Nach fünf Niederlagen in Folge macht Dieter Hecking der Mannschaft des VfL Bochum eine klare Ansage. Nach dem Training erklärte er, was dem Team fehlt.
Man sah es Trainer Dieter Hecking an, dass in ihm etwas brodelte nach dem durchaus intensiven Training mit verschiedenen Spielformen am Mittwochvormittag. Der 60-Jährige machte aus seinem Ärger über gewisse Verhaltensweisen einiger Spieler des VfL Bochum dann auch im Gespräch mit dieser Redaktion kein Geheimnis.
Dabei hatte er am Tag zuvor noch einen Wohlfühltag mit hohem Spaßfaktor angesetzt, beim Padel Tennis und anschließendem Grillen mit den Familien sollten die Spieler auf andere, positivere Gedanken kommen nach zuletzt fünf Niederlagen in Serie. Da das vorletzte Saison-Heimspiel gegen Union Berlin erst am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) ansteht, wollte er so für „Abwechslung“ sorgen in der langen Trainingswoche. Das hatte er schon vor dem jüngsten 0:1 in Bremen geplant. Die Aktion sei gelungen, bilanzierte er.
Hecking: „Diese Mannschaft steht zusammen“
Hecking ging es aber nicht darum, das Team mit solch einer Maßnahme zusammenzuschweißen, wie er betonte. Denn das sei gar nicht nötig. „Wir sind eine Mannschaft, diese Mannschaft steht zusammen“, sagte er. „Sie macht im Moment leider nicht den glücklichsten Eindruck, weil sie die Ergebnisse nicht geliefert hat, die möglich gewesen wären. Dass das mit der Mannschaft etwas gemacht hat, ist das Entscheidende. Alle sind gefrustet. Die Mannschaft will, sie macht vieles richtig, aber auch einiges falsch.“
Eingeschworen auf den Endspurt, sagte Hecking, habe er das Team dann am Mittwoch vor dem Training. „Da haben sie nochmal eine Ansage bekommen.“ Nämlich? Hecking war auch vier Tage nach dem 0:1 in Bremen sauer über den Auftritt seines Teams. Mit der Arbeit gegen den Ball war er zwar weitgehend einverstanden, nannte die Partie diesbezüglich „ordentlich“. Aber: „Wir waren weder dominant, noch haben wir gut gespielt. Wir waren im eigenen Ballbesitz viel zu schlampig. Wir haben keine Torchance, keinen Torschuss, wir lassen drei Chancen zu aus Zufallsprodukten von Werder und verlieren 0:1. So werden wir kein Spiel gewinnen.“
Was Trainer Hecking „kolossal nervt“
Hecking vermisste den Fokus aufs Wesentliche über die komplette Distanz, wie schon so häufig in dieser Saison - und Cleverness. Hecking nannte Beispiele: „Es gab zwei Szenen, wo ein cleverer Stürmer einen Elfmeter herausholt. Wir schützen unseren eigenen Spieler bei der Gelb-Roten Karte nicht (Ibrahima Sissoko ließ sich bei einer Rudelbildung von Leonardo Bittencourt provozieren/die Redaktion). Wir bekommen Gegentore, weil wir hoffen, dass der VAR eingreift und schalten ab. Das kostet uns Punkte, das nervt mich kolossal, das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison.“
Er habe eine „gerechtigkeitsfanatische“ Mannschaft, sagte Hecking. Zu sehen auch im Training am Mittwoch, beim Abschluss-Spiel zehn gegen zehn. Das Team ohne die roten Leibchen gewann dank zweier Treffer von Myron Boadu mit 2:0, „die rote Mannschaft beklagt sich am Ende, dass ein Ball im Aus war und ich ein Foul nicht gepfiffen habe. Dass die blaue Mannschaft 4:1 hätte gewinnen müssen, haben die Roten komplett übersehen. Das zeigt mir, dass noch nicht alle Knöpfe so gedrückt sind, wie sie es sein müssten“, mahnte Hecking.
Oermann verpasst Training
Tim Oermann fehlte beim Mannschaftstraining am Mittwoch. Er absolvierte ein individuelles Lauf- und Krafttraining. Der Verteidiger fühlte sich bereits am Samstag nach dem Spiel in Bremen nicht gut, war zwei Tage krank daheim, stieg Dienstag wieder dosiert ein, erklärte Dieter Hecking. Der Trainer rechnet damit, dass Oermann am Donnerstag, spätestens Freitag wieder komplett mitmachen kann. Lauftraining absolvierte auch Koji Miyoshi, für das Berlin-Spiel ist der Offensivmann nach seinem Muskelfaserriss aber noch keine Option, so Hecking. Fehlen wird zudem der gesperrte Mittelfeldmann Ibrahima Sissoko nach seiner Gelb-Roten Karte in Bremen. Dafür ist Matus Bero nach seiner Gelb-Sperre wieder dabei. „Matus wird auch spielen“, gab Hecking dem Intensiv-Zweikämpfer bereits eine Einsatzgarantie.
