01-24-2025, 03:23 PM
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„Wollen in Gladbach Unruhe stiften“
19. Spieltag in der Bundesliga. Der VfL Bochum 1848 reist am Samstag, 25. Januar, zum NRW-Duell nach Mönchengladbach. Anpfiff des Topspiels gegen die Borussia ist um 18:30 Uhr. VfL-Cheftrainer Dieter Hecking stellte sich auf der Pressekonferenz vorab den Fragen der Journalisten.
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Dieter Hecking über …
… die Personalsituation: „Es sind alle einsatzfähig. Auch die, die in den letzten Wochen ein wenig geschwächelt haben, sind wieder dabei. Der Kader ist voll, bis auf den gelbgesperrten Matus Bero.“… die Systematik: „Es kann eine Viererkette werden in einem 4-3-3, aber wir haben auch schon mit einer Fünferkette und drei Stürmern gespielt. Wir sind da mittlerweile flexibler als in unsere Anfangsphase. Wir haben als Trainerstab eine gewisse Vorstellung von dem Spiel gegen Gladbach, werden uns nochmal zusammensetzen, um dann die finale Entscheidung über die Systematik zu treffen. Daraus ergibt sich dann das Puzzle, was die Aufstellung betrifft.“
… den Gegner: „Ich glaube, dass Gladbach vor Weihnachten sehr gut in der Spur war. Nicht umsonst wurde teilweise über Europa geschrieben und gesprochen. Jetzt haben sie gegen drei gute Gegner drei Niederlagen kassiert. In Leverkusen und Wolfsburg kannst du verlieren und auch zuhause gegen Bayern München. Aber es bleiben drei Niederlagen. Dass die Borussia darauf drängen wird, diesen Negativlauf zu durchbrechen, ist logisch. Aber Niederlagen machen auch etwas mit einer Mannschaft. Sie zerren ein bisschen am Selbstvertrauen. Trotzdem wird der Anspruch in Mönchengladbach sein, dass sie gegen den Tabellenletzten gewinnen wollen. Darauf müssen wir uns einstellen. Wenn das Spiel nicht so verläuft, wie die Borussia es sich vorstellt und Unruhe im Stadion aufkommt, dann liegt das an uns. Wenn wir Unruhe stiften, dann haben wir die Möglichkeit, ihnen wehzutun. Wir haben in der letzten Woche ein gutes Bild abgegeben und das ist unsere Chance, es auch in Gladbach zu zeigen.“
… seine Rückkehr nach Gladbach: „Ich bin in meiner Karriere zweimal im Verein gewesen, einmal als Spieler und einmal als Trainer. Das waren zwei unterschiedliche Zeiten, die ich bei der Borussia gehabt habe. Ganz früh mit 18 Jahren war der Weg als Spieler relativ schnell zu Ende. Als Trainer wäre ich den Weg gerne länger gegangen. Das Ende war ein bisschen abrupt und ist für mich in der Nachbetrachtung damals wie heute nicht nachvollziehbar. Aber wenn der Verein, damals in Form von Max Eberl, eine andere Idee hat, muss du das akzeptieren. Das war ein bisschen schade, aber da ist bei mir nichts hängengeblieben. Ich habe schon häufiger betont, dass ich mit Max Eberl im Reinen bin und wir uns sehr gut verstehen. Wir haben das unter uns geklärt, das ist Schnee von gestern. Zu den jetzigen Verantwortlichen habe ich nach wie vor einen guten Draht. Dieser Verein ist eine besondere Station für mich gewesen und es freut mich, dass man in Gladbach immer noch gerne über mich spricht. Das spricht dafür, dass ich mit meiner Arbeit einen guten Eindruck hinterlassen habe. Von daher freue ich mich auf das Spiel, aber ab 18:30 Uhr geht es nur darum, dass der VfL Bochum das Spiel gewinnt."
… die Auswärts-Bilanz: „Natürlich wissen wir, was es für uns bedeutet, zuhause zu spielen. Welche Power wir im Zusammenspiel mit unseren Fans entwickeln können. Aber wenn ich höre, dass über 4.500 Bochum-Fans mit in Gladbach sein werden, ist das ein dickes Ausrufezeichen. Dieses Zusammenspiel erhoffe ich mir auch am Samstagabend, aber der Funke muss wieder von uns auf die Ränge überspringen. Es fehlt uns vielleicht noch ein Stück weit die Überzeugung, dass wir auch auswärts genauso agieren können, wie wir es zuhause schaffen. Mit der gleichen Intensität, Mentalität und Laufbereitschaft, aber auch mit spielerischen Elementen. Wir haben nichts zu verlieren und können nur gewinnen. Wir sind nach wie vor auf dem letzten Tabellenplatz. Auch wenn die Tendenz positiv erscheint, haben wir noch überhaupt nichts gewonnen. Es ist aber auch noch nichts verloren und das ist das Entscheidende. Wenn wir unsere Situation verbessern wollen, müssen wir auch auswärts punkten.“
… das Topspiel: „Ich freue mich immer auf Abendspiele. Ob es Topspiel heißen muss, bin ich mir nicht sicher. Trotzdem bist du durch das Einzelspiel im Fokus der gesamten Liga und der Fußball-Fans in Deutschland. Bochum gegen Gladbach ist ein West-Schlager und ich freue mich einfach darauf. Samstagabend, Flutlicht, das hat immer einen besonderen Reiz. Und ich hoffe, dass wir dementsprechend motiviert sein werden, um ein gutes Spiel zu machen.“
… die Offensive: „Ich bin froh, dass wir mittlerweile diese Auswahl haben. Es gilt abzuwägen, wie viel Risiko wir von Beginn an gehen wollen. Dass Gerrit Holtmann gegen Leipzig das Spiel nach seiner Einwechslung mit auf unsere Seite gezogen hat, ist immer auch ein Argument für die Startelf. Moritz Broschinski marschiert ohne Ende, Myron Boadu hat gezeigt, dass er Tore schießen kann, und Philipp Hofmann hat gegen St. Pauli getroffen. Jetzt geht es darum, so viele von ihnen auf den Platz zu bekommen, ohne unsere defensive Struktur zu verlieren. Darüber werden wir diskutieren und uns unseren Plan für die Offensive zurechtlegen.“
… Bernardo: „Er ist für uns in den letzten Wochen sehr wichtig geworden. Er ist wieder auf dem Niveau vom letzten Jahr, spielt außergewöhnlich gut und hat einfach eine positive Ausstrahlung in der Kabine. Das hilft in der Situation, in der wir stecken. Dass er immer positiv denkt, nach vorne schaut und nicht großartig zurückblickt. Da ist Bernardo für mich sinnbildlich für dieses Team, dass sie gerade sehr viel richtig machen.“
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Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."