. „Das haben wir heute super ausgenutzt. Dass es so fix mit dem 3:0 ging, hat uns in die Karten gespielt.“ Schon nach neun Minuten ging der VfL Bochum durch einen Treffer von Sissoko in Führung, der erstmals seit der ersten Runde im DFB-Pokal nach seiner Schulterverletzung wieder in der Startelf stand. Zu diesem Zeitpunkt schwiegen beide Kurven noch aus Protest gegen die geplanten Maßnahmen der Innenministerkonferenz, die die aktiven Fanszenen deutschlandweit beeinträchtigen würden. Als beide Fanlager dann wieder anfangen wollten zu singen, stellten die Fürther die Unterstützung vorerst wieder ein. Weil der VfL zum zweiten Mal jubeln konnte. Nach einer Ecke des starken Maximilian Wittek war erneut Sissoko zur Stelle, der den Ball zum 2:0 über die Linie drückte. „Seitdem wir angefangen haben, haben wir die Standards verbessert. Maxi Wittek hat daran großen Anteil mit seiner Genauigkeit bei Ecken und Freistößen“, schwärmte Trainer Rösler. Hofmann macht ein starkes Spiel Doch auch ohne Standards ging es beim VfL Bochum am Samstagmittag. Anders als noch in der Vorwoche gegen Dresden lösten die drei Offensivspieler stark das Pressing aus, setzten Fürths Verteidiger massiv unter Druck. Mit Erfolg: Erst gewann Cajetan Lenz sein Kopfballduell, dann ging es schnell über Gerrit Holtmann und Francis Onyeka, der den freistehenden Hofmann sah. Der oft gescholtene Stürmer hatte sogar so viel Zeit, dass er den Ball noch an seinen Gegenspieler vorbei legen konnte und dann humorlos zum 3:0 nach 17 Spielminuten einschoss. „Ich freue mich, dass ich mal wieder getroffen habe“, sagte er zurückhaltend. Dabei hätte er durchaus euphorischer sein können, zeigte er doch eine ganz starke Leistung, spielte enorm physisch und lief gut an. „Ich wollte einfach eine gute Leistung zeigen“, so Hofmann. Obwohl sich am Ergebnis bis zum Abpfiff nichts mehr änderte, waren in Bochum trotzdem nicht alle zufrieden. „Wir haben wieder verwaltet“, kritisierte Trainer Rösler seine Mannschaft für die letzten 20 Minuten der ersten Halbzeit. Und auch Hofmann klagte: „Wir haben es am Ende der ersten Halbzeit nicht mehr so sauber gespielt und uns das Leben selber schwer gemacht.“ Der VfL Bochum verlor den Faden, ließ sich hinten reindrängen. Torchancen erspielten sich die Hausherren aber nicht – wie nahezu im gesamten Spiel. Nur ein einziges Mal musste Timo Horn retten. Dennoch mahnte Rösler: „Wir müssen lernen, uns zu pushen, auf das vierte und fünfte Gegentor zu gehen.“ Das hatte er seinen Mannen offenbar auch in der Pause gesagt. In der zweiten Halbzeit nämlich spielte der VfL die Partie „erwachsen“ zu Ende, wie es Hofmann nannte. „Wir haben das Spiel gut runtergespielt. Es war unheimlich wichtig, die Woche mit drei Punkten anzufangen“, sagte Rösler. Und ein wenig Kräfte konnten die Spieler auch schonen, bevor es am Mittwoch im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen den VfB Stuttgart weitergeht. Quelle: WAZ.de |