08-27-2012, 09:28 PM
SPLITTER: Lehrgeld für fehlende Cleverness
......................... ![[Bild: splitter03.jpg]](http://www.vfl-bochum.de/kickit/upload/news/2012_08_27/splitter03.jpg)
Die Woche nach dem dritten Spieltag beginnt mit der Aufarbeitung einer bitteren Heimniederlage. Denn obwohl alle Bochumer Beteiligten im Vorfeld schon wussten, welche Art von Fußball-Spiel die 11.251 Fans im rewirpowerSTADION zu sehen bekommen würden, ging der Plan nicht auf und die Punkte wanderten auf die Ostalb. Die Splitter zum Spiel.
Rückschlag
Die Heimniederlage gegen den Aufsteiger von der Ostalb ist zweifelsohne ein Rückschlag für unsere neu formierte Mannschaft, die es leider verpasste, den Schwung aus dem Pokalsieg in Heidenheim mit in den Zweitliga-Alltag zu retten. Entsprechend zerknirscht und enttäuscht zeigten sich die Aktiven nach Spielende und nahmen da auch kein Blatt vor den Mund. „Ich bin extrem sauer“, sprach beispielsweise Kapitän Andreas Luthe Klartext und von einem „harten Schlag ins Gesicht“, beklagte zudem „fehlende Cleverness“. Christoph Kramer trauerte vor allem der großen Chance eines „ordentlichen Saisonstarts“ hinterher, den die Blau-Weißen durch den möglichen Erfolg über die Aalener hingelegt hätten. Dabei fühlten sich unsere Kicker bestens auf den Gegner vorbereitet. Kramer: „Wir wussten, dass Aalen genau so spielen würde. Trotzdem stehen wir jetzt doof da.“
Ursachenforschung
Warum die Bochumer dennoch den Kürzeren zogen, lässt sich sachlich analysieren. Zwar agierte unsere Mannschaft gegen das tiefstehende Aalener Defensivbollwerk optisch feldüberlegen, richtig zwingend wurde unser Team allerdings nur zwischen der 40. und 70. Spielminute. Und bei den Möglichkeiten durch Leon Goretzka (43., 53.), Zlatko Dedic (49.), Marcel Maltritz (50.), Alexander Iashvili (53., 55.) sowie Yusuke Tasaka (60.) fehlte dem VfL schlicht die Durchschlagskraft vor dem Kasten. Was Keeper Luthe und auch außenstehende Beobachter schließlich bemängelten: In diesen Spielen, wo der Gegner – selbstredend legitim - destruktiv agiert und der Ball nicht ins Tor will, gibt sich ein abgezocktes Profiteam auch mal mit einem Punkt vor eigenem Publikum zufrieden. Doch stattdessen musste unsere Elf mit dem späten Gegentreffer nach Ballverlust in der Vorwärtsbewegung ein happiges Lehrgeld berappen – sehr zur Freude des Aalener Punktekontos.
Trikottausch mit „Kampotelli“
Nutznießer der ganzen Bochumer Ungeduld in der 85. Spielminute wurde schließlich Aalens Siegtorschütze Kevin Kampl, der jetzt mit zwei Toren und zwei Vorlagen zu den Top-Scorern der Liga gehört. Der Neuzugang aus Osnabrück war zuvor gemeinsam mit Christoph Kramer im Nachwuchs von Bayer 04 Leverkusen aktiv. Die ehemaligen Teamkameraden tauschten nach dem Abpfiff die Trikots und ein paar Worte. Ob Kramer dem slowenischen U21-Nationalspieler für künftige Torerfolge eine etwas weniger extrovertierte Jubelpose empfahl, ist hingegen nicht überliefert.
Pfiff des Tages
Dann wäre da noch die denkwürdige Szene aus der 75. Minute: Aalen bekommt einen Eckstoß, den Kampl genau auf den Kopf von Kister platziert. Luthe kann den Kopfstoß des sprunggewaltigen Innenverteidigers zunächst nur nach vorne abwehren, reagiert dann aber geistesgegenwärtig und bekommt eine Hand an den Ball, noch bevor Bruno Hübner rustikal ins Leder rauscht und zur vermeintlichen VfR-Führung eingrätscht. Gefährliches Spiel gegen den Torhüter, der Treffer darf nicht zählen. Doch Schiedsrichter Thorsten Schriever nimmt die Szene zunächst anders war und deutet zur Mitte; Aalen feiert den Führungstreffer. Aber die Bochumer protestieren und laufen zum Schiedsrichter-Assistenten, der eine bessere Sicht aufs Geschehen hat. Und in der Tat: Thomas Münch klärt seinen Spielleiter auf, der seine Entscheidung regelkonform revidiert und statt Tor auf Freistoß für Luthe entscheidet. Dafür gab´s hinterher zu Recht Anerkennung und Lob durch beide (!) Trainer, Schiedsrichter-Beobachter Jürgen Weber und nicht zuletzt die Bestnote 1 im Kicker für eine Regelauslegung ganz im Sinne des Sports.
