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Ist Moritz Broschinski ein besserer Außenstürmer?
#1
Moritz Broschinski erwischte gegen Freiburg einen unglücklichen Tag auf dem Flügel. Er selbst sieht sich eigentlich im Zentrum. Wo ist er besser? 

Moritz Broschinski sprintete mit langen Schritten einem Zuspiel von Matus Bero hinterher, bekam den Ball kurz vor der Außenlinie noch am rechten Rand des Strafraums. Mit einem kurzen Wackler schickte er Philipp Lienhart in die falsche Richtung, machte noch einen Schritt und zog dann ab. Der Schuss des Offensivmannes in der 29. Minute allerdings verfehlte das Tor deutlich. Es war die beste Szene von Broschinski bei der 0:1-Pleite seines VfL Bochum gegen den SC Freiburg

Für den VfL - aber vor allem für Broschinski - war es ein gebrauchter Tag. Der 24-Jährige startete am Samstag auf dem rechten Flügel, wechselte zwar immer wieder die Seite mit Gerrit Holtmann, doch seine Probleme gegen die Freiburger waren eklatant. Das Bemühen konnte man ihm wieder einmal nicht absprechen, seine Dribblings endeten aber fast alle in Ballverlusten. Immer wieder lief er sich fest, konnte sich gegen seine Gegenspieler nicht durchsetzen und sich das ein oder andere Mal nur noch mit einem Foul behelfen, nachdem der Ball beim Gegner gelandet war. 

Moritz Broschinski mit Problemen bei Ballkontrolle
Die Ballkontrolle bereitete ihm gegen Freiburg viele Probleme. In der 64. Minute hatte Trainer Dieter Hecking ein Einsehen, erlöste Broschinski, und kritisierte ihn im Anschluss des Spiels auf der Pressekonferenz. „Ich würde mir wünschen, dass unsere Stürmer noch mehr in den Strafraum reinwollen“, sagte Hecking. Es müsste eigentlich eine Stärke Broschinskis sein, der allerdings auch in dieser Saison bislang nicht den erhofften ganz großen Schritt gemacht hat.

Dabei sind die Ansätze durchaus vielversprechend. Mit einem Topspeed von 33,5 km/h ist er einer der schnellsten Spieler im Bochumer Kader. Er nutzt sein Tempo, um den Ball häufig ins vordere Drittel zu schleppen, belegen die Daten des Datenanalyse-Unternehmens Createfootball. Dabei geht er häufig ins Dribbling - aber auch hier belegen die Daten: Zu häufig rennt er sich fest, zu häufig verliert er den Ball. 

Spielt er auf der Außenposition, muss er gar mehr Zweikämpfe führen als im Zentrum, gewinnt dann aber nur 28 Prozent davon. Die bittere Wahrheit: Kaum ein Bundesligaspieler ist ineffizienter, dennoch mündet ein signifikant höherer Anteil seiner Ballaktionen in Torchancen, als wenn er in der Sturmspitze spielt. Die Torvorlage beim Sieg über den FC St. Pauli war so eine Aktion. Dass er es auf den Flügeln kann, hat er in der Jugend und in seinem ersten Seniorenjahr bei Energie Cottbus durchaus aufgezeigt. Broschinski selbst sieht sich dennoch eher im Zentrum - genauso übrigens wie sein Trainer. „Am liebsten spiele ich in der Sturmmitte“, sagte der Offensivmann im Gespräch mit dieser Redaktion. 

Broschinski im Zentrum oder auf dem Flügel?
Künftig dürfte er dort auch eher zum Einsatz kommen als auf dem Flügel. Am Samstag nämlich saß mit dem Griechen Georgios Masouras schon der Spieler auf der Tribüne, der künftig über die rechte Offensivseite für gefährliche Aktionen sorgen soll. Von ihm erhoffen sie sich in Bochum mehr Torgefahr. Denn die lässt zu Wünschen übrig. Auch von Broschinski, dem man mangelnde Präzision bei seinen Abschlüssen vorwerfen muss, obwohl er mit seinen vier Scorerpunkten an 22 Prozent aller Bochumer Treffer beteiligt war.

Aber ist Broschinski überhaupt im Sturmzentrum besser aufgehoben? Als alleiniger Stürmer ist er zu anfällig für Gegnerdruck, verliert 32 Prozent seiner Luftduelle und schafft es zu selten die Bälle kontrolliert abzulegen. In einem Doppelsturm zusammen mit Philipp Hofmann hingegen ist er der wichtigste Pressingspieler gegen den Spielaufbau des Gegners. Dabei ist er allerdings zu ineffizient. Auch im Ballbesitz verdeutlichen die Daten, dass Broschinski noch viel lernen muss. Kaum ein Spieler in der Bundesliga erhält weniger Bälle hinter der Abwehrkette, wenige Offensivspieler sind im Abschluss ineffizienter. Zehn Schüsse braucht er im Schnitt pro Treffer. Die Daten zeigen: Sowohl als Stürmer als auch als Rechtsaußen performt Moritz Broschinski deutlich unter dem Ligadurchschnitt. 

Es wird spannend sein, wie VfL-Trainer Hecking in den kommenden Wochen seine vorderste Reihe aufstellen wird, denn auch Philipp Hofmann ist vor dem Tor bislang zu selten richtig gefährlich. Myron Boadu müsste von seinen Qualitäten und der Torausbeute eigentlich der unangefochtene Stürmer Nummer eins sein. Und Broschinski? Auch wenn er sich eher im Zentrum sieht, statistisch betrachtet funktioniert er auf dem Flügel dann doch einen Tick besser. Klar ist aber, dass er sich in nahezu allen Belangen noch deutlich steigern muss, um in der Bundesliga richtig gefährlich zu werden. 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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Ist Moritz Broschinski ein besserer Außenstürmer? - von Herr Bert - 02-03-2025, 09:33 AM

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