Hecking: „Wir müssen dreckig, schmutzig sein“
Weniger lamentieren, mehr machen, und vor allem: immer weitermachen mit höchster Intensität und Konzentration. So kann man die Kritik des Trainers zusammenfassen. „Wenn du ein Foul nicht pfeifst oder eine Abseitssituation, dann sind sie on fire“, so Hecking angesäuert. „Aber sie müssen on fire sein, wenn ein Weiser zum Kopfball ansetzt oder wenn wir den Körper reinstellen können, wenn wir in den gegnerischen Strafraum eindringen. Wir sind nicht clever genug“, mahnte Hecking. „Wir müssen dreckig sein, schmutzig sein, wenn wir Spiele gewinnen wollen, gerade wenn man nicht die individuelle Qualität hat, dass man eine Mannschaft 5:0 aus dem Stadion schießt.“
Das Training sah er beispielhaft für die Saison: Es gab gute Ballbesitzphasen und Spielzüge, dann wieder Aussetzer. Entscheidende Patzer gab es ja zuhauf bei in engen Spielen - sechsmal hat der VfL unter Hecking bereits mit einem Tor Differenz verloren, in der gesamten Saison achtmal.
Die Mannschaft zeige ihm zwar immer wieder, „dass sie es kann“ - aber sie zieht es nicht durch. In den vier verbleibenden Partien gegen Union, in Heidenheim, gegen Mainz und beim FC St. Pauli müsse sich das ändern, um noch am zwei Punkte vor dem VfL liegenden FC Heidenheim vorbeizuziehen sowie Kiel weiterhin hinter sich zu lassen.
Heimspiel gegen Union Berlin: Diese Tugenden sind gefragt
Gegen Union sind die „Schmutz“-Tugenden, sind Intensität und Entschlossenheit über die komplette Distanz vorne wie hinten mehr denn je gefordert, nicht nur wegen der besonderen Rivalität nach dem Feuerzeugwurf-Skandalspiel in Berlin, das nach einem 1:1 von den DFB-Gerichten mit 2:0 für den VfL gewertet wurde. Berlin hat sechs Spiele in Folge nicht verloren, zuletzt mit dem 4:4-Spektakel beim VfB Stuttgart den Klassenerhalt bereits gesichert. „Die werden uns nichts schenken, kommen mit Selbstvertrauen“, so Hecking. Nach fünf Niederlagen in Folge soll der Knoten dennoch platzen - auch eine Kopfsache. Hecking: „Wir müssen hier alle gemeinsam ein positives Gefühl erzeugen.“
Quelle: WAZ.de
Man sah es Trainer Dieter Hecking an, dass in ihm etwas brodelte nach dem durchaus intensiven Training mit verschiedenen Spielformen am Mittwochvormittag. Der 60-Jährige machte aus seinem Ärger über gewisse Verhaltensweisen einiger Spieler des VfL Bochum dann auch im Gespräch mit dieser Redaktion kein Geheimnis.
Dabei hatte er am Tag zuvor noch einen Wohlfühltag mit hohem Spaßfaktor angesetzt, beim Padel Tennis und anschließendem Grillen mit den Familien sollten die Spieler auf andere, positivere Gedanken kommen nach zuletzt fünf Niederlagen in Serie. Da das vorletzte Saison-Heimspiel gegen Union Berlin erst am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) ansteht, wollte er so für „Abwechslung“ sorgen in der langen Trainingswoche. Das hatte er schon vor dem jüngsten 0:1 in Bremen geplant. Die Aktion sei gelungen, bilanzierte er.
Hecking: „Diese Mannschaft steht zusammen“
Hecking ging es aber nicht darum, das Team mit solch einer Maßnahme zusammenzuschweißen, wie er betonte. Denn das sei gar nicht nötig. „Wir sind eine Mannschaft, diese Mannschaft steht zusammen“, sagte er. „Sie macht im Moment leider nicht den glücklichsten Eindruck, weil sie die Ergebnisse nicht geliefert hat, die möglich gewesen wären. Dass das mit der Mannschaft etwas gemacht hat, ist das Entscheidende. Alle sind gefrustet. Die Mannschaft will, sie macht vieles richtig, aber auch einiges falsch.“
Eingeschworen auf den Endspurt, sagte Hecking, habe er das Team dann am Mittwoch vor dem Training. „Da haben sie nochmal eine Ansage bekommen.“ Nämlich? Hecking war auch vier Tage nach dem 0:1 in Bremen sauer über den Auftritt seines Teams. Mit der Arbeit gegen den Ball war er zwar weitgehend einverstanden, nannte die Partie diesbezüglich „ordentlich“. Aber: „Wir waren weder dominant, noch haben wir gut gespielt. Wir waren im eigenen Ballbesitz viel zu schlampig. Wir haben keine Torchance, keinen Torschuss, wir lassen drei Chancen zu aus Zufallsprodukten von Werder und verlieren 0:1. So werden wir kein Spiel gewinnen.“
Was Trainer Hecking „kolossal nervt“
Hecking vermisste den Fokus aufs Wesentliche über die komplette Distanz, wie schon so häufig in dieser Saison - und Cleverness. Hecking nannte Beispiele: „Es gab zwei Szenen, wo ein cleverer Stürmer einen Elfmeter herausholt. Wir schützen unseren eigenen Spieler bei der Gelb-Roten Karte nicht (Ibrahima Sissoko ließ sich bei einer Rudelbildung von Leonardo Bittencourt provozieren/die Redaktion). Wir bekommen Gegentore, weil wir hoffen, dass der VAR eingreift und schalten ab. Das kostet uns Punkte, das nervt mich kolossal, das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison.“
Er habe eine „gerechtigkeitsfanatische“ Mannschaft, sagte Hecking. Zu sehen auch im Training am Mittwoch, beim Abschluss-Spiel zehn gegen zehn. Das Team ohne die roten Leibchen gewann dank zweier Treffer von Myron Boadu mit 2:0, „die rote Mannschaft beklagt sich am Ende, dass ein Ball im Aus war und ich ein Foul nicht gepfiffen habe. Dass die blaue Mannschaft 4:1 hätte gewinnen müssen, haben die Roten komplett übersehen. Das zeigt mir, dass noch nicht alle Knöpfe so gedrückt sind, wie sie es sein müssten“, mahnte Hecking.
