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Presseberichte zum Trainingslager 2025
#29
Der VfL Bochum gastierte erstmals in Scheffau für ein Trainingslager. Warum die Fans kritisch waren und eine Zukunft ungewiss ist. 

Zum Abschied aus Scheffau strahlte noch einmal die Sonne über dem Wilden Kaiser, nachdem sich die Wolken nach einem vorabendlichen Gewitter endlich verzogen hatten. Die Kulisse im Trainingslager des VfL Bochum, sie war imposant. Sie passte zu den Bedingungen vor Ort - zumindest für die Mannschaft und das gesamte Team ums Team herum. Egal mit welchem Spieler man sprach, jeder war begeistert von der Kaiser Lodge und den Platzbedingungen vor Ort. Auch Trainer Dieter Hecking, der sich im Vorfeld nicht gerade als Fan von Trainingslagern outete, zog ein positives Fazit. 

Kein Wunder, residierte das Team des VfL Bochum doch auch in einem Luxus-Hotel vor imposanter Kulisse. Mehrere Pools, ein großer Wellness-Bereich und ein hochmoderner Fitness-Raum boten alle Möglichkeiten. Auch die Zimmer, so heißt es von Spielerseite, hätten keine Wünsche offen gelassen. Anders war es noch in den Vorjahren in Gais zu vernehmen. Fehlende Klimaanlagen sollen für weniger Erholung gesorgt haben, auch die Tatsache, dass ein Supermarkt unter den Zimmern war und dieser früh beliefert wurde, kam nicht bei allen gut an. Die Platzbedingungen in Scheffau sollen deutlich besser als noch in Südtirol gewesen sein. Eindeutiges Fazit der sportlich Verantwortlichen: Wiederkommen. 

Fans vermissen Fannähe der Mannschaft
Ganz so positiv fällt das Fazit aus Fansicht nicht aus. Obwohl die Fanbetreuung in Zusammenarbeit mit dem Fanprojekt Bochum wieder ein großes Rahmenprogramm mit Wanderungen, Rafting, einem Fußball-Turnier und dem traditionellen Fanabend auf die Beine stellte, waren die Bedingungen vor Ort nicht für alle optimal. Während in Gais die Fans auf einer Art Naturtribüne standen, gab es in Scheffau nur die Möglichkeit auf einer Seite hinter der Band zu stehen. Dahinter: direkt ein kleiner Abhang. Sitzmöglichkeiten fehlten. Am meisten störte die rund 250 mitgereisten Anhänger vor Ort aber, dass sie weniger mit den Spielern in Kontakt treten konnten, als noch in Gais. 

Dennoch betonte der VfL Bochum, dass er es schätze, wie viele Fans mitgereist seien. Auch sei Anhängern des FC St. Pauli im Vorjahr an gleicher Stelle sogar untersagt worden, die Einheiten zu verfolgen. Dies, so die Verantwortlichen, werde es beim VfL nie geben. Sowohl am Dorfabend am Donnerstag als auch beim Fanabend waren zudem viele Verantwortliche und diverse Spieler dabei und standen für Gespräche bereit. 

„Ich finde es schade, dass es diese räumliche Trennung gibt. Die Nähe fehlt“, sagte Christian Lüddecke, der zusammen mit seinem Sohn Maximilian erstmals in einem Trainingslager vor Ort war. Ähnlich äußerten sich andere Fans, mehrfach war das Wort „Zweiklassengesellschaft“ zu vernehmen. Lüddecke hätte sich auch noch etwas mehr Kommunikation von Seiten des Vereins gewünscht. Zwar habe es eine WhatsApp-Gruppe gegeben, doch außerhalb derer sei es schwierig gewesen, wenn man die Verantwortlichen nicht gekannt habe. Positiv sei gewesen, dass es in Platznähe einen Gastro-Betrieb gab, der sogar seine Preise im Laufe der Zeit aufgrund des großen Zuspruchs angepasst habe. 

Kaenzig und Präsidiumsmitglieder für Gespräche bei Fans
Gut angekommen bei den mitgereisten Fans waren die Besuche von Geschäftsführer Ilja Kaenzig oder den Präsidiumsmitgliedern. Vor allem Hans-Peter Villis zeigte sich in Scheffau sehr fannah und verfolgte fast jede Trainingseinheit bei Gesprächen auf der Seite der Fans. Im Laufe der Woche nahmen sich auch die Spieler immer mal wieder Zeit und kamen nach zwei Trainingseinheiten noch einmal für Fotos und Autogramme zu den Fans. Großer Kritikpunkt allerdings: Das obligatorische Foto mit Mannschaft und Fans hat es in Scheffau nicht gegeben. 

Dass es im nächsten Jahr eine Wiederholung gibt, ist derzeit mehr als fraglich. Vor allem die Kosten für ein Trainingslager in Scheffau dürften zu hoch für den VfL Bochum sein. In diesem Sommer profitierte der Verein nach Informationen dieser Redaktion von einem Sonderpreis für das Luxushotel. Dennoch wird das Trainingslager aufgrund der hohen Kosten wohl ein Minusgeschäft sein - trotz Sponsoring-Deals mit der Region. Für das kommende Jahr müsste ohnehin neu verhandelt werden. Die Region Wilder Kaiser hofft auf eine langfristige Verbindung. „Wir freuen uns auf eine langfristige Partnerschaft mit dem VfL Bochum“, teilte eine Sprecherin schon im Vorfeld des Trainingslagers mit. Andere Vereine allerdings waren in der Vergangenheit auch nur je für ein Jahr vor Ort. 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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RE: Presseberichte zum Trainingslager 2025 - von Herr Bert - 07-20-2025, 03:25 PM

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