08-23-2015, 04:58 PM
Spiel Nummer 4, Sieg Nummer 4. Der VfL hat auch die vierte Hürde in dieser Saison gemeistert und den 1. FC Nürnberg mit 2:1 (1:1) besiegt. Vor 21.131 Zuschauern im rewirpowerSTADION drehten Simon Terodde (37.) und Janik Haberer (65.) den frühen Rückstand durch Guido Burgstaller (2.) in einen Heimsieg.
Das Duell zweier Traditionsvereine. Franken zu Gast im Ruhrgebiet. Der Spitzenreiter aus Bochum empfing den 1. FC Nürnberg im rewirpowerSTADION. Bevor Fußball gespielt wurde erinnerten Fans, Spieler und Verantwortliche mit einer Gedenkminute an den in dieser Woche verstorbenen ehemaligen DFB-Präsidenten, Gerhard Mayer-Vorfelder. Nach dem Anpfiff von Schiedsrichter Tobias Welz aus Wiesbaden rollte dann die Kugel. VfL-Cheftrainer Gertjan Verbeek schickte die identische Elf wie beim 3:1 Auswärtssieg gegen den SC Freiburg auf den Rasen. Einzig Peniel Mlapa rückte für den angeschlagenen Tobias Weiß in den Kader. Nürnberg-Coach Rene Weiler nominierte im Gegensatz zum 2:2 Unentschieden gegen die Münchener Löwen Bulthuis und Leibold anstatt Gíslason und Petrak für die Startelf. Das Spiel begann denkbar schlecht für den VfL. Keine 100 Sekunden standen auf der Uhr, da führte der Club mit 1:0. Ein Rückpassversuch von Kapitän Patrick Fabian landete bei Nürnbergs Danny Blum. Blums Hereingabe segelte abgefälscht von Andi Luthe durch den Strafraum und FCN-Angreifer Guido Burgstaller musste am langen Pfosten nur noch ins leere Tor einköpfen. Der VfL antwortete wütend. Nach einer Ecke von Terrazzino versenkte Club-Kapitän Polak den Ball fast im eigenen Kasten (6.). Eine Minute später prüfte Terrazzino mit einem Freistoß aus 24 Metern Thorsten Kirschbaum im Tor der Nürnberger. Die Verbeek-Elf erarbeitete sich gleich vier Eckbälle in den ersten zehn Spielminuten, jedoch agierten die Blau-Weißen im letzten Drittel vor dem Tor oft zu ungenau. Nürnberg fiel vor allem durch eine harte Gangart auf und hatte bei Foulspielen von Polak und Leibold Glück, keine Gelbe Karte kassiert zu haben. Es folgte eine VfL-Doppelchance in der 20. Minute. Erst passte Haberer bei einem Konter zu spät auf den durchgestarteten Terrazzino, dann köpfte unsere Nummer 23 nach eine Kopfballvorlage von Losilla gut einen Meter am Tor der Cluberer vorbei. Die nächste gute Möglichkeit folgte durch Marco Terrazzino. Der wendige Angreifer setzte sich gegen drei Abwehrspieler durch und zwang Kirschbaum mit seinem Schuss aus 16 Metern zu einer Glanzparade (25.). In Minute 26 kassierte VfL-Spielführer Patrick Fabian nach einem Foul an Alessandro Schöpf die erste Gelbe Karte der Partie. Auf Seiten der Nürnberger sah Danny Blum die Gelbe Karte nach einem Foul an Felix Bastians (28.). Die nächste dicke Chance für die Bochumer Jungs hatte in der 31. Spielminute Timo Perthel, der nach einem Freistoß von Terrazzino aus 20 Metern zum Schuss kam und den rechten Torpfosten nur um einige Zentimeter verfehlte. Bochum war nun am Drücker. Onur Buluts Schuss konnte Verteidiger Bulthuis nur unter vollem Einsatz zur Ecke klären (33.). Dann der verdiente Ausgleich für den VfL: Schöner Pass in die Tiefe von Toto Losilla, Celozzi setzte sich gegen seinem Bewacher durch und lupfte das Leder über den herauseilenden Kirschbaum in Richtung Tor. Dort stand mit Simon Terodde dann ein Torjäger dort, wo ein Torjäger stehen muss und beförderte das Spielgerät per Kopf in die Maschen (37.). Es folgten zwei enge Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns die sowohl den Treffer von Janik Haberer (39.) als auch das vermeidlich zweite Tor von Simon Terodde (41.) wegen einer Abseitsposition zurückpfiffen, zumindest beim Treffer von Haberer lag wohl gleiche Höhe vor. Und auch ein Distanztreffer von Marco Terrazzino wurde vom Schiri-Gespann annulliert (44.). Schiri Welz hatte vor dem Abschluss unserer Nummer 10 ein Foulspiel erkannt. Fazit zum Pausenpfiff: Der VfL benötigte nach dem frühen Gegentreffer einige Minuten um ins Spiel zu finden. Dann agierten die Gastgeber wie schon in den vergangenen Wochen druckvoll nach vorne und kam verdient zum Ausgleich. In den letzten Minuten vor der Pause erzielte der VfL drei Treffer die das Schiedsrichtergespann allerdings für ungültig erklärte. Der Club aus Nürnberg fand in der Offensive nahezu überhaupt nicht statt. Beide Teams kamen personell unverändert aus der Kabine.
