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Halbes Dutzend gegen die Schanzer!
#1
   

Was für ein Spiel im Vonovia Ruhrstadion! Der VfL Bochum 1848 hat gegen den FC Ingolstadt ein fahres Feuerwerk abgebrannt und völlig verdient mit 6:0 gewonnen! Mann des Spiels war Lukas Hinterseer, der gegen seinen Ex-Klub gleich dreimal einnetzen konnte. Tom Weilandt, Robbie Kruse und Anthony Losilla besorgten die weiteren Treffer für Blau-Weiß, bei denen Neuzugang Chung Yong Lee zu seinem Debüt kam. Ein bärenstarker und eindrucksvoller Auftritt der Dutt-Elf!

Endlich wieder Fußball daheim. Länderspielpause vorbei, prächtiges Wetter und prächtige Stimmung anne Castroper. Am 4. Spieltag der 2. Bundesliga empfing der VfL Bochum 1848 den FC Ingolstadt 04 im Vonovia Ruhrstadion, der zuletzt dreimal hintereinander besiegt werden konnte. Mit zwei Änderungen in der Startelf schickte Cheftrainer Robin Dutt seine Mannen gegen die Schanzer ins Rennen: Sebastian Maier kam auf der „Zehn“ zu seinem Startelfdebüt und Jan Gyamerah rotierte für Kapitän Stefano Celozzi auf die Rechtsverteidigerposition. Anthony Losilla übernahm die Binde. Neuzugang Chung Yong Lee nahm ebenso wie Sidney Sam, der nach Sperre und Verletzung wieder einsatzbereit war, zunächst auf der Bank Platz.

Nach drei Wochen ohne Fußball anne Castroper startete der VfL heiß wie Frittenfett in die Begegnung mit den Schanzern, setzte den Gast von Beginn an gehörig unter Druck und riss die 14.341 Zuschauer im Vonovia Ruhrstadion gleich mit. Noch besser wurde die Stimmung als es bereits nach drei Minuten Strafstoß für die Blau-Weißen gab. Lucas Galvão, der nach keinen 60 Sekunden die gelbe Karte sah, legte Tom Weilandt im Strafraum, Lukas Hinterseer ließ sich die Gelegenheit nicht entgehen und vollstreckte eiskalt zum 1:0 – das erste Saisontor ausgerechnet gegen seinen alten Verein (4.). Und der VfL blieb am Drücker. Nur eine Minute später flankte Danilo Soares butterweich auf Torschützen Hinterseer, der per Kopf leider nur den Pfosten traf und den Doppelpack nur haarscharf verpasste (5.). Mit der Führung im Rücken spielte die Dutt-Elf weiter groß auf und ließ den überforderten Schanzern keine Luft zum Atmen. Der nächste Beweis: Das 2:0 von Robbie Kruse, ebenfalls der Premierentreffer in dieser Spielzeit. Feine Kombination durch’s Mittelfeld, letztlich fasst sich der Socceroo ein Herz und zog aus knapp 25 Metern ab. FCI-Keeper Marco Knaller war zwar noch dran, konnte den Einschlag aber nicht mehr verhindern (14.). Blau und Weiß mit Vollgas und mittlerweile wie im Rausch, nach nicht einmal 20 Minuten stand es auch schon 3:0. Klasse Spielzug über Gyamerah, Kruse und Hinterseer, der für Weilandt ablegte – und „Hille“ jagte die Kugel mit Karacho von rechts unhaltbar für Knaller in die lange Ecke (19.). Sein zweites Tor in Folge, nachdem er bereits in Paderborn erstmals seit seiner Rückkehr traf. Das Stadion explodierte förmlich.

