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Nichts LEEber als drei Punkte
#1
   

War das wichtig! Der VfL Bochum 1848 hat am Freitagabend den 1. FC Heidenheim im Vonovia Ruhrstadion mit 1:0 besiegen können. Nach torloser erster Hälfte, in der Tom Weilandt bei der besten Gelegenheit am Pfosten scheiterte, erhöhte der VfL in Durchgang zwei den Druck mehr und mehr. Eine halbe Stunde vor dem Ende dezimierten sich die Gäste selbst, Andrich sah die Ampelkarte. Powerplay der Blau-Weißen in der Folge, gekrönt durch den Premierentreffer von Chung Yong Lee (78.)! So kann das Wochenende starten!

Negativtrend gestoppt, Trendwende eingeleitet? Die Hoffnung, nach dem 2:2-Mutmacher in Dresden nun auch endlich wieder einen Dreier einzufahren, war beim VfL Bochum 1848 vor der Partie gegen den 1. FC Heidenheim 1846 am 25. Spieltag der 2. Bundesliga groß. „Die Spieler, die auf dem Platz stehen werden, müssen brennen. Nach dem kleinen Schritt, den wir in Dresden gemacht haben, wollen wir jetzt einen großen machen und die Punkte zu Hause behalten“, forderte auf der Pressekonferenz dementsprechend auch Chef-Trainer Robin Dutt, der allerdings mal wieder eine kleine Personalrochade durchführen musste.

Neben Tom Baack, Jannik Bandowski, Maxim Leitsch, Baris Ekincier (alle Aufbautraining) und Sidney Sam (Muskelverletzung) waren auch Top-Torschütze Lukas Hinterseer (Oberschenkel) sowie Danilo Soares (Gehirnerschütterung) nach ihren Blessuren aus dem Spiel in Dresden nicht rechtzeitig beschwerdefrei. Ebenso Sebastian Maier, der sich mit Adduktorenbeschwerden plagte. Demzufolge wurden drei Kaderplätze frei, die von Silvère Ganvoula, Dominik Baumgartner und, erstmals in dieser Spielzeit, Thomas Eisfeld eingenommen wurden – welcome back, „Eisi“! Für Soares und Hinterseer rückten Robert Tesche und Chung Yong Lee in die erste Elf, Vitaly Janelt übernahm die Soares-Position links in der Viererkette. Tom Weilandt, der seinen auslaufenden Kontrakt jüngst um drei Jahre verlängert hat, agierte nominell im Sturmzentrum.

Auch Dutts Pendant Frank Schmidt hatte wegen einer Grippewelle mit Personalsorgen zu kämpfen. In Marnon Busch, Arne Feick, Niklas Dorsch, Oliver Steurer, Robert Strauß und Nikola Dovedan blieben sechs Akteure in Heidenheim, kurzfristig kam vor Ort auch noch Maxi Thiel hinzu. Drei von ihnen standen bei der 1:2-Niederlage gegen Regensburg, der ersten nach neun ungeschlagenen Partien, noch in der Startelf. Für dieses Trio beorderte Schmidt Tim Skarke, Maurice Multhaup und Denis Thomalla in die Anfangsformation – die Ersatzbank wurde mit vier U19-Akteuren aufgefüllt. Im Hinspiel hatten die Mannen von der Brenz in der heimischen Voith-Arena spät einen Rückstand umbiegen können und den VfL mit 3:2 besiegt, nun sollten die drei Punkte in der mit 13.157 Zuschauern besetzten Vonovia Ruhrstadion verbleiben.

Der VfL begann engagiert, die ersten Minuten und die Gelegenheit gehörten jedoch den Gästen (3.). Multhaup kam über rechts und servierte flach für Robert Glatzel, der artistisch die Hacke zur Hilfe nahm, dessen Abschluss aber die nötige Schärfe vermissen ließ – Manuel Riemann schnappte locker zu. Beide Seiten verstanden es, die Räume zu verschließen und keinerlei Lücken anzubieten. Der erste Abschluss der Blau-Weißen war Anthony Losilla vorbehalten, er wurde nach schönem Zusammenspiel mit Lee und Weilandt in aussichtsreicher Position geblockt (14.). Bochum übernahm zusehends das Zepter. Eine Minute später probierte auf der anderen Seite Marc Schnatterer sein Glück – vorbei (15.). In Minute 20 hatte das Rund dann erstmals den Torschrei auf den Lippen. Über Miloš Pantović landete das Leder per Flanke auf der anderen Seite bei Janelt, der mit einem Kontakt Weilandt suchte – und fand. Doch „Hille“ flutschte die Kugel etwas über den Schlappen, sie flog knapp am rechten Pfosten vorbei.

