VORGESTELLT: FC Bayern München

[Herr Bert]

Im Viertelfinale des DFB-Pokal trifft der VfL Bochum 1848 am heutigen Mittwoch auf den Rekordpokalsieger FC Bayern München. Angepfiffen wird die Partie im heimischen rewirpowerSTADION um 20.30 Uhr. Wir haben die Bayern im Vorfeld mal ein wenig genauer unter die Lupe genommen.

In der Bundesliga souveräner Tabellenführer, im Champions-League-Achtelfinale wartet Juventus Turin und im DFB-Pokal-Viertelfinale geht´s für den FC Bayern München nach Bochum. Der deutsche Rekordmeister tanzt erfolgreich auf allen drei Hochzeiten und man könnte meinen, an der Säbener Straße sei alles im Takt. Wäre da nicht der bevorstehende Trainerwechsel im Sommer, die „Maulwurf-Affäre“ sowie die aktuelle Verletztenmisere. Trainer Pep Guardiola hatte in München lange Zeit den Status der Unantastbarkeit inne. Seit der Bekanntgabe seines Abgangs – mittlerweile steht mit Manchester City der künftige Arbeitgeber fest – scheint es, als komme erstmals Gegenwind für den Star-Coach auf.

Vertraut man den Gazetten der Nation, ist wohl ist die Trainingssteuerung Guardiolas der größte Kritikpunkt. Gründe für die Vielzahl an Muskelverletzungen werden gesucht. Für den Katalanen kommt es einer Höchststrafe gleich, sich in letzter Zeit vermehrt für seine Arbeit rechtfertigen zu müssen. Franck Ribery, Mario Götze, Douglas Costa, Arjen Robben, Juan Bernat und jüngst Jerome Boateng - zahlreiche Bayern-Profis mussten in den letzten Monaten aufgrund von muskulären Verletzung mehr oder weniger pausieren. Dem spanischen Übungsleiter wird in diesem Zuge
vorgeworfen, dass er angeschlagene Akteure einsetze und wiedergenesene Spieler zu schnell wieder in die volle Belastung schicke, dafür verantwortlich. Zudem drangen in letzter Zeit Interna aus dem Mannschaftskreise an die Medien. Guardiola ist auf der Suche nach dem „Maulwurf“, die Stimmung könnte durchaus besser sein bei den Bayern. Und das trotz souveräner Tabellenführung.

Weltmeister Thomas Müller bleibt dennoch gewohnt gelassen: „Wir lassen uns davon nicht stören. Es wird immer versucht, von außen Unruhe reinzubringen.“ Unruhe, die der Champions-League-Sieger von 2013 nicht nötig hat. In der gesamten Hinrunde ging man bei einer Niederlage und einem Remis nur in zwei Partien nicht als Sieger vom Feld. Zum Rückrundenstart gab es Siege gegen den HSV und Hoffenheim. Einzig an Innenverteidigern mangelt es dem FCB zurzeit. Nachdem Javi Martinez und Boateng länger ausfallen, Medhi Benatia sich noch im Aufbautraining befindet und mit Holger Badstuber nur noch ein gesunder Innenverteidiger im Kader steht, verpflichteten die Münchner am letzten Tag der Wintertransferperiode mit dem ehemaligen deutschen Nationalspieler Serdar Tasci einen zusätzlichen Defensivakteur. Der Ex-Stuttgarter wird bis Ende der Saison von Spartak Moskau ausgeliehen, zusätzlich sicherten sich die Bayern eine Kaufoption für den Sommer. Auf den übrigen Positionen können die Bayern jedoch langsam aber sicher wieder aus dem Vollen schöpfen. Ribery, Götze, Rafinha und Bernat sind zurück im Training und bald wieder einsatzbereit.

Schon lange mit dabei ist mit Hermann Gerland ein waschechter Bochumer, trotz wechselnder Chefs noch immer Co-Trainer bei den Süddeutschen. „Tiger“, wie er nicht nur in Bochum gerufen wird, absolvierte zwischen 1972 und 84 stolze 204 Bundesligaspiele für den VfL und ist seit 2001 in der bayerischen Landeshauptstadt tätig.

Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Vereine in einem Pflichtspiel gab es im Pokal-Achtelfinale der Saison 2010/11. Der VfL ging durch einen Treffer von Giovanni Federico in Führung, hielt auch nach dem Ausgleich durch Toni Kroos weiter gut mit und musste sich am Ende durch einen Treffer von Arjen Robben in der 90. Minute geschlagen geben. Die Bilanz zwischen dem Rekordpokalsieger und dem VfL geht ganz knapp an den Titelverteidiger. Neun VfL-Siegen in Bundesliga und Pokal stehen 16 Unentschieden und 48 Bayern-Erfolge gegenüber. Nach 73 Begegnungen steht das Torverhältnis aus VfL-Sicht bei 77:171.