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Schwerer Start für die Gesangsanlage der UItras
#1
0:4 gegen Stuttgart: Die Bochumer Fans waren frustriert von der Leistung der Profis, manche genervt von der neuen Gesangsanlage der VfL-Ultras. Was gut lief und was nicht. 

Sie soll das Ruhrstadion noch lauter machen, den Support koordinieren, den VfL Bochum zum Sieg peitschen. Doch die neue Gesangsanlage für die Ultras des VfL Bochum in der Ostkurve steht bisher unter keinem guten Stern. In sozialen Medien wüteten Kritiker, auch Fans im Stadion waren teilweise genervt, ergab eine Umfrage dieser Redaktion. Es gab aber auch Lob - und eben einen Stimmungskiller auf dem Rasen. 

0:4 ging der VfL gegen Stuttgart unter, nach gut zehn Minuten stand es schon 0:2, ein Aufbäumen blieb aus. Das sind maximal schwere Voraussetzungen für Fans, um den Support auf die Spitze zu treiben. Gemeinhin ist es ja ein Wechselspiel: Der Funke muss vom Rasen auf die Ränge überspringen und umgekehrt. Auf dem Spielfeld aber brannte nur Stuttgart ein Feuerwerk ab. Während auf den Sitztribünen zahlreiche Fans vorzeitig das Stadion verließen, gab es aus der Ostkurve bis zum Abpfiff Unterstützung und auch bei der Verabschiedung der Spieler keine Pöbeleien, sondern Aufmunterung: „Auf geht‘s Bochum, kämpfen und siegen.“ 

Bewertung der Anlage erst nach dem Augsburg-Spiel
„Die Gesangsanlage kann man bei diesem Spielverlauf nur schwer bewerten“, sagte ein in den Szenen bestens vernetzter VfL-Fan dieser Redaktion. „Heute kam sie sicherlich nicht so gut an. Aber die Partie gegen Augsburg muss man noch abwarten.“ Zur Erinnerung: In drei Spielen soll die Beschallungsanlage getestet werden. Gegen Frankfurt aber stellten die Ultras den organisierten Support ein nach dem Banner-Eklat in der Gästekurve, wofür es Kritik hagelte. Die Ultras räumten in einer Stellungnahme auch Fehler ein.

Gegen Stuttgart gab es nun den ersten kompletten Testlauf, der nächste folgt am Samstag (12. April, 15.30 Uhr) beim Heimspiel gegen Augsburg. Die Anlage mit einem Mikrofon für einen Vorsänger, der von weiteren Einheizern an den gewohnten Megaphonen unterstützt wurde, und mehreren Boxen stellt für die Testlaufzeit der Klub. In der Sommerpause will der Verein mit dem Fangremium und beteiligten Fangruppierungen dann entscheiden, ob eine dauerhafte Installierung Sinn macht. Dann müsste die Fanszene eine Anlage, die in den meisten anderen Bundesliga-Stadien Standard ist, selbst finanzieren. Die Fanbetreuung des VfL und die Ultras Bochum 99 selbst haben daher an alle appelliert, ihre Rückmeldungen per Mail oder persönlich mitzuteilen. 

Kritik von TV-Zuschauern am Vorsänger der Ultras
In sozialen Medien am meisten Lack bekam der Vorsänger der UB99 am Mikrofon ab. Hier heizte aber nicht der Hauptvorsänger und Capo der UB99 ein, weil er erkrankt passen musste. Die Kritik kam offensichtlich von vielen Fans, die die Partie im Fernsehen verfolgten. Die Boxen der Anlage standen ebenerdig vor der Ostkurve, die Sky-Mikros in der Nähe, womit ein für viele Zuschauer „unerträglicher“ oder „peinlicher“ Dauergesang in die Wohnzimmer schallte. Für TV-Stimmung ist die Anlage auch nicht gedacht, wobei die für die Rechte ja teuer zahlenden TV-Sender, in diesem Fall Sky, auch für die Zukunft ein gewichtiges Wort mitreden. Bei einer dauerhaften Installation könnten die Boxen womöglich auch an andere Stellen aufgebaut werden, so dass die Stimmung der gesamten Kurve besser eingefangen wird.

Dauergesang beim Stand von 0:3: „Das hat dann schon genervt“
Allerdings: Für den Geschmack etlicher befragter Anhänger, allesamt Dauerkarten-Inhaber der Ost, stimmte der Vorsänger am Mikro die Lieder nicht nur an, sondern sang durch. Noch dazu „schräg“ und „fürchterlich“, liest man hier und dort. Und gefühlt 90 Minuten nonstop. Auch nach einem Gegentor. „Das hat dann schon genervt“, sagte ein VfL-Anhänger aus Block Q dieser Redaktion. Tenor: Manchmal muss weniger dann mehr sein, der Support „anlassbezogen“ erfolgen. Auch das Anstimmen von Gesängen anderer Gruppierungen ginge unter. Aus Ultrakreisen hört man indes, dass nach dem Anstimmen der gängigen Lieder das Mikro oft ausgeschaltet wurde, der Support wie gewohnt über Megaphone gesteuert wurde. 

Die Lautstärke indes prangerten die Befragten - anders als viele TV-Zuschauer - nicht an, in den hinteren Reihen der Ostkurve drang mitunter sogar nur wenig durch, erklärten einige Fans. Im Rest des Stadions galt das auch: Schon im Nord- und Südbereich etwa kam der Gesang kaum an. Vor allem, weil viele VfL-Fans im zweiten Durchgang auch nicht mehr mitsingen wollten angesichts der „kollektiven Nicht-Leistung“ auf dem Platz, wie Trainer Dieter Hecking sagte. 

Notfälle: Fans bleiben stumm, Ultras kommunizieren die Einsätze
Erschwerend hinzu kamen gleich drei Notfall-Einsätze während der Partie. Die Fans bewiesen dabei erneut Feingefühl, stellten den Support jeweils für einige Minuten ein. Die Ultras kommunizierten den Einsatz der Rettungskräfte über die neue Anlage, so dass schnell jeder Bescheid wusste in der Ostkurve. An dieser Stelle hat die neue Anlage gut funktioniert.

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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