Oermann verpasst Training
Tim Oermann fehlte beim Mannschaftstraining am Mittwoch. Er absolvierte ein individuelles Lauf- und Krafttraining. Der Verteidiger fühlte sich bereits am Samstag nach dem Spiel in Bremen nicht gut, war zwei Tage krank daheim, stieg Dienstag wieder dosiert ein, erklärte Dieter Hecking. Der Trainer rechnet damit, dass Oermann am Donnerstag, spätestens Freitag wieder komplett mitmachen kann. Lauftraining absolvierte auch Koji Miyoshi, für das Berlin-Spiel ist der Offensivmann nach seinem Muskelfaserriss aber noch keine Option, so Hecking. Fehlen wird zudem der gesperrte Mittelfeldmann Ibrahima Sissoko nach seiner Gelb-Roten Karte in Bremen. Dafür ist Matus Bero nach seiner Gelb-Sperre wieder dabei. „Matus wird auch spielen“, gab Hecking dem Intensiv-Zweikämpfer bereits eine Einsatzgarantie.
Hecking: „Wir müssen dreckig, schmutzig sein“
Weniger lamentieren, mehr machen, und vor allem: immer weitermachen mit höchster Intensität und Konzentration. So kann man die Kritik des Trainers zusammenfassen. „Wenn du ein Foul nicht pfeifst oder eine Abseitssituation, dann sind sie on fire“, so Hecking angesäuert. „Aber sie müssen on fire sein, wenn ein Weiser zum Kopfball ansetzt oder wenn wir den Körper reinstellen können, wenn wir in den gegnerischen Strafraum eindringen. Wir sind nicht clever genug“, mahnte Hecking. „Wir müssen dreckig sein, schmutzig sein, wenn wir Spiele gewinnen wollen, gerade wenn man nicht die individuelle Qualität hat, dass man eine Mannschaft 5:0 aus dem Stadion schießt.“
Das Training sah er beispielhaft für die Saison: Es gab gute Ballbesitzphasen und Spielzüge, dann wieder Aussetzer. Entscheidende Patzer gab es ja zuhauf bei in engen Spielen - sechsmal hat der VfL unter Hecking bereits mit einem Tor Differenz verloren, in der gesamten Saison achtmal.
Die Mannschaft zeige ihm zwar immer wieder, „dass sie es kann“ - aber sie zieht es nicht durch. In den vier verbleibenden Partien gegen Union, in Heidenheim, gegen Mainz und beim FC St. Pauli müsse sich das ändern, um noch am zwei Punkte vor dem VfL liegenden FC Heidenheim vorbeizuziehen sowie Kiel weiterhin hinter sich zu lassen.
Heimspiel gegen Union Berlin: Diese Tugenden sind gefragt
Gegen Union sind die „Schmutz“-Tugenden, sind Intensität und Entschlossenheit über die komplette Distanz vorne wie hinten mehr denn je gefordert, nicht nur wegen der besonderen Rivalität nach dem Feuerzeugwurf-Skandalspiel in Berlin, das nach einem 1:1 von den DFB-Gerichten mit 2:0 für den VfL gewertet wurde. Berlin hat sechs Spiele in Folge nicht verloren, zuletzt mit dem 4:4-Spektakel beim VfB Stuttgart den Klassenerhalt bereits gesichert. „Die werden uns nichts schenken, kommen mit Selbstvertrauen“, so Hecking. Nach fünf Niederlagen in Folge soll der Knoten dennoch platzen - auch eine Kopfsache. Hecking: „Wir müssen hier alle gemeinsam ein positives Gefühl erzeugen.“
Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."