Nach der fulminanten Anfangsphase ließen es die Hausherren nun minimal ruhiger angehen, Herr der Lage blieben sie aber dennoch und legten kurz nach Treffer Nummer drei beinahe sogar noch den vierten nach. Diesmal setzte Robert Tesche Weilandt elegant in Szene, diesmal passierte sein Schuss die falsche Seite des Pfostens (21.). FCI-Coach Stefan Leitl reagierte und wechselte schon nach 27 Zeigerumdrehungen Robin Krauße für Marcel Gaus ein. Langsam bekamen die Gäste die Beine auf den Boden und verhinderten ab Mitte des ersten Abschnitts vorerst weitere große Einschusschancen der Bochumer. Nach vorne fanden sie den Weg aber kaum. Frust kam auf, Sonny Kittel und Frederic Ananou holten sich für Fouls gelbe Karten ab. Zwischendurch kam Tim Hoogland noch artistisch nach einem Maier-Freistoß zum Abschluss, verfehlte beim schwer zu nehmenden Ball aber deutlich (33.). Den besten Angriff der Oberbayern schnappte sich nach 37 Minuten der bis dato quasi beschäftigungslose Manuel Riemann, der bei Osayamen Osawes Hereingabe sicher zupackte. Pünktlich ging es nach einer überragenden ersten Halbzeit unter tosendem Applaus der Fans in die Kabinen. Das war richtig stark.

Unverändert kam die Elf von Dutt wieder auf den Rasen, Gästecoach Leitl zog mit Charlison Benshop, für den der verwarnte Kittel Platz machen musste, schon seinen zweiten Joker. Auch am Spielverlauf tat sich nichts, der VfL kontrollierte und hatte die erste dicke Gelegenheit der zweiten 45 Minuten. Hinterseer steckte fein für Tesche durch, der frei vor Knaller war, aber scheiterte (54.). Im Gegenzug kam dann auch Ingolstadt zur ersten richtig guten Chance. Osawe nahm Benshop mit, doch Riemann war zur Stelle und parierte klasse. Den Nachschuss setzte Benshop im Fallen deutlich drüber (55.). Dann wieder nur Bochum, Hoogland kam nach einem Freistoß von Maier zum Kopfball, brachte aber nicht genug Druck hinter den Ball (56.). Kurz darauf wurde der Tag für die Gäste noch bitterer. Kruse wurde ins Laufduell mit Galvão geschickt, der sich nur per Foul zu helfen wusste und folgerichtig mit der Ampelkarte des Feldes verwiesen wurde (57.). Den fälligen Freistoß trat natürlich wieder Maier, Knaller streckte sich und fischte das Geschoss aus dem Eck (59.). Es dauerte aber nicht lange, bis der VfL seine Überzahl ausnutzten und den Ball abermals im Netz zappeln ließ. Tesche mit dem Auge für Kruse, der die Kugel von der rechten Seite punktgenau zu Hinterseer hob – der Sturmtank musste nur noch einnicken (62.). Wer dachte, das war’s nun, wurde keine fünf Minuten eines Besseren belehrt. Soares zog in den Sechzehner und wurde plump von Ananou zu Fall gebracht. Hinterseer schnappte sich erneut die Kugel und verlud Knaller ganz lässig – Dreierpack für den Alpenbomber (66.).

Seine letzte Aktion, er holte sich seinen hochverdienten Sonderapplaus ab. Für ihn durfte Silvère Ganvoula in der Schlussphase stürmen (67.). Auch für Weilandt hatte Feierabend, Sidney Sam kam zu seinem Comeback (68.). Trotz des überdeutlichen Ergebnisses kannte der VfL keine Gnade und suchte weiter den Weg nach vorn, Kruse wurde aber gerade noch geblockt (72.). Dann war es Zeit für das Debüt des Blauen Drachen Chung Yong Lee, der für Organisator Maier erstmals im deutschen Profifußball ran durfte (76.). Und er war gleich am nächsten Tor beteiligt. Sein Eckball flipperte durch den Schanzer-Strafraum und landete vor den Füßen des Kapitäns Losilla – der fackelte nicht lang, drosch das Spielgerät humorlos in die Maschen und machte so das halbe Dutzend voll (79.). Ein traumhafter Tag, der mit einem weiteren Tor sogar historisch wäre. Noch nie hat der VfL ein Pflichtspiel in der Bundesliga höher als 6:0 gewonnen. Das war bis dato vier Mal der Fall, zuletzt gegen Aue (2011) im Unterhaus. In der Bundesliga gelang das Kunststück auf Schalke (1981), gegen Nürnberg (1983) und FC St. Pauli (1997). Dazu kam es aber nicht mehr, es blieb nach einer fantastischen Leistung beim 6:0.

Weiter geht es in der 2. Bundesliga am kommenden Samstag bei Holstein Kiel (13 Uhr).
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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Halbes Dutzend gegen die Schanzer! - von Herr Bert - 09-16-2018, 03:30 PM

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