08-12-2021, 12:19 PM
Liebe Freunde der überstandenen ersten Pokalrunde,
am Samstag geht es in der 1. Bundesliga für unseren VfL endlich los, nachdem wir uns im Pokal durch die erste Runde gekämpft haben durch ein 2:1 nach Verlängerung beim Wuppertaler SV. Sarics Führung konnte Zoller in Halbzeit 2 egalisieren und auf Tesches 2:1 in der Verlängerung hatte der WSV zum Glück keine Antwort mehr parat.
Uns führt das erste Bundesligaspiel nach 11 Jahren und dem 0:3 im Abstiegsfinale gegen Hannover 96 wieder zu einem Gegner aus Niedersachsen. Wir spielen aber nicht zu Hause, sondern starten auswärts beim CL-Teilnehmer VfL Wolfsburg.
Ihre Bundesligapremiere am Samstag feiern werden Manuel Riemann, Cristian Gamboa, Vassilis Lampropoulos, Maxim Leitsch, Kapitän Anthony Losilla und möglicherweise auch Armel Bella Kotchap, Herbert Bockhorn - wenn er im Kader steht - sowie Raman Chibsah, Erhan Masovic, Patrick Osterhage oder Silvere Ganvoula. Auch für Thomas Reis wird die Partie eine Premiere sein. Es wird auch sein erstes Bundesligaspiel als Trainer werden.
Der Profi mit den meisten Erstligaspielen bei uns ist wenig überraschend Robert Tesche mit 125 Einsätzen. Simon Zoller spielte bislang 76mal im Oberhaus, Elvis Rexhbecaj 70mal, Michael Esser 63mal, Konstantinos Stafylidis 60mal, Eduard Löwen 52mal, Gerrit Holtmann 50mal, Christopher Antwi-Adjei 34mal, Takuma Asano 28mal, Danny Blum 17mal und Milos Pantovic als auch Danilo Soares kommen auf jeweils ein Erstliga-Spiel.
Wolfsburg zuletzt mit Wechselfehler im Pokal – und möglicherweise dadurch vor dem Aus
Es gibt sicherlich sehr viel Schöneres für einen neuen Trainer bei seinem neuen Verein im ersten Pflichtspiel auf der Bank, als im Pokal nur knapp weiterzukommen als CL-Teilnehmer bei einem Drittligisten wie es Mark van Bommel mit dem VfL Wolfsburg durch ein 3:1 n.V. bei Preußen Münster gelang. Richtig unangenehm wird es, wenn keiner im Trainerteam richtig zählen kann und man statt den erlaubten fünf Wechseln sechs Wechsel tätigte und deswegen Preußen Münster berechtigterweise Einspruch gegen das Spiel einlegte. Eine mündliche Verhandlung ist hier zu erwarten.
Die vergangene Spielzeit schloss der VfL Wolfsburg als Tabellenvierter ab und spielte damit seine stärkste Saison unter Trainer Glasner, der aber zu Eintracht Frankfurt wechselte, seit der Spielzeit 2014/2015, als man Vizemeister wurde. Deutscher Meister wurde man 2008/2009 und den Pokal holten die Wölfe in der Spielzeit 2014/2015 und den Supercup ein Jahr später.
Bornauw teuerster Neuzugang
Als neuer Trainer für Glasner wurde Mark van Bommel geholt, der zuvor in den Niederlanden als Clubtrainer seine erste Erfahrung beim PSV Eindhoven sammeln konnte. Weitere Erfahrung holte er sich als Co-Trainer der australischen und saudischen Nationalmannschaft. Als Spieler war er in der Bundesliga für fünf Jahre von 2006 bis 2011 bei Bayern München aktiv und kam zu 123 Erstligaspielen.
Auf dem Transfermarkt verstärkte sich der VfL für geschätzte 37 Mio. €. Als teuerster Neuzugang präsentierte wurde Innenverteidiger Bornauw, der vom 1. FC Köln kam. Für das zentrale Mittelfeld kam Vranckx vom KV Mechelen/Belgien. Bei Offensivmann Philipp, der von Dinamo Moskau/Russland ausgeliehen war, wurde die Kaufoption gezogen. Ebenfalls kamen für die Offensive die Brüder Nmecha, Felix und Lukas. Beide standen zuletzt bei Manchester City in England unter Vertrag, aber U21-Europameister Lukas Nmecha war in der vergangenen Saison noch beim RSC Anderlecht in Belgien auf Leihbasis unter Vertrag. Von ihren Leihstationen nach Wolfsburg kehrten die Angreifer Marmoush (verliehen an den FC St. Pauli), Stefaniak (verliehen an Dynamo Dresden) und Außenverteidiger William (verliehen an Schalke 04) zurück.
Wolfsburg verließen Torwart Kasten (verliehen an St. Pölten/Österreich), die Verteidiger Siersleben (verliehen an den 1. FC Heidenheim), Bruma (Kasimpasa/Türkei), die Mittelfeldakteure Rexhbecaj (verliehen an uns), Kayo (verliehen an Viktoria Berlin) und die Offensivkünstler Klaus (war bereits verliehen an Fortuna Düsseldorf, wurde von der Fortuna fest verpflichtet) und Llanez als auch Hong (beide verliehen an St. Pölten/Österreich).
