07-13-2025, 10:47 AM
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: Gestern, 11:33 AM von Herr Bert.)
Mit 29 Spielern ist der VfL Bochum im Trainingslager angekommen. Fünf Spieler werden aus unterschiedlichen Gründen unter Beobachtung stehen.
Es ist eine malerische Kulisse, die sich hinter dem Fußballplatz der österreichischen Gemeinde Scheffau erstreckt. Der Wilde Kaiser mit seinen schroffen Feldwänden erstreckt sich bis auf 2344 Meter, links und rechts grüne Felder und Wiesen. Doch für die Landschaft ringsherum werden die Spieler des VfL Bochum in Scheffau nur selten einen echten Blick haben. Die 29 Akteure, die Dieter Hecking nach dem Ausfall von Erhan Masovic nach dessen Lungenkollaps in Tirol nun zur Verfügung stehen, müssen und wollen sich anbieten. Vor allem die vielen Talente können zeigen, dass der Cheftrainer in der Zweitliga-Saison auf sie setzen kann.
Allen voran Cajetan Lenz ist dabei eine interessante Rolle im Kader zuzutrauen. In allen drei Testspielen dieser Sommer-Vorbereitung wusste er zu überzeugen. Aber auch erfahrene Spieler müssen und sollen sich zeigen. Denn – so viel scheint klar – in den Kader wird noch Bewegung hereinkommen. Sowohl was Zu- aber auch was Abgänge betrifft. Als Abgangskandidat galt bislang immer wieder Noah Loosli. Der Schweizer steht durch den Ausfall von Erhan Masovic nun aber wohl noch einmal ganz anders unter Beobachtung. Spannend wird zudem zu sehen sein, wie sich zwei überraschende Zugänge des Sommers präsentieren werden. Auf fünf Spieler sollte man in diesem Trainingslager besonders achten.
Noah Loosli: So richtig angekommen ist der Trainingsweltmeister beim VfL Bochum noch immer nicht – dabei ist er seit zwei Jahren an der Castroper Straße. Keinen Trainer konnte er bisher gänzlich überzeugen, dabei hat er durchaus seine Qualitäten. In der vergangenen Saison war er in der Rückrunde an Greuther Fürth ausgeliehen, dort war er Stammspieler in der 2. Bundesliga. Dass auf ihn Verlass ist, zeigte er auch am Samstag im Testspiel gegen Viktoria Pilsen. Als zentraler Innenverteidiger einer Dreierkette agierte er ruhig und besonnen. Im Innenverteidiger-Ranking des VfL dürfte er dennoch aktuell die Nummer vier sein – hinter den Zugängen Kevin Vogt, Colin Kleine-Bekel und Philipp Strompf. So hart es klingt: Loosli könnte von der Verletzung von Masovic profitieren. Dennoch ist sein Abgang weiterhin im Bereich des Möglichen, sollte er woanders mehr Spielzeit bekommen können.
Alessandro Crimaldi: Stellvertretend für die vielen jungen Spieler steht das Toptalent des VfL Bochum. Schon im vergangenen Jahr war er erstmals im Sommertrainingslager dabei, nachdem ihn der Verein für das Talentwerk vom VfL Wolfsburg verpflichtet hatte. Der dribbelstarke Offensivallrounder deutete trotz seines jungen Alters in Gais bereits an, was er mitbringt. Nach einem Jahr in der U19 des VfL und einigen Trainingseinheiten bei den Profis darf er sich erneut im Trainingslager beweisen. Wie die meisten anderen Talente muss aber auch Crimaldi noch körperlich zulegen. Es ist wahrscheinlich, dass der 17-Jährige zeitnah wieder zum U19-Team von Trainer David Siebers stoßen wird und dort seine nächsten Schritte machen wird. Oder er überzeugt Hecking in Scheffau.
Mathis Clairicia: Diese Verpflichtung kam für fast alle Beobachter des VfL Bochum überraschend. Der Stürmer wurde vom französischen Drittliga-Absteiger Châteauroux verpflichtet. Der Name des Ortes dürfte vor allem Freunden des Radsports als Etappenort der Tour de France bekannt sein, aber als Fußballstandort hat sich Châteauroux bislang nicht zwingend hervorgetan. Auch Clairicia dürfte nur ganz wenigen Fans bekannt gewesen sein. Die Eindrücke von ihm in den bisherigen Spielen dürften zumindest bislang auch nicht viel schlauer gemacht haben.
