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Presseberichte zum 7. Spieltag VfL - Düsseldorf
#9
Der VfL Bochum steckt in der Krise: Comebacker Erhan Masovic stand nach seinem Lungenkollaps zweimal auf dem Feld und will mit Pressing zurück zum Erfolg. 

Nach einem schönen Steckpass in die Tiefe war Erhan Masovic freigespielt. Der Serbe tauchte im Training vor dem Tor auf, verzögerte kurz – und schob den Ball knapp am rechten Pfosten vorbei. Ein Torjäger ist der Defensivallrounder wahrlich nicht, das zeigte er in dieser Szene deutlich. Was ihn für den VfL Bochum aber in der Vergangenheit so wertvoll gemacht hat und in den kommenden Wochen und Monaten machen sollte, legte er nur kurz darauf auf den Rasen. Nachdem er sich ob seines Fehlschusses geärgert hatte, rannte er direkt zurück und hatte nur wenige Sekunden später den Ball vom Gegenspieler zurückerobert. Die Einheit unter der Woche machte zumindest auf ihn gemünzt Mut für die Partie gegen Fortuna Düsseldorf am Samstagabend (20.30 Uhr, Sky und Nitro). 

Selbstverständlich ist es nicht, dass der 26-Jährige schon jetzt wieder voll mitmischen kann beim VfL. Vor gut zweieinhalb Monaten erlitt Masovic einen Lungenkollaps, zunächst unentdeckt. Er stieg in den Flieger nach München, wo die Mannschaft auf dem Weg ins Trainingslager einen Zwischenstopp einlegte. Erst am nächsten Morgen kam er ins Krankenhaus und erhielt die Diagnose. Nach Philipp Hofmann ein paar Monate zuvor war Masovic der zweite Spieler aus dem Kader, der sich einen Pneumothorax zuzog. 

Masovic mit zweimal 45 Minuten in der zweiten Liga
„Es fühlt sich großartig an, wieder da zu sein“, sagte Masovic nun. Gut einen Monat ist er wieder im Training, auch in der Liga feierte er sein Comeback. Beim 0:1 gegen den SC Paderborn und beim 1:2 beim 1. FC Nürnberg stand er jeweils für 45 Minuten auf dem Feld. Am Leistungslimit ist Masovic allerdings noch nicht. „Ich spüre meinen Körper“, sagte er. „Ich habe aber inklusive des Testspiels gegen Duisburg dreimal 45 Minuten gespielt, es geht bergauf. Ich gebe alles dafür, dass wir als Team wieder aus der Situation herauskommen.“

Das weiß auch Interimstrainer David Siebers, der den Serben bewusst in Nürnberg von Beginn an brachte. „Mit Masovic hatten wir einen zweikampfstarker Spieler, der uns eine gute Balance gegeben hat“, sagte er nach der Pleite im Frankenland. Doch zur Pause musste er ihn runternehmen, weil Masovic mit Gelb vorbelastet war und der Körper sich bereits meldete. Eine Vorsichtsmaßnahme also, die in der zweiten Hälfte dafür sorgte, dass der VfL in der Defensive noch anfälliger wurde, im Mittelfeld gar keinen Zugriff mehr fand. „Nürnberg war die bessere Mannschaft“, gestand auch Masovic ein. 

Masovic will Rückkehr zum „Bochum-Stil“
Nach sechs Spieltagen steckt der VfL tief in der Krise. Der Trainerwechsel von Dieter Hecking auf Siebers hat vorerst keinen erkennbaren Effekt bewirkt. Wenngleich der Interimstrainer auf einen etwas anderen Fußball als sein Vorgänger setzt. Dieser Stil scheint der Mannschaft allerdings entgegenzukommen. „Wir müssen zum alten Bochum-Stil zurückfinden: Pressing, Gegenpressing – wir haben immer so gespielt. Da müssen wir wieder hinkommen. David Siebers steht für diese Art Fußball. Ich habe das Gefühl, dass die Mannschaft es versteht“, sagte Masovic.

Er machte unter der Woche keinen Hehl daraus, dass er und seine Kollegen den Druck inzwischen deutlich spüren. Nach den letzten drei Pleiten gegen Preußen Münster, Paderborn und Nürnberg mussten sich die Spieler in der Kurve von den Fans lautstarke Kritik gefallen lassen. Die Verunsicherung rund um die Castroper Straße ist deutlich zu spüren. „Es ist eine schwierige Situation für den Klub und uns Spieler. Wir müssen intensiv trainieren, uns verbessern, kämpfen und darüber Selbstvertrauen finden“, so Masovic. 

Viele Enttäuschung sorgen für Probleme
Selbstvertrauen, das den VfL-Spielern momentan abgeht. Nach einer guten Anfangsphase in Nürnberg verfielen viele Spieler wieder in alte Muster. Für Masovic hängt das mit einer langen Negativserie zusammen. „Wir haben über eine lange Zeit viele Enttäuschungen einstecken müssen. Unsere Probleme resultieren vermutlich zum Teil auch aus der vergangenen Saison, obwohl wir viele neue Spieler haben, die das nicht mitgemacht haben“, so der Mann, dessen Vertrag im kommenden Sommer ausläuft. Er sei aber zuversichtlich, dass der VfL aus dieser schwierigen Phase wieder herauskommt. „Ich spiele meine sechste Saison für den VfL, ich weiß, was es bedeutet, diese Herausforderung anzunehmen.“ 

Denn, so Masovic, könne man allen zeigen, „dass man uns aktuell falsch einschätzt. In dieser Mannschaft steckt viel Qualität. Wir müssen das jetzt zeigen. