01-10-2016, 09:25 PM
Erster Punkt beim SunExpress-Cup
Beim SunExpress-Cup hat der VfL sein erstes Spiel bestritten und gegen den Bundesligisten VfB Stuttgart einen Achtungserfolg erzielt. Obwohl die Partie torlos endete, war die Mannschaft von Gertjan Verbeek gerade im ersten Abschnitt spielbestimmend und hätte zum Beispiel durch Marco Terrazzino durchaus in Führung gehen können. Im zweiten Durchgang bewahrte Keeper Felix Dornebusch seine Elf gleich mehrfach vor einem Rückstand.
Gleich 22 Akteure schickte der Cheftrainer in den 90 Minuten aufs Feld, zur Pause wurde die komplette Elf getauscht. Für den angeschlagenen Jan Simunek, der am Sonntagmorgen immerhin schon wieder Laufeinheiten bestreiten konnte, begann Malcolm Cacutalua in der Innenverteidigung. Arvydas Novikovas ersetzte zunächst Onur Bulut auf außen und Simon Terodde begann im Sturmzentrum für Peniel Mlapa, der schonungsweise gar nicht zum Zuge kam.
Das Spiel begann munter, der VfL durchaus im gewohnten Vorwärtsgang. Die erste Möglichkeit besaßen jedoch die Schwaben: Timo Werner war über rechts bis zur Grundlinie vorgestoßen und hatte in den Sechzehner zurückgelegt, von wo Lukas Rupp die Kugel nur knapp am linken Torpfosten vorbeisetzte (7.). Es sollte für lange Zeit die einzig nennenswerte Offensivaktion des Bundesligisten bleiben. Der VfL hingegen nahm nun mehr und mehr das Heft in die Hand und verzeichnete durch einen Schlenzer von Anthony Losilla, der hauchdünn am rechten Tor-Eck vorbeiflog, eine erste gute Chance (11.). Kaum, dass sich die Gemüter beruhigt hatten, erhielt Tim Hoogland aus ähnlicher Distanz wie zuvor Losilla die Gelegenheit zum Abschluss, fand aber in Stuttgarts Keeper Tyton seinen Meister (12.). Die beste Chance bot sich allerdings Marco Terrazzino, der nach feiner Einzelleistung über links in den Strafraum eindrang, aus spitzem Winkel aber haarscharf am langen Eck vorbeizielte (25.). Ob höhere Mächte im Spiel waren, lässt sich nicht schlussendlich klären, doch mit dem Teilausfall des Flutlichts (ein Mast ging in schöner Regelmäßigkeit aus und nur partiell wieder an), wurden auch die Bochumer Möglichkeiten rar.
Dennoch fand der VfB lange Zeit keine passenden Mittel, um dem VfL Paroli zu bieten. Ansätze und Halbchancen zwar, aber echte Aufreger waren nicht darunter. Das änderte sich in der 41. Minute, als Janik Haberer eine Stuttgarter Hereingabe zur Verblüffung aller äußerst knapp neben das eigene Tor köpfte. Die anschließende Ecke fand auf Umwegen den VfB-Verteidiger Insua, dessen 16-m-Knaller aber sichere Beute von Manuel Riemann im VfL-Kasten wurde.
Zur Pause wurde wie gesagt beim VfL die Komplettrenovierung vorgenommen; der VfB wechselte lediglich zweimal, die beiden Neuzugänge Kravets und Großkreutz durften ran. Die erste Szene gehörte aber dem VfL, genauer: Nando Rafael. Das Geburtstagskind (wird heute 32) wurde, bevor er allein aufs Tor zusteuern konnte, regelwidrig von Niedermeier vor dem Sechzehnmeterraum gelegt. Den fälligen Freistoß haute Onur Bulut allerdings in die Mauer (51.). Wesentlich zielstrebiger präsentierte sich in dieser Phase dann der VfB. Gentners Schuss konnte Felix Dornebusch in Klassemanier parieren (53.), und auch bei Kliments Geschoss war unser Goalie auf dem Posten (59.).
Der zweite Durchgang fiel gegenüber dem ersten deutlich ab, was Spannung und Spielverständnis anging. Kein Wunder, denn auch der VfB wechselte im Laufe der zweiten 45 Minuten munter durch. Der VfL machte durch einen Standard auf sich aufmerksam: Piotr Cwielong schnippelte einen Freistoß von der Strafraummarkierung gekonnt über die Mauer, doch sein Landsmann Tyton im VfB-Tor lenkte den Ball ebenso kunstvoll über die Latte. Die darauffolgende Ecke verpasste Felix Bastians nur um Haaresbreite (71.). Nur eine Minute später war es David Niepsuj, der einen schönen Angriff mit einem Flachschuss abschloss, doch Tyton zeigte sich erneut als Herr der Situation. Und Thomas Eisfeld verpasste schließlich in der 74. Minute das 1:0, als er statt frei vor Tyton abzuziehen, sich zu einem Querpass entschloss, der abgefangen wurde.
Die Schlussphase gehörte dem VfB: Florian Klein prüfte Dornebusch (79.), und nur wenige Augenblicke später unterlief Tobias Weis sein einziger Fehlpass – der eingewechselte Alexandru Maxim reagierte blitzschnell und hob den Ball von der Mittellinie über „Dorne“ hinweg, aber auch übers Tor. Noch ein Schuss von Stuttgarts Kliment in den Fangzaun (85.), dann war das erste Spiel beim SunExpress-Cup mit VfL-Beteiligung vorüber. Partie zwo steigt am Mittwoch um 20:00 Uhr (19:00 Uhr MEZ), wieder auf der Platzanlage des Hotels „Titanic Deluxe“ in Belek.
VfL 1. HZ: Riemann – Celozzi, Cacutalua, Fabian, Perthel – Losilla, Hoogland, Haberer – Novikovas, Terodde, Terrazzino
VfL 2. HZ: Dornebusch – Niepsuj, Gül, Bastians, Maria – Weis, Saglam, Eisfeld – Bulut, Rafael, Cwielong
Stuttgart: Tyton – Schwaab, Baumgartl, Niedermeier, Insua – Dié, Rupp, Gentner, Didavi, Kostic – Werner; eingewechselt: Kravets, Großkreutz, Klein, Ristl, Maxim, Kruse, Tashchy, Kliment, Ferati, Sunjic
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."