[URL="http://vflbochum.de/site/_teams/_profis/saisonuebersicht/spielbericht/vflbochum1848_vfraalen/storyp.htm"]hp VfL Bochum 1848[/URL]
![[Bild: splitter02.jpg]](http://www.vfl-bochum.de/kickit/upload/news/2012_08_27/splitter02.jpg)
![[Bild: splitter03.jpg]](http://www.vfl-bochum.de/kickit/upload/news/2012_08_27/splitter03.jpg)
Die Woche nach dem dritten Spieltag beginnt mit der Aufarbeitung einer bitteren Heimniederlage. Denn obwohl alle Bochumer Beteiligten im Vorfeld schon wussten, welche Art von Fußball-Spiel die 11.251 Fans im rewirpowerSTADION zu sehen bekommen würden, ging der Plan nicht auf und die Punkte wanderten auf die Ostalb. Die Splitter zum Spiel.
Rückschlag
Die Heimniederlage gegen den Aufsteiger von der Ostalb ist zweifelsohne ein Rückschlag für unsere neu formierte Mannschaft, die es leider verpasste, den Schwung aus dem Pokalsieg in Heidenheim mit in den Zweitliga-Alltag zu retten. Entsprechend zerknirscht und enttäuscht zeigten sich die Aktiven nach Spielende und nahmen da auch kein Blatt vor den Mund. „Ich bin extrem sauer“, sprach beispielsweise Kapitän Andreas Luthe Klartext und von einem „harten Schlag ins Gesicht“, beklagte zudem „fehlende Cleverness“. Christoph Kramer trauerte vor allem der großen Chance eines „ordentlichen Saisonstarts“ hinterher, den die Blau-Weißen durch den möglichen Erfolg über die Aalener hingelegt hätten. Dabei fühlten sich unsere Kicker bestens auf den Gegner vorbereitet. Kramer: „Wir wussten, dass Aalen genau so spielen würde. Trotzdem stehen wir jetzt doof da.“
Ursachenforschung
Warum die Bochumer dennoch den Kürzeren zogen, lässt sich sachlich analysieren. Zwar agierte unsere Mannschaft gegen das tiefstehende Aalener Defensivbollwerk optisch feldüberlegen, richtig zwingend wurde unser Team allerdings nur zwischen der 40. und 70. Spielminute. Und bei den Möglichkeiten durch Leon Goretzka (43., 53.), Zlatko Dedic (49.), Marcel Maltritz (50.), Alexander Iashvili (53., 55.) sowie Yusuke Tasaka (60.) fehlte dem VfL schlicht die Durchschlagskraft vor dem Kasten. Was Keeper Luthe und auch außenstehende Beobachter schließlich bemängelten: In diesen Spielen, wo der Gegner – selbstredend legitim - destruktiv agiert und der Ball nicht ins Tor will, gibt sich ein abgezocktes Profiteam auch mal mit einem Punkt vor eigenem Publikum zufrieden. Doch stattdessen musste unsere Elf mit dem späten Gegentreffer nach Ballverlust in der Vorwärtsbewegung ein happiges Lehrgeld berappen – sehr zur Freude des Aalener Punktekontos.
Trikottausch mit „Kampotelli“
Nutznießer der ganzen Bochumer Ungeduld in der 85. Spielminute wurde schließlich Aalens Siegtorschütze Kevin Kampl, der jetzt mit zwei Toren und zwei Vorlagen zu den Top-Scorern der Liga gehört. Der Neuzugang aus Osnabrück war zuvor gemeinsam mit Christoph Kramer im Nachwuchs von Bayer 04 Leverkusen aktiv. Die ehemaligen Teamkameraden tauschten nach dem Abpfiff die Trikots und ein paar Worte. Ob Kramer dem slowenischen U21-Nationalspieler für künftige Torerfolge eine etwas weniger extrovertierte Jubelpose empfahl, ist hingegen nicht überliefert.
Pfiff des Tages
Dann wäre da noch die denkwürdige Szene aus der 75. Minute: Aalen bekommt einen Eckstoß, den Kampl genau auf den Kopf von Kister platziert. Luthe kann den Kopfstoß des sprunggewaltigen Innenverteidigers zunächst nur nach vorne abwehren, reagiert dann aber geistesgegenwärtig und bekommt eine Hand an den Ball, noch bevor Bruno Hübner rustikal ins Leder rauscht und zur vermeintlichen VfR-Führung eingrätscht. Gefährliches Spiel gegen den Torhüter, der Treffer darf nicht zählen. Doch Schiedsrichter Thorsten Schriever nimmt die Szene zunächst anders war und deutet zur Mitte; Aalen feiert den Führungstreffer. Aber die Bochumer protestieren und laufen zum Schiedsrichter-Assistenten, der eine bessere Sicht aufs Geschehen hat. Und in der Tat: Thomas Münch klärt seinen Spielleiter auf, der seine Entscheidung regelkonform revidiert und statt Tor auf Freistoß für Luthe entscheidet. Dafür gab´s hinterher zu Recht Anerkennung und Lob durch beide (!) Trainer, Schiedsrichter-Beobachter Jürgen Weber und nicht zuletzt die Bestnote 1 im Kicker für eine Regelauslegung ganz im Sinne des Sports.
[URL="http://vflbochum.de/site/_teams/_profis/saisonuebersicht/spielbericht/vflbochum1848_vfraalen/storyp.htm"]hp VfL Bochum 1848[/URL]
"Einige Leute denken, Fußball sei eine Sache auf Leben und Tod. Ich mag diese Haltung nicht. Ich kann denen versichern, dass es viel ernster ist als das." - Bill Shankly