Zwar ist der Franzose agil, traf sowohl gegen Harpen als auch gegen Wuppertal. Doch gegen Pilsen war ihm deutlich anzumerken, dass das Niveau eines Champions-League-Qualifikations-Teilnehmers aus Tschechien doch eher zu hoch für ihn ist. Wenngleich ihn Trainer Hecking immer wieder Mut zusprach. Für ihn spricht, dass er immer wieder auf den Flügel ausweicht. Auf dieser Position hat der VfL derzeit nicht viele Alternativen. Dort kann er sein gutes Tempo auch ausspielen. Entwickelt er sich weiter, wie in der vergangenen Saison, könnte er schnell zur Alternative für Hecking werden. Das Trainingslager wird Aufschluss darüber geben.
Romario Rösch: In dem 26-Jährigen hat der VfL Bochum offenbar einen Spieler für alle Fälle verpflichtet. Das zumindest ist aus den bisherigen Testspielen abzulesen. Eigentlich ist er als klarer Back-up für Maximilian Wittek auf der linken Seite gekommen und hat diese Position auch beim Zweitliga-Absteiger SSV Ulm in der vergangenen Saison regelmäßig gespielt. Aber gegen Viktoria Pilsen war er auch nach seiner Einwechslung auf der rechten Seite zu finden. Überraschung: Nachdem Trainer Hecking im Laufe der zweiten Halbzeit durchgewechselt hatte, spielte er dann sogar den Part des rechten Innenverteidigers einer Dreierkette. Der Mann, der einen Vertrag für eine Saison ohne Optionen für eine automatische Verlängerung bekommen hat, steht sicher genau unter Beobachtung. Vielleicht wird er sogar eine positive Überraschung der Vorbereitung und kann einen bislang gesetzten Spieler wie Wittek oder Felix Passlack unter Druck setzen
Koji Miyoshi: Der Japaner kam vor gut einem Jahr kurz vor Ende der Transferphase nach Bochum, konnte sich aber bislang nicht nachhaltig empfehlen. Was auch daran lag, dass er spät zur Mannschaft kam, einen Platzverweis im Spiel gegen Union Berlin kassierte und verletzt war. Gerade einmal 15 Partien absolvierte er. Auf ihn setzen sie in Bochum für die Zweitligasaison aber durchaus große Hoffnungen, weil er auf seiner Paradeposition im rechten Mittelfeld auch nahezu konkurrenzlos ist. Seine Dribbelqualitäten dürften in der 2. Liga mehr zum Vorschein kommen. Im Trainingslager muss er nun zeigen, dass er dem Team den Mehrwert bietet, den man sich im vergangenen Sommer bereits von ihm erhofft hatte.
Quelle: WAZ.de
Es ist eine malerische Kulisse, die sich hinter dem Fußballplatz der österreichischen Gemeinde Scheffau erstreckt. Der Wilde Kaiser mit seinen schroffen Feldwänden erstreckt sich bis auf 2344 Meter, links und rechts grüne Felder und Wiesen. Doch für die Landschaft ringsherum werden die Spieler des VfL Bochum in Scheffau nur selten einen echten Blick haben. Die 29 Akteure, die Dieter Hecking nach dem Ausfall von Erhan Masovic nach dessen Lungenkollaps in Tirol nun zur Verfügung stehen, müssen und wollen sich anbieten. Vor allem die vielen Talente können zeigen, dass der Cheftrainer in der Zweitliga-Saison auf sie setzen kann.
Allen voran Cajetan Lenz ist dabei eine interessante Rolle im Kader zuzutrauen. In allen drei Testspielen dieser Sommer-Vorbereitung wusste er zu überzeugen. Aber auch erfahrene Spieler müssen und sollen sich zeigen. Denn – so viel scheint klar – in den Kader wird noch Bewegung hereinkommen. Sowohl was Zu- aber auch was Abgänge betrifft. Als Abgangskandidat galt bislang immer wieder Noah Loosli. Der Schweizer steht durch den Ausfall von Erhan Masovic nun aber wohl noch einmal ganz anders unter Beobachtung. Spannend wird zudem zu sehen sein, wie sich zwei überraschende Zugänge des Sommers präsentieren werden. Auf fünf Spieler sollte man in diesem Trainingslager besonders achten.
Noah Loosli: So richtig angekommen ist der Trainingsweltmeister beim VfL Bochum noch immer nicht – dabei ist er seit zwei Jahren an der Castroper Straße. Keinen Trainer konnte er bisher gänzlich überzeugen, dabei hat er durchaus seine Qualitäten. In der vergangenen Saison war er in der Rückrunde an Greuther Fürth ausgeliehen, dort war er Stammspieler in der 2. Bundesliga. Dass auf ihn Verlass ist, zeigte er auch am Samstag im Testspiel gegen Viktoria Pilsen. Als zentraler Innenverteidiger einer Dreierkette agierte er ruhig und besonnen. Im Innenverteidiger-Ranking des VfL dürfte er dennoch aktuell die Nummer vier sein – hinter den Zugängen Kevin Vogt, Colin Kleine-Bekel und Philipp Strompf. So hart es klingt: Loosli könnte von der Verletzung von Masovic profitieren. Dennoch ist sein Abgang weiterhin im Bereich des Möglichen, sollte er woanders mehr Spielzeit bekommen können.