Der Club spielte nach Wiederanpfiff mutiger nach vorne und kam durch Blum (47.) und Stark (52.) zu ersten Abschlüssen. Glück hatte der VfL in der 54. Minute als Celozzi Luthe mit einem hohen Rückpass in Bedrängnis brachte und unsere Nummer 1 den Ball direkt vor die Füße von Schöpf klärte, der jedoch kein Kapital daraus schlagen konnte. Die erste VfL-Chance im zweiten Durchgang ging auf das Konto von Janik Haberer, dessen Distanzschuss über Kirschbaums Kasten flog (57.). 120 Zeigerumdrehungen später scheiterten sowohl Terodde als auch Haberer im Fünfmeterraum aus dem Gewühl heraus am Nürnberger Torhüter. Es folgte das 2:1 für den VfL - ein Bilderbuchangriff: Celozzi zu Hoogland, der Sommerneuzugang mit einem klasse Diagonalball zum aufgerückten Perthel, der Außenverteidiger fackelte nicht lange und leitete per Direktabnahme weiter in die Mitte, wo Janik Haberer am langen Pfosten zur umjubelten Führung einschoss (65.).Die Stimmung bei den 21.131 Zuschauern im rewirpowerSTADION jetzt auf dem Höhepunkt. FCN-Coach Weiler reagierte und brachte mit Füllkrug für Schöpf einen frischen Angreifer. Und auch Chefcoach Gertjan Verbeek wechselte zum ersten Mal. Ex-Nürnberger Peniel Mlapa kam für Marco Terrazzino auf den Rasen und somit zu seinem Pflichtspieldebüt für die Blau Weißen (70.). In der 71. Minute die zweite Gelbe Karte für den FCN. Brecko hatte Timo Perthel an der Mittellinie zu Fall gebracht. Nürnberg wechselte ein zweites Mal und brachte Gíslason für Danny Blum (72.). Eine weitere Großchance gab es für Bochum in der 79. Spielminute als ein Schlenzer von Tim Hoogland nur hauchzart am Winkel vorbeistrich. Nürnberg war weiterhin nur bei Standards und langen Einwürfen gefährlich. Die Fouls häuften sich. Schiri Welz zeigte Timo Perthel den Gelben Karton für sein Einsteigen gegen Brecko (82.). Club-Trainer Weiler zog nun alle Register und brachte Stürmer Kutschke für Defensivmann Jan Polak (84.). Bochum befreite sich in den letzten Minuten immer wieder durch Konter. Mlapa setzte seinen Schuss von der Strafraumgrenze einen halben Meter zu hoch an (86.). Nach einem taktischen Foul im Mittelfeld erhielt Celozzi die Gelbe Karte. VfL-Trainer Verbeek nahm Torschütze Haberer vom Feld und brachte mit Piotr Cwielong eine frische Offensivkraft. Keine zwanzig Sekunden nach seiner Einwechslung war Cwielong von Leibold nur per Foul zu stoppen. Die Folge: Gelb für den Nürnberger. Während der Blau-Weiße Anhang „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey“ skandierten pfiff Schiedsrichter Tobias Welz nach drei Minuten Nachspielzeit die Partie ab. Fazit nach 90 Minuten: Nach schwerem Start hat sich der VfL mehr und mehr freigeschwommen und ein klares Chancenplus erarbeitet. Den Gästen aus Nürnberg gelang es über die gesamte Spielzeit nicht sich klare Chancen zu erarbeiten. Am Ende ein verdienter Sieg für die Verbeek-Elf, die in der 2. Bundesliga gegen den 1. FC Nürnberg weiter ohne Niederlage bleibt.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."