Die Spielkontrolle ging mehr und mehr an Dutts Mannen, die aus zwei gefährlichen Freistoßsituationen jedoch kein Kapital schlagen konnten – bei Tim Hooglands zweitem Versuch aus rund 20 Metern forderten einige VfLer einen Handelfmeter, Schiri René Rohdes Pfeife blieb jedoch stumm (30.). Die Hausherren blieben dran und wollten die Führung vor der Pause: Riemann schlug das Spielgerät nach einem abgefangenen Freistoß lang nach vorne, Simon Zoller verlängerte herrlich per Kopf zu Weilandt, der nicht lange fackelte und volley den Pfosten traf (33.) – ärgerlich. Doch auch Heidenheim meldete sich mal wieder an. Schnatterer bekam den Freistoß und brachte den scharf vor den Kasten, Thomalla kam als erstes dran und zwang Riemann zu einer richtig starken Reaktion (38.). Tore fielen vor der Pause jedoch keine mehr, mit 0:0 ging es in die Katakomben.

Personell unverändert starteten sowohl VfL als auch FCH dann in den zweiten Durchgang. Genauso war es erneut der Gast, dem die erste Chance gehörte und wieder war es Glatzel. Tesche semmelte über die Kugel, am Ende des Gegenstoßes zog der Stürmer mit links ab und hämmerte den Ball an den Querbalken – 1:1 nach Alu-Treffern (49.). Der VfL ließ sich davon nicht beirren: Tesche sorgte zunächst aus der Distanz für den ersten Bochumer Torabschluss, kein Problem für Kevin Müller (52.). Kurz darauf war es Zoller, der aus der Drehung zum Schuss kam, die bereits fünfte Ecke war das Resultat (53.). Weilandt zog einen Freistoß links an der Strafraumgrenze, für das Foul an ihn sah Andrich die erste Verwarnung der Partie (55.). Daran merkte man: Blau und Weiß näherte sich Stück für Stück an, kam aber kaum zu klaren Möglichkeiten. Heidenheims Trainer Schmidt reagierte: Gökalp Kilic ersetzte Tim Skarke (59.). Der vorbelastete Andrich leistete sich ein taktisches Foul an Jan Gyamerah und musste vorzeitig duschen (63.).

Lee erlöst den VfL in Überzahl

Dem VfL verblieb also eine knappe halbe Stunde in Überzahl. Das Spielgeschehen verlagerte sich nun vollends in die Heidenheimer Hälfte. Die erste Chance mit einem Mann mehr bot sich Weilandt, der aus knapp 16 Metern verdeckt abzog, Müller war reaktionsschnell zur Stelle (70.). Eine Zeigerumdrehung zielte Weilandt aus ähnlicher Lage zu hoch, hätte aber in diesem Falle besser den gut postierten Tesche mitgenommen (71.). Der ausgepumpte Pantović machte dann Platz für Eisfeld, der sein Comeback und seine Saisonpremiere gab (71.). Der Druck nahm gefühlt von Minute zu Minute zu, es fehlte die mittlerweile überaus verdiente Belohnung. Doch sie sollte kommen! Weilandt spielte auf rechts Tesche frei, der flach und punktgenau den in der Mitte blanken Lee bediente. Der ließ sich nicht zweimal bitten und netzte mit seinem ersten Treffer im VfL-Dress zum überfälligen 1:0 (78.). Tat das gut!

Noch waren aber zehn Minuten zu gehen und Dutts Mannen wollten nachlegen. Eisfeld kam zweimal in gute Position, einmal war Keeper Müller schneller am Ball, beim zweiten Mal verzog er mit links deutlich (84.). Von Heidenheim musste natürlich jetzt mehr kommen, es boten sich ein paar Räume. Schmidt setzte dann alles auf eine Karte und wechselte doppelt aus: Schnatterer und Timo Beermann gingen, Patrick Schmidt und Tobias Reithmeir kamen (87.). Auch Dutt nahm daraufhin seinen zweiten Wechsel vor. Torschütze Lee wich für Stefano Celozzi (88.). Der VfL ließ das Rund in der dreiminütigen Nachspielzeit geschickt durch die eigenen Reihen zirkulieren, beinahe machte Zoller den Sack zu. Sein Lupfer hatte jedoch etwas zu viel Kraft und tropfte aufs Tordach (90.+2). Für die letzten Sekunden kam für Weilandt Baumgartner rein und es sollte reichen. Der heißersehnte Sieg nach fünf Spielen ohne Erfolg war eingefahren. Stark! Am kommenden Wochenende geht es zum DSC Arminia Bielefeld (So. 13:30 Uhr)
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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