08-02-2014, 10:28 AM
Losilla: Mannschaft hat Qualität
Er ist aus Dresden zu uns gekommen und soll im Mittelfeld für Stabilität sorgen. Vor dem Saisonauftakt gegen die SpVgg Greuther Fürth haben wir mit unserer neuen Nummer 8, Anthony Losilla, gesprochen und erfahren, was er sich für die kommende Saison vorgenommen hat, wie die Mannschaft den Saisonstart angehen möchte und vieles mehr.
Hallo Anthony! Du bist aus Dresden zu uns gekommen. Welchen Eindruck hast du von der Stadt, dem Verein und dem Umfeld?
Ich hab schon ein bisschen was von der Stadt gesehen. Der Florian Jungwirth hat mir einiges gezeigt. Ich finde Bochum schön, zwar nicht so groß wie Dresden, aber hier kann man einiges machen. Von Umfeld und Verein bin ich begeistert. Wir haben ein tolles Stadion und ein großartiges Trainingsgelände.
Man hört es ja schon an deinem Akzent, du kommst aus Frankreich, sprichst aber sehr gut Deutsch. Wie fühlt es sich denn an, als Franzose in Deutschland zu leben? Und wie oft kommst du dazu deine Familie zu besuchen?
Ich fliege ungefähr zwei Mal pro Jahr nach Frankreich. Einmal im Winter und einmal in der Sommerpause. Ich bin aber sehr froh, hier in Deutschland zu sein. Zum Fußballspielen gibt es fast nichts Besseres als dieses Land. Die Leute hier leben für den Fußball, da sind die Stadien jedes Wochenende voll. Diese Begeisterung gibt es so in Frankreich nicht.
Das Trainingslager hat hier an der Castroper Straße stattgefunden. Wie war das für euch und wie wurdest du in der Mannschaft aufgenommen?
Das Trainingslager war sehr gut. Wir haben eine Woche richtig intensiv gearbeitet und sind als Mannschaft nicht nur auf dem Platz zusammengewachsen. Dabei sind auch einige Freundschaften entstanden. Bei der Vorstellung innerhalb der Mannschaft musste jeder Neuzugang singen, das war auch sehr lustig. Ich bin hier insgesamt sehr positiv aufgenommen worden.
Ihr habt eine sehr überzeugende Vorbereitung gespielt, in der ihr viele Tore geschossen und wenige kassiert habt. Was ist dein Fazit, was sind deine persönlichen Ziele und was habt ihr euch als Mannschaft vorgenommen?
Stimmt, wir haben viele Tore gemacht und sehr wenige bekommen. Aber die Vorbereitung unterscheidet sich doch sehr von der Saison und sagt nicht immer besonders viel aus. In meinem ersten Jahr in Dresden haben wir jedes Vorbereitungsspiel gewonnen und die Saison danach war katastrophal. Wir haben in der Vorbereitung viele gute Dinge gezeigt. Das wollen wir jetzt so in die Meisterschaft mitnehmen und dann wird man sehen, wohin der Weg führt. Ich habe ein sehr gutes Gefühl, weil wir eine gute Truppe haben. Das sind gute Jungs und die Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern stimmt einfach. Es wäre schön, am Ende der Saison unter den ersten zehn zu stehen. Aber wir wissen, dass die Meisterschaft schwer ist und wir hart arbeiten müssen. Ich persönlich möchte zu allererst meinen Platz in der Startelf festigen und so oft es geht von Beginn an spielen.
Du hast deine Zeit in Dresden kurz angesprochen. Dort hast du Erfahrungen in Sachen Abstiegskampf gesammelt. Auch bei uns ist es letzte Saison eng geworden. Wie könnt ihr es verhindern, nochmal dort unten hinein zu geraten?
