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Ein Punkt am Millerntor
#1
   

Der VfL Bochum 1848 hat im letzten Auswärtsspiel der Saison einen Zähler eingepackt. Am Hamburger Millerntor trennten sich die Blau-Weißen vom FC St. Pauli torlos 0:0. Nach verhaltener erster Hälfte kam die Dutt-Elf erst nach der Pause besser ins Spiel. Die Gelegenheit zum womöglich entscheidenden Treffer vergab Silvère Ganvoula eine Viertelstunde vor dem Abpfiff. Bleibt in der kommenden Woche noch die Chance, beim Saisonfinale gegen Union Berlin den letzten Dreier 2018/19 einzufahren.

Bestes Frühlingswetter in Hamburg, der VfL Bochum 1848 gastierte vor ausverkauftem Haus beim FC St. Pauli. VfL-Cheftrainer Robin Dutt durfte im Verlauf der Woche wieder mehr Akteure auf dem Trainingsplatz begrüßen, die Personalsituation hatte sich anne Castroper etwas entschärft. So kam es, dass Danilo Soares und Sidney Sam nach überstandenen Verletzungen wieder mit an Bord waren. Sam schaffte es auch gleich in die Startelf, für ihn nahm Milos Pantovic zunächst auf der Bank Platz. Ansonsten beließ es Dutt bei der ersten Elf, die eine Woche zuvor den 1. FC Magdeburg mit 4:2 besiegt hatte. Soares nahm den Kaderplatz von Youngster Stelios Kokovas ein. Die Gastgeber aus dem Hohen Norden brachten es im Vergleich zur 1:2-Niederlage bei der SG Dynamo Dresden auf drei Änderungen in der Startelf: Trainer Jos Luhukay brachte Kevin Lankfort, Jan-Philipp Kalla und Brian Koglin von Beginn an.

Die Partie begann mit einem echten Paukenschlag: Nach nur 45 Sekunden wurde es richtig brenzlig im VfL-Strafraum, als Armel Bella Kotchap sich verschätzte und so Allagui den Ball überließ. Dessen Abschluss aus spitzem Winkel klatschte aber an den Pfosten, ehe Riemann sich die Kugel schnappen konnte. Danach blieben die Gastgeber die spielbestimmende Mannschaft, kamen aber nicht mehr zum Abschluss. Nach acht Minuten die Bochumer zum ersten Mal im Vorwärtsgang, nach einem langen Ball wurde Hinterseer zwar gelegt, die Kugel rutschte aber zu Ganvoula durch, der schnell abschloss, das Leder aber weit links neben das Tor platzierte. Ins Netz legte Allagui das Spielgerät wenig später, das allerdings aus klarer Abseitsposition – das Schiedsrichtergespann um Referee Daniel Siebert pfiff die Braun-Weißen zurück (14.). Der nächste Versuch der Hamburger ging fünf Minuten später auf das Konto des Ex-VfLers Diamantakos: Becker hatte sich durch das zentrale Mittelfeld in den Strafraum getankt und dann auf „Dimi“ abgelegt, dessen Schuss konnte Riemann aber mit den Fingerspitzen zur Ecke klären (19.). Insgesamt präsentierte sich die Luhukay-Elf griffiger in den Zweikämpfen und gedankenschneller, sodass Bochumer Angriffsbemühungen oft im Keim erstickt wurden.

Doch nach rund 25 Minuten änderte sich das Spiel. Das Team von Robin Dutt kam jetzt besser in die Partie und setzte sich in der Hamburger Hälfte fest. Zunächst konnte Baumgartner bis zur Grundlinie vordringen, am Ende verpasste sein Zuspiel aber einen Mitspieler (28.), kurz darauf zog Sam einen Freistoß von Höhe der Strafraumkante aufs Tor, aber eben auch genau auf FCSP-Keeper Himmelmann (30.). Lange blieb es in der Folge ruhig, ehe St. Pauli in der 40. Minute einen starken Konter fuhr. Am Ende schloss Allagui platziert ab, doch Riemann hatte die Ecke gerochen und konnte mit einem starken Reflex den Rückstand verhindern. Bis zur Pause brachte lediglich ein unplatzierter Kopfball von Koglin nach einer Ecke etwas Gefahr für den Bochumer Kasten, sodass es nach 45 Minuten ohne Treffer in die Kabinen ging.

Für den zweiten Durchgang reagierte Dutt und brachte Tom Weilandt, er ersetzte Sam auf der offensiven Außenbahn. Bei den Gastgebern blieb es personell beim Alten. Weilandt, der am vergangenen Wochenende mit zwei Treffern gegen den FCM ein Comeback nach Maß gefeiert hatte, brachte sich auch gleich in der Offensive mit ein, doch ein Schuss der Bochumer Nummer 14 wurde zur Ecke abgefälscht, die am Ende nichts einbrachte (48.). Auch eine Minute später wieder Weilandt im Mittelpunkt, dieses Mal holte er einen Freistoß kurz vor der Strafraumkante heraus. Diesen chipte Eisfeld gefühlvoll in den Fünfmeterraum, doch am Ende konnte Himmelmann den Ball aufnehmen – gar nicht so ungefährlich! Der VfL drückte jetzt mächtig aufs Gaspedal, in Minute 52 die Riesenchance für Hinterseer: Bandowski brachte die Kugel butterweich in die Mitte, wo zunächst Losilla verpasste, am zweiten Pfosten lauerte aber der Österreicher. Der bekam nur noch die Fußspitze an den Ball, doch Himmelmann zeigte einen Riesenreflex und bugsierte die Kugel noch ins Aus.

Nach einer Stunde ging es dann nicht mehr weiter für Baumgartner. Bei einem Ausflug auf dem rechten Flügel knickte der Verteidiger ohne Einwirkung des Gegners böse mit dem Knöchel um und musste ausgewechselt werden, für ihn kam Pantovic in die Partie. Nur zwei Minuten später ging es dann auch für Lee verletzungsbedingt nicht weiter, für ihn feierte Danilo Soares sein Comeback. Die Partie flachte nun ab, beide Teams konnten kaum offensive Akzente setzen. Erst 20 Minuten vor dem Ende kam der FCSP über die linke Seite in den Bochumer Strafraum, der Schuss des eingewechselten Coordes rauschte aber ans Außennetz – Riemann wäre wohl auch zur Stelle gewesen.

Auf der anderen Seite läutete Ganvoula die Schlussviertelstunde ein, doch frei vor Himmelmann schoss der VfL-Angreifer den Hamburger Keeper an – Riesenchance! Fünf Minuten später wieder die Blau-Weißen im Angriff, aber nach starkem Antritt von Ganvoula landete seine flache Hereingabe beim Gegenspieler. Da wäre genau so viel drin gewesen wie kurz darauf, als eine Bogenlampe von Bella Kotchap auf der Querlatte landete, ehe Himmelmann im zweiten Versuch zupacken konnte. Die Dutt-Elf erspielte sich jetzt ein Übergewicht, belohnte sich aber nicht für den deutlich verbesserten Auftritt im zweiten Durchgang. Am Ende stand so das 0:0-Unentschieden. Mehr Tore wären auf beiden Seiten möglich gewesen, die Punkteteilung sollte aber am Ende gerecht sein.

Am letzten Spieltag empfängt der VfL am kommenden Sonntag (15:30 Uhr) den 1. FC Union Berlin im Vonovia Ruhrstadion. Die Köpenicker spielen dann noch um den möglichen direkten Aufstieg in die Bundesliga.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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Ein Punkt am Millerntor - von Herr Bert - 05-13-2019, 08:45 AM

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