08-24-2011, 08:15 AM
Liebe gefrustete Fangemeinde,
ich möchte heute mal anders beginnen, mit einem Zitat aus dem französischen Film: „Hass – La haine“ von 1995:
„Dies ist die Geschichte von einem Mann, der aus dem 50. Stock eines Hochhauses fällt. Und während er fällt, wiederholt er, um sich zu beruhigen, immer wieder: Bis hierher lief's noch ganz gut, bis hierher lief's noch ganz gut. Doch wichtig ist nicht der Fall, sondern die Landung.“
Die Frage, die sich hier vor dem Spiel am Freitag gegen die SpVgg Greuther Fürth stellt: Wie weit fallen wir noch? In welchem Stockwerk sind wir mittlerweile? Den Fall gilt es auf jeden Fall aufzuhalten, denn eines ist auch klar: Stoppen wir den Fall nicht, wird die Landung umso härter. Was wir bislang wissen, ist folgendes: Unser VfL hat verpatzten Saisonstart am vergangenen Wochenende durch ein 1:2 (1:1) bei Union Berlin gekrönt. Zwar brachte Inui uns in Führung, aber Silvio vom Elfmeterpunkt und „Joker“ Mosquera drehten das Spiel noch für die Eisernen. Und waren es gegen den FC St. Pauli beim 1:2 (1:1; Dabrowski – Bartels, Bruns) noch die Außenverteidiger, die patzten, taten es diesmal die Innenverteidiger. Sinkiewicz verursachte einen selten dämlichen Elfmeter und Maltritz einen Bock gegen den gerade mal 47 Sekunden auf dem Platz stehenden Mosquera. Aktuell finden wir uns mit erst vier Punkten und 3:6 Toren auf Platz 14 wieder. Unsere einzigen Tore bislang erzielten Ginczek, Dabrowski und Inui – und die einzigen Punkte holten wir beim einzigen Dreier gegen den FSV Frankfurt in letzter Sekunde und beim Glückspunkt in Rostock. Müßig zu erwähnen, dass wir seit drei Spieltagen auf einen Dreier warten, schließlich war das FSV-Spiel am 2. Spieltag.
Nur gegen die Eintracht gepatzt
Unser Gegner, die SpVgg Greuther Fürth, ehemals Tabellennachbar zum Abschluss der vergangenen Spielzeit, ist sehr gut in die Saison gestartet und erfüllt bislang die Erwartungen, die man als Aufstiegsaspirant zu erfüllen hat. Nur der Saisonauftakt selbst ging gegen Eintracht Frankfurt verloren, weil man eine 2:0-Führung verspielte und am Ende noch 2:3 verlor. Im Anschluss gab es fünf Pflichtspielsiege mit dem Pokal eingeschlossen zu Null, somit stehen die Fürther auf Platz 2 mit 12 Punkten und 11:3 Toren mit hinter dem FC St. Pauli. Zuletzt traf man zu Hause auf den FC Ingolstadt, den man mit 3:0 (1:0) durch Tore von Occean, Nöthe und Klaus bezwang. Auswärts gewann man davor mit 1:0 (0:0) beim SC Paderborn, Torschütze war Nöthe nach einer Standardsituation von Prib. Acht der bislang elf Saisontore gehen auf das Konto von Occean und Nöthe, die beide jeweils viermal bislang trafen. Somit stellt Fürth das torgefährlichste Torjägerduo im Unterhaus.
Zwei alte Bekannte und ein Fast-Neuzugang
Auch zur neuen Spielzeit verstärkte sich das Kleeblatt bewusst nur auf Positionen, wo dringender Handlungsbedarf gesehen wurde. Neben Innenverteidiger Mergim Mavraj, auf den sich viele Bochumer Anhänger sicherlich freuen werden und der schon zur Rückrunde von uns nach Fürth wechselte und eigentlich erst zum 1.7. wechseln sollte, ist Heinrich Schmidtgal der 2. alte Bekannte, den wir bei Fürth kicken haben. Linksverteidiger Schmidtgal, ehemals bei uns aktiv und leider nie über die 2. Mannschaft herausgekommen, wechselte von RW Oberhausen ins Frankenland. Für das Tor holte man Flückiger vom 1. FC Magdeburg, als Innenverteidiger kam Kraus aus der 2. Mannschaft von Eintracht Frankfurt, als Linksverteidiger wurde zudem noch Baumgärtel aus der eigenen 2. Mannschaft hochgezogen und Dorda von Borussia Mönchengladbach nach einem Probetraining verpflichtet. Im Mittelfeld holte man Zillner von der SpVgg Unterhaching für die linke Außenbahn und Tyrala vom VfL Osnabrück für die kreative Schaltzentrale. Den Königstransfer bildete Occean von den Kickers Offenbach, der für den Angriff kam und der fast in Bochum gelandet wäre. Von Dynamo Dresden kam der ausgeliehene Schahin zurück. Den Verein verließen Walke, der von RB Salzburg nur geliehen war, Falkenberg (Alemannia Aachen), Langen (TuS Koblenz), Haas (FC Ingolstadt), Müller (FSV Mainz 05), Stangl (eigene 2. Mannschaft) sowie die ebenfalls nur geliehenen Aleksic (FC Genua 1893, mittlerweile AO Kavala), Kaplan (Bayer Leverkusenm mittlerweile Besiktas Istanbul) und Slepicka (Dinamo Zagreb, mittlerweile Sparta Prag). Verliehen wurde Angreifer Vogler an die Kickers Offenbach.