Letzte Begegnung endet mit 4:1 für Wolfsburg
Seit unserem Erstliga-Abstieg trafen wir nicht mehr auf den VfL Wolfsburg. Gegenüberstanden sich beide Vereine wettbewerbsübergreifend bislang 25mal bei 43:39 Toren. In der Bundesliga traf man 20mal aufeinander bei neun Wolfsburger Siegen, acht Bochumer Erfolgen sowie erst drei Punkteilungen und 30:35 Toren. Im Unterhaus trafen beide Vereine zudem viermal aufeinander. Dreimal gewann der VfL und einmal teilte man sich die Punkte bei 8:0 Toren in den Spielzeiten 1993/1994 und 1995/1996. Zudem gab es noch eine Begegnung im DFB-Pokal in der Spielzeit 1999/2000, welche der VfL für sich mit 5:4 entscheiden konnte.
In Wolfsburg konnte der VfL im Oberhaus von 10 Partien nur zwei Spiele gewinnen bei einem Remis und insgesamt sieben Niederlagen sowie einem Remis bei 8:21 Toren. Zuletzt trafen wir wie erwähnt in der Abstiegssaison 2009/2010 aufeinander. In Bochum trennte man sich mit 1:1 voneinander durch Treffer von Hashemian und Martins. In Wolfsburg verlor der VfL mit 1:4 trotz 1:0-Führung von Freier zur Halbzeit nach zwei Toren von Dzeko, Martins und Santana. Holte der VfL damalig in den beiden Punktspielen zuvor noch zwei Remis, so leitete das 1:4 in Wolfsburg die Negativspirale an Spieltag 25 endgültig ein, in deren Folge wir bis zum Saisonende außer einem 1:1 beim SC Freiburg an Spieltag 29 alle Saisonspiele verloren, am Ende abstiegen und 11 Jahre im Unterhaus verschwanden. Aktiv von den damaligen Akteuren auf Seiten von Wolfsburg sind Hitz (mittlerweile Borussia Dortmund), Pekarik (mittlerweile Hertha BSC), Gentner (FC Luzern), Santana (Club Sportivo Trinidense/Paraguay) und Hasebe (Eintracht Frankfurt) sowie auf unserer Seite Luthe (Union Berlin), Fuchs (Charlotte Independence/USA), Mavraj (Türkgücü München), Grote (RW Essen) und Prokoph (Wuppertaler SV). Und kurz zu erwähnen sei noch zum damaligen 1:4 – beim VfL Wolfsburg saß ein gewisser Sebastian Schindzielorz auf der Bank.
Nach so vielen negativen Erinnerungen erinnere ich aber gerne noch an unseren letzten Erfolg – in der Spielzeit 2007/2008 gewannen wir in einem Spiel, in dem nur Wolfsburg das Spiel machte, mit 1:0 durch ein Tor von Sestak in Minute 88 und gewannen damals beide Spiele gegen Wolfsburg, endete das Hinspiel doch bereits 5:3 für uns.
Wer war schon beim anderen Verein aktiv?
Mit unserem Sportvorstand Schindzielorz haben wir einen ehemaligen Aktiven sofort ausgelotet und auch Thomas Reis war bereits in Wolfsburg unter Vertrag als Trainer der U19. Unter den Aktiven ist bei Wolfsburg Ginczek zu finden, der bei uns 2011/2012 als Leihgabe von Borussia Dortmund kickte. Auf der Gegenseite ist bei uns Rexhbecaj aktiv, der sein erstes Ligaspiel für unseren VfL ausgerechnet bei seinem alten Verein machen wird.
Etliche Ausfälle bei uns
Die Elf für Thomas Reis stellt sich fast allein auf. Für Samstag werden Grave, Decarli, Löwen, Blum, Holtmann, Hartwig und Novothny keine Option sein. Ob Stafylidis in den Kader rutscht, entscheidet sich zudem noch kurzfristig. Auch Bockhorn ist fraglich. Diese Elf könnte die Startelf für Samstag werden:
Riemann - Gamboa, Lampropoulos (Bella Kotchap), Leitsch, Soares - Tesche, Losilla, Rexhbecaj - Asano, Zoller, Antwi-Adjei.
Auch die Wölfe mit etlichen Ausfällen
Bei den Wölfen fallen Stand jetzt ebenfalls etliche Akteure aus. Fehlen werden William, Paulo Otavio, Vranckx, F. Nmecha und Bialek. Diese Elf könnte beginnen:
Casteels - Mbabu, Lacroix, Brooks, Roussillon - Schlager, Arnold - Philipp - Baku, L. Nmecha – Weghorst.
Was ist in Wolfsburg möglich?
Den Pokal als Gradmesser lasse ich außen vor. Solche Spiele sind auch in der Liga ungewöhnlich und gar nicht zu erwarten. Man darf gespannt, wie Wolfsburg auf den Faux-Pas reagieren wird. Mag sein, dass sie wie ein angeschlagener Boxer aufdrehen werden und wir deutlich verlieren, kann aber auch sein, dass wir überraschen werden und am Ende einen Punkt durch ein 1:1 entführen. Wäre ein gelungenes Comeback ins Oberhaus!