Am Anfang der Saison weiß man nie genau, wie es wird. Wir müssen einfach jede Partie mit dem Willen angehen, das Spiel zu gewinnen. Der Abstiegskampf mit Dresden war eine Erfahrung, die ich mitgenommen habe und die mich stärker gemacht hat. Es gibt in einer Saison immer Phasen, in denen es nicht so gut läuft. Da muss man als Mannschaft zusammenstehen. Wenn in so einer Zeit jeder sein eigenes Ding macht, geht man unter.
Als du verpflichtet wurdest war zu lesen, dass du für den Coach die absolute Wunschlösung auf der Position des Sechser bist. Welche Erwartungen hat der Trainer an dich und was stellst du für Erwartungen an dich selbst?
Ich denke der Trainer möchte, dass ich vor der Abwehr zunächst die Räume schließe. Wenn wir dann mit zwei Sechsern spielen, soll einer vor der Abwehr für Sicherheit sorgen und der andere etwas höher spielen und sich in die Offensive einschalten. Ich mag diese Position etwas offensiver, aber natürlich muss man zuerst in der Defensive arbeiten, um Stabilität in die Abwehr zu bekommen. Ich möchte der Mannschaft einfach helfen und meine Aufgaben so gut es geht erfüllen.
Am Samstag geht es um die ersten drei Punkte in der Saison. Zum Auftakt geht es gegen die SpVgg Greuther Fürth. Wie schätzt du den Gegner ein?
Fürth ist ein sehr guter Gegner. Letzte Saison haben sie nur ganz knapp den Aufstieg verpasst. Zwar musste Fürth einige Spieler abgeben, aber sie haben trotzdem eine sehr starke, konkurrenzfähige Mannschaft. Wir haben, da bin ich überzeugt, die nötige Qualität in der Mannschaft, um Fürth schlagen zu können und die drei Punkte zu holen. Wir müssen alles geben und nicht zu viel über den Gegner nachdenken, sondern auf uns schauen. Wir sind bereit.
Dem VfL ist es in der zweiten Liga, der Statistik zufolge, noch nicht gelungen, ein Heimspiel gegen Fürth zu gewinnen. Wie wollt ihr den Gegner am Samstag unter Druck setzen?
Wir wollen ein schnelles Umschaltspiel auf den Platz bringen, weil Fürth eine Mannschaft ist, die auf Ballbesitz spielt. Also müssen wir, wenn wir den Ball haben, sofort umschalten und den Abschluss suchen. Es ist wichtig, dass wir kompakt stehen, um dann aus dieser Kompaktheit heraus Chancen herauszuspielen.
Nach dem Spiel gegen Fürth kommen mit Aue, Union Berlin und Braunschweig weitere harte Brocken auf euch zu. Wie wichtig ist es für euch einen guten Start hinzulegen?
Der Anfang der Saison ist sehr wichtig. Wenn du gut in die Saison startest, ist es natürlich immer einfacher, dann hast du etwas Ruhe. In dieser Liga sind ohnehin nur gute Mannschaften vertreten. Eine Saison ist sehr lang und da kann viel passieren. Aber nochmal: Der Start ist sehr wichtig und wir wollen gut in die neue Spielzeit kommen.
Beliebte Frage: Wer ist dein großes Vorbild und warum?
Als er noch gespielt hat, war es Zinedine Zidane. Er ist für mich der beste französische Spieler aller Zeiten. Mittlerweile ist mein Lieblingsspieler auf meiner Position Yaya Touré. Er ist auf der Position der kompletteste Spieler und hat alle Qualitäten, die man braucht. Er ist schnell, technisch sehr gut, zweikampfstark und torgefährlich. Außerdem gefällt mir Paul Pogba. Wie er mit seinen 21 Jahren Fußball spielt ist beeindruckend. Er wirkt, obwohl er seine Karriere fast noch komplett vor sich hat, in seiner Spielweise schon sehr erwachsen.
Vielen Dank für das Gespräch und Glück auf für den Saisonauftakt morgen!
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."