Seit fast 6 Jahren ohne Sieg gegen Fürth
In nunmehr 10 Pflichtspielen traf der VfL auf die SpVgg Greuther Fürth. Neben zwei Erfolgen im DFB-Pokal gegen den Vorgängerverein SpVgg Fürth aus den Saisons 1979/80 (2:1) und 1992/93 (2:0) konnte man aus den acht weiteren Begegnungen, die allesamt im Unterhaus stattfanden, nur einen einzigen Sieg holen bei fünf Unentschieden und zwei Niederlagen. In der vergangenen Spielzeit holten wir in Fürth ein 1:1 (1:0)-Remis. Aydin brachte uns nach zwei Minuten in Führung, aber Kaplan traf nach 78 Minuten noch zum Ausgleich. Beide Teams waren zu dem Zeitpunkt bereits in Unterzahl. Slepicka sah nach einem groben Foulspiel die rote Karte, Ostrzolek kurz nach Beginn von Halbzeit 2 die gelb-rote Karte. Das Hinspiel gegen Fürth verloren wir mit 0:2 (0:0). Kleine und Sararer trafen zum Auswärtssieg der Fürther in Bochum. Da der VfL den bislang einzigen Erfolg gegen Fürth in der Liga in Fürth 2005/06 durch ein 3:1 (2:1) durch zwei Tore von Edu und einem Treffer von van Hout bei einem Gegentor von Fuchs feiern durfte, sind wir im Ligabetrieb gegen Fürth noch ohne Heimsieg, da wir 1999/2000 mit 1:2 (0:1) verloren und 2005/06 im Rückspiel zu einem 1:1 (1:0) kamen.
Nur zwei Positionen noch offen
Relativ früh hat sich Funkel bereits in seinem möglichen Schicksalsspiel auf eine Startformation festgestellt. Mit Dabrowski wird er dabei nicht rechnen können, auch sind weiterhin Concha, Eyjólfsson, Fabian und Azaouagh nicht dabei. Das Lazarett ergänzen wird Toski, der sich im Mittwochstraining verletzte und aufgrund einer Schulterverletzung für 6-8 Wochen pausieren wird. Da offenbar nur noch die Rechtsverteidigerposition offen ist und auch die Position im Angriff, erwarte ich die gleiche Elf wie in Berlin, sollte Funkel doch wechseln, ist Freier Rechtsverteidiger und Federico, in Berlin gar nicht im Kader, vor ihm und Ginczek für Aydin dabei:
Luthe – Kopplin (Freier), Maltritz, Sinkiewicz, Ostrzolek – Johansson, Kramer – Freier (Federico/Kefkir), Inui, Berger – Aydin (Ginczek).
Büskens ohne Personalprobleme
Trainer Büskens kann bis auf den in der Reha befindlichen Angreifer Onuegbu durchaus aus dem Vollen schöpfen. Zillner und Schahin stiegen zuletzt ins Training wieder ein und dürfen auf einen Platz im Kader hoffen, großartige Änderungen gegenüber dem Ingolstadt-Heimspiel sollte es also nicht geben:
Grün – Nehrig, Kleine, Mavraj, Schmidtgal – Fürstner, Prib - Sararer, Schröck – Nöthe, Occean.
Wie immer fehlt noch der Tipp für Freitag. Ich bin nicht großer Hoffnung und sehe uns weiterhin im tiefen Fall. Die Landung ist auch immer noch nicht erfolgt. Wir verlieren mit 0:2. Meine einzige Freude wird nur die gelb-rote Karte für Mavraj sein, die es hoffentlich geben wird.