11-27-2021, 11:58 PM
Niederlage nach Führung in Bochum
Der SC Freiburg hat am 13. Bundesliga-Spieltag beim VfL Bochum nach einer intensiven Partie mit 1:2 (0:0) verloren. Philipp Lienhart (51.) brachte den Sport-Club in Führung, die Sebastian Polter (54.) wenig später ausglich. Das Siegtor für den Aufsteiger gelang Milos Pantovic (82.) aus 45 Metern Entfernung.
Trotz einer guten Leistung ging der SC nach 90 Minuten zum dritten Mal in Folge ohne Punkte vom Spielfeld, sehr zum Unverständnis von Christian Streich: "Ich bin ein Stück weit konsterniert über das Ergebnis. Wir haben gegen sehr intensive Bochumer ein richtig gutes Spiel gemacht, hatten viele Chancen, bei denen wir an einem exzellenten Manuel Riemann gescheitert sind. Ein Spiel wie heute, habe ich in den vergangenen Jahren selten erlebt", erklärte Christian Streich nach seinem 300. Bundesligaspiel als Trainer des SC Freiburg.
Der Sport-Club ging das Auswärtsmatch in Bochum mit einer personellen Veränderung im Vergleich zur Niederlage gegen Eintracht Frankfurt an: Kevin Schade, der seinen Vertrag beim Sport-Club erst unter der Woche verlängert hatte und zudem am Samstag seinen 20. Geburtstag feierte, rückte für Manuel Gulde in die Startelf. Taktisch bedeutete dies zunächst die Rückkehr zum 4-4-2.
Ein Wechsel auch beim VfL, der am vorherigen Wochenende unglücklich bei Bayer 04 Leverkusen verloren hatte. Gerrit Holtmann ersetzte Christopher Antwi-Djei auf der linken Außenbahn.
Munterer Beginn in Bochum
Von einem „richtig coolen Stadion“ hatte Christian Streich im Vorfeld des Gastspiels in Bochum gesprochen. Schon vor Anpfiff, als der letzte Ton von Herbert Grönemeyers „Bochum“ verklungen war, hatte man als Fan der Auswärtsmannschaft einen Eindruck von der besonderen Atmosphäre gewonnen.
Die heimstarke Elf von Thomas Reis hatte in der Liga zuletzt Mitte September ein Gegentor im eigenen Stadion kassiert. Ein Umstand, der sich bereits nach zwei Spielminuten beinahe geändert hatte. Lucas Höler lief Bochums Keeper Manuel Riemann aggressiv an, konnte den Abpraller von seinem Körper aber nicht am Torwart vorbeibringen. Noch in der Anfangsphase sollten weitere Freiburger Gelegenheiten durch Wooyeong Jeong (9.) und Kevin Schade (11.) folgen.
Beide Mannschaften präsentierten sich spielfreudig und mutig im eigenen Aufbau – es entwickelte sich ein munteres Duell. Nach Freiburger Ballverlusten ging es aufseiten der Gastgeber häufig über die schnellen Flügel nach vorne – die anschließenden Flanken in den Strafraum auf den großen Sebastian Polter fanden zunächst aber nur selten ihr Ziel.
Mitte der ersten Halbzeit stellte sich der SC besser auf die Gegenstöße der Elf aus dem Ruhrgebiet ein und erspielte sich ein Chancenplus. Kurz vor dem Halbzeitpfiff hatten Kevin Schade aus kurzer Distanz (43.) und Nico Schlotterbeck mit einem Volley an den Pfosten (45.), die größten SC-Chancen des noch jungen Nachmittags.
Frühe Tore in Durchgang zwei
Das 0:0 mit dem es in die zweiten 45 Minuten ging, sollte indes nicht lange Bestand haben, da sich beide Mannschaften in der Kabine offenbar einiges vorgenommen hatten. In der 51. ging der SC zunächst – durchaus verdient – in Führung. Nach einem Freistoß von Vincenzo Grifo vom linken Flügel, stieg Philipp Lienhart in der Mitte am höchsten und nickte aus kurzer Distanz zum 1:0 aus Freiburger Sicht ein.
Eine Führung, die nicht lange währen sollte. Nach einem einfachen Ballverlust im Mittelfeld tauchte Sebastian Polter drei Minuten später plötzlich frei vor Mark Flekken auf und traf zum Bochumer Ausgleich (54.).
Beinahe hätte der Sport-Club auch diesen Treffer schnell gekontert. Nach einem starken Ballgewinn von Kevin Schade im gegnerischen Strafraum musste Manuel Riemann gegen den freistehenden Lucas Höler sein ganzes Können aufbringen (59.) und auch zwei Minuten später bei einem schönen Kopfball von Nico Schlotterbeck war der Bochumer Rückhalt auf dem Posten.
Traumtor leitet Niederlage ein
Was folgte, waren wilde Minuten in einem nun wesentlich zerfahreneren Spiel, das immer wieder durch kleine Fouls und Nickligkeiten unterbrochen wurde. Erst in der Schlussviertelstunde fanden beide Teams ihre spielerische Linie wieder. Nach einer schönen Kombination auf dem linken Flügel hätte der durchgebrochene Christian Günter in dieser Phase beinahe die erneute Freiburger Führung erzielt, scheiterte aber abermals am glänzend aufgelegten Riemann (74.).
Es blieb bis in die Schlusssekunden eine Partie, die in beide Richtung kippen konnte und dies schließlich auch auf eher skurrile Weise zu ungunsten der Gäste tat. Philipp Lienhart rutschte nach einem langen Ball im Mittelfeld bei einem Klärungsversuch unglücklich aus, Mark Flekken war seinem Mannschaftskollegen weit aus dem eigenen Tor heraus entgegengekommen und musste zusehen, wie Milos Pantovic den Ball aus 40 Metern Entfernung mit einer Bogenlampe im Freiburger Tor unterbrachte (82.). 1:2 für den VfL und zeitgleich der Entstand, da der SC bei einer Chance in der dritten Minute der Nachspielzeit weniger Glück hatte und das Kunstleder aus kurzer Distanz gleich mehrfach nicht hinter die Linie bugsieren konnte.
Nach der unglücklichen Auswärtsniederlage ist der Sport-Club am kommenden Wochenende wieder in der Fremde unterwegs. Am Sonntag gastieren die Breisgauer um 17:30 Uhr bei Borussia Mönchengladbach.
Quelle: HP Freiburg
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."