Der achte Test, der siebte Sieg: Auch beim Regionalligisten RW Oberhasuen hielt sich der VfL schadlos und gewann mit 2:0 (1:0). Vor der Pause war es Simon Terodde, der auf Vorlage von Timo Perthel die Führung erzielte. Nach dem Seitenwechsel konnte Onur Bulut nach einem Solo den Endstand herstellen. Cheftrainer Gertjan Verbeek war angesichts des strammen Trainingsprogramms nicht unzufrieden.
Dauerregen, verstopfte A42 – die Voraussetzungen fürs Revierderby hätten durchaus besser sein können. Entsprechend auch die Zuschauerresonanz im Stadion Niederrhein, die meisten der wenigen suchten Schutz unterm Dach. Der VfL zu Beginn mit der Innenverteidigung Fabian/Bastians sowie dem Offensivquartett Haberer/Terrazzino/Gregoritsch/Terodde.
Dem Regionalligisten gehörte zwar der erste Torschuss – Engelmanns Versuch aus rund 25 m stellte VfL-Keeper Riemann vor kein Problem –, die Blau-Weißen waren jedoch danach erwartungsgemäß tonangebend. Ein Strahl von Gregoritsch brannte RWO-Schlussmann Udegbe auf den Fäusten, einen Versuch von Fabian meisterte er ebenfalls. Mehr Mühe hat Oberhausens neue Nummer 1 mit einem Fernschuss von Gregoritsch, den er erst im Nachfassen kontrollieren konnte. Die Hausherren schauten dem Treiben anschließend nicht mehr nur zu, sondern machten mit. Engelmann stand beim Kopfball blank, zielte aber rechts vorbei. Nach einem Fehlpass im Bochumer Aufbau waren es gleich mehrere Oberhausener, die an der Sechzehnmetermarkierung lauerten, doch Losilla hatte aufgepasst und fischte den Rückpass weg, bevor es brenzlig werden konnte.
Die beste Chance bis dahin bot sich dann jedoch dem VfL: Timo Perthel mit einem energischen Vorstoß in den gegnerischen Sechzehner, seinen Rechtsschuss konnte Udegbe noch an den rechten Pfosten lenken (26.) Zwei Minuten später war es Janik Haberer, der auf einen Querpass vor dem Tor lauerte, allerdings verhinderte ein Oberhausener Abwehrbein im letzten Moment den Torabschluss. Besser lief es in der 30. Minute: Wieder war es Perthel, der sich auf links durchsetzen konnte und den in der Mitte mitgelaufenen Simon Terodde mustergültig bediente. Unsere Nummer 22 brauchte nur noch den Fuß hinzuhalten – 0:1. In der 35. Minute hatte Terodde schon wieder die Arme oben, sein erfolgreicher Torschuss wurde aber wegen einer Abseitsstellung annulliert. Der Rest des ersten Durchgangs blieb ereignisarm.
Auch im zweiten Abschnitt waren die vier VfL-Wechsel zur Pause (Luthe, Simunek, Wijnaldum und Bulut) lange das einzige Highlight. Erst ein 17-m-Schuss von RWO-Probespieler Gügör beendete die Tristesse – Luthe hielt sicher (55.). Quasi im Gegenzug dann der nächste Aufreger: Terrazzino verpasste eine Hereingabe von rechts um Fußspitzenlänge, dafür testete Innenverteidiger Haas die Reflexe seines Keepers Udegbe, der das Eigentor soeben verhindern konnte (56.). Und kaum, dass das Flutlicht seine volle Strahlkraft entwickelt hatte und Helligkeit in die trübe Waschküche brachte, die beste Chance für die Hausherren. Doch David Jansen verweigerte aus stark abseitsverdächtiger Position den sicheren Ausgleich, indem er aus Kurzdistanz links neben das Tor zielte (64.).
Jubel gab´s auf der anderen, der richtigen Seite. Feiner Ball von Haberer in den Lauf von Bulut, der zunächst Udegbe umkurven wollte. Oberhausens Goalie bekam die Finger noch dran und zwang Bulut zur Kurskorrektur. Was den nicht davon abhielt, ein Tänzchen mit Udegbe und dem letzten verbliebenen Verteidiger zu wagten und dennoch zum 2:0 einzunetzen (71.). Anschließend noch Szenenapplaus für einen Fallrückzieher von Simunek, ehe gleich sieben Wechsel (vier auf Bochumer, drei auf Oberhausener Seite) den Schlussakkord einläuteten.
Ein Schlenzer von Terrazzino (83., knapp rechts vorbei), ein Kopfball von Haberer nach Querschläger Simunek (85., etwas deutlicher links vorbei) – das war´s auch schon. Schon am Mittwoch gehen die Testspielwochen weiter, dann steht das nicht-öffentliche Spiel gegen den niederländischen Erstligisten Almelo auf dem Programm.
Cheftrainer Gertjan Verbeek merkte an, dass die Trainingsintensität der vergangenen Tage und Wochen nicht spurlos an seinen Spielern vorübergegangen sei. „Man hat schon gemerkt, dass der eine oder andere sich etwas schwerer tut. Ich habe nur noch diese und die kommende Trainingswoche, um dann zu entscheiden, wer zum Saisonauftakt in der Mannschaft steht. Noch sind einige Positionen offen.“
RWO: Udegbe – Caspari, Weigelt, Herzenbruch, Reinert, Bauder, Jansen, Engelmann, Krystofiak, Haas, Gügör ; eingewechselt: Hermes, Steinmetz, Özkara, Steuer, Nakowitsch, Mingo, Walker
VfL: Riemann (46. Luthe) – Celozzi (76. Lach), Bastians (76. Cacutalua), Fabian (46. Simunek), Perthel (46. Wijnaldum) - Losilla, Hoogland (76. Weis) - Haberer , Terrazzino, Gregoritsch (46. Bulut) – Terodde (76. Rafael)
Tore: 0:1 Terodde (30.), 0:2 Bulut (71.)
Schiedsrichter: Sven Waschitzki
Zuschauer: 816