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Leandro Morgalla kommt aus Salzburg
#4
Leandro Morgalla soll Tim Oermann beim VfL Bochum ersetzen. Aber was macht das Talent aus, das aus Salzburg an die Castroper Straße kommt? 

Manchmal ist es im Fußball doch alles ganz einfach. Dann werden innerhalb kürzester Zeit gleich mehrere Deals unter Dach und Fach gebracht - so war es auch in dieser Woche beim VfL Bochum. Innerhalb weniger Tage wurde der Wechsel von Tim Oermann zu Bayer Leverkusen offiziell gemacht, Mats Pannewig unterschrieb seinen bis 2028 gültigen Vertrag - und mit Leandro Morgalla unterschrieb der erste externe Neuzugang nach dem Abstieg beim künftigen Zweitligisten. 

Während sich die ersten beiden Deals in den vergangenen Wochen angedeutet hatten und es nur noch eine Frage des Verkündungszeitpunkts war, überraschte der Leihwechsel von Morgalla von Red Bull Salzburg an die Castroper Straße zumindest vordergründig. Geholfen haben dürfte bei dem Deal sicherlich zum einen, dass mit Rouven Schröder und Thomas Letsch zwei Bekannte in Salzburg arbeiten, die gute Beziehungen in die Geschäftsetage des VfL Bochum pflegen. Zum anderen wird der 20-Jährige von der gleichen Agentur betreut wie Oermann und Pannewig. 

Datenanalyse: Das sind die Stärken von Leandro Morgalla
So gelang es dem VfL Bochum einen Transfer abzuwickeln, der bei Experten für große Augen sorgte. Kaum jemand hatte erwartet, dass der frische Absteiger aus der Bundesliga solch einen talentierten Spieler wirklich locken könnte - wenn auch auf Leihbasis. Grund genug, sich Morgalla anhand der Daten des Datenanalyse-Unternehmens CREATEFOOTBALL einmal genauer anzusehen.

Das Profil des U21-Nationalspielers, der aber nicht im Kader für die EM in diesem Sommer steht, weist starke Parallelen zu Oermann auf. Auch der gebürtige Hesse ist schnell, polyvalent und entwicklungsfähig. Dass es dem VfL Bochum gelungen ist, eine realistische Kaufoption zu verhandeln, ist ein gutes Zeichen. Zumal der Leihvertrag auch vorsieht, dass Bochum von einem Verkauf Morgallas profitieren könnte, sollte die Kaufoption nicht gezogen werden und Red Bull veräußert ihn anderweitig. Eine Art Ausbildungsentschädigung sozusagen. 

In der abgelaufenen Saison in der österreichischen Bundesliga überzeugte Morgalla vor allem aufgrund seiner starken Zweikampfquote im eigenen Drittel. 68 Prozent der Duelle gewann er - der fünftbeste Wert aller Verteidiger der Liga. Auch legt er ein energisches Pressingverhalten an den Tag, seine Effizienz allerdings ist noch ausbaufähig. Dennoch setzt kein Verteidiger ballführende Gegner stärker unter Druck als Morgalla. Nach Balleroberungen allerdings konzentriert sich der athletisch starke Zweikämpfer eher auf den Ballbesitz, als Gegenstöße anzuschieben. 

Morgalla: Schwächen im Spiel nach vorn
Aus diesem Grund war er in Salzburg auch nur selten ins Aufbauspiel involviert, was auch an seiner schlechten Passquote im vertikalen Spiel liegt. Nur 28 Prozent seiner langen Bälle kamen beim Mitspieler an. Generell ist er unter Gegnerdruck fehleranfällig und viele seiner Ballverluste führten zu gegnerischen Torchancen. Kaum ein Spieler in der österreichischen Bundesliga erzielte im Passspiel weniger Raumgewinn als der gelernte Innenverteidiger, der trotz seiner 1,86 Meter Körpergröße im Kopfballspiel mitunter Probleme hat. Sein Tempo allerdings nutzt er überdurchschnittlich häufig, um ins letzte Drittel vorzudringen.

Großer Pluspunkt von Morgalla ist seine vergleichsweise große Erfahrung mit nur 20 Jahren. Auch in der Champions League sammelte er bereits Spielminuten. 78 Profieinsätze - die meisten davon in der 3. Liga für 1860 München - hat er auf der Habenseite, bereitete in dieser Zeit allerdings nur zwei Treffer vor. Für einen Außenverteidiger schlug er in seiner RB-Zeit nur wenige Flanken (2,1 pro 90 Minuten). Diese allerdings waren in der Regel präzise. Der offensivstärkste Außenverteidiger ist er nicht, spielt kaum Bälle hinter die letzte Kette des Gegners, hält sich auch bei Standards oft zurück. 

Nichtsdestotrotz ist dem Sport-Geschäftsführer Dirk Dufner gelungen, einen guten Ersatz für Oermann für die identische Position zu verpflichten, der den Konkurrenzkampf auf der rechten Seite ankurbeln wird und Trainer Dieter Hecking die Möglichkeit gibt, sowohl mit Vierer- als auch Fünferkette zu spielen. Im Spiel mit dem Ball muss er sich aber definitiv noch steigern. Idealerweise braucht er entweder einen spielstarken Innenverteidiger neben sich oder einen hochqualitativen Flügelspieler vor sich, um das Angriffsspiel nicht allein auf den derzeitigen Linksverteidiger Maximilian Wittek zu konzentrieren. 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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Leandro Morgalla kommt aus Salzburg - von Herr Bert - 05-26-2025, 01:56 PM
RE: Leandro Morgalla kommt aus Salzburg - von Herr Bert - 05-30-2025, 08:33 AM

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