Alessandro Crimaldi: Stellvertretend für die vielen jungen Spieler steht das Toptalent des VfL Bochum. Schon im vergangenen Jahr war er erstmals im Sommertrainingslager dabei, nachdem ihn der Verein für das Talentwerk vom VfL Wolfsburg verpflichtet hatte. Der dribbelstarke Offensivallrounder deutete trotz seines jungen Alters in Gais bereits an, was er mitbringt. Nach einem Jahr in der U19 des VfL und einigen Trainingseinheiten bei den Profis darf er sich erneut im Trainingslager beweisen. Wie die meisten anderen Talente muss aber auch Crimaldi noch körperlich zulegen. Es ist wahrscheinlich, dass der 17-Jährige zeitnah wieder zum U19-Team von Trainer David Siebers stoßen wird und dort seine nächsten Schritte machen wird. Oder er überzeugt Hecking in Scheffau.
Mathis Clairicia: Diese Verpflichtung kam für fast alle Beobachter des VfL Bochum überraschend. Der Stürmer wurde vom französischen Drittliga-Absteiger Châteauroux verpflichtet. Der Name des Ortes dürfte vor allem Freunden des Radsports als Etappenort der Tour de France bekannt sein, aber als Fußballstandort hat sich Châteauroux bislang nicht zwingend hervorgetan. Auch Clairicia dürfte nur ganz wenigen Fans bekannt gewesen sein. Die Eindrücke von ihm in den bisherigen Spielen dürften zumindest bislang auch nicht viel schlauer gemacht haben.
Zwar ist der Franzose agil, traf sowohl gegen Harpen als auch gegen Wuppertal. Doch gegen Pilsen war ihm deutlich anzumerken, dass das Niveau eines Champions-League-Qualifikations-Teilnehmers aus Tschechien doch eher zu hoch für ihn ist. Wenngleich ihn Trainer Hecking immer wieder Mut zusprach. Für ihn spricht, dass er immer wieder auf den Flügel ausweicht. Auf dieser Position hat der VfL derzeit nicht viele Alternativen. Dort kann er sein gutes Tempo auch ausspielen. Entwickelt er sich weiter, wie in der vergangenen Saison, könnte er schnell zur Alternative für Hecking werden. Das Trainingslager wird Aufschluss darüber geben.
Romario Rösch: In dem 26-Jährigen hat der VfL Bochum offenbar einen Spieler für alle Fälle verpflichtet. Das zumindest ist aus den bisherigen Testspielen abzulesen. Eigentlich ist er als klarer Back-up für Maximilian Wittek auf der linken Seite gekommen und hat diese Position auch beim Zweitliga-Absteiger SSV Ulm in der vergangenen Saison regelmäßig gespielt. Aber gegen Viktoria Pilsen war er auch nach seiner Einwechslung auf der rechten Seite zu finden. Überraschung: Nachdem Trainer Hecking im Laufe der zweiten Halbzeit durchgewechselt hatte, spielte er dann sogar den Part des rechten Innenverteidigers einer Dreierkette. Der Mann, der einen Vertrag für eine Saison ohne Optionen für eine automatische Verlängerung bekommen hat, steht sicher genau unter Beobachtung. Vielleicht wird er sogar eine positive Überraschung der Vorbereitung und kann einen bislang gesetzten Spieler wie Wittek oder Felix Passlack unter Druck setzen
Koji Miyoshi: Der Japaner kam vor gut einem Jahr kurz vor Ende der Transferphase nach Bochum, konnte sich aber bislang nicht nachhaltig empfehlen. Was auch daran lag, dass er spät zur Mannschaft kam, einen Platzverweis im Spiel gegen Union Berlin kassierte und verletzt war. Gerade einmal 15 Partien absolvierte er. Auf ihn setzen sie in Bochum für die Zweitligasaison aber durchaus große Hoffnungen, weil er auf seiner Paradeposition im rechten Mittelfeld auch nahezu konkurrenzlos ist. Seine Dribbelqualitäten dürften in der 2. Liga mehr zum Vorschein kommen. Im Trainingslager muss er nun zeigen, dass er dem Team den Mehrwert bietet, den man sich im vergangenen Sommer bereits von ihm erhofft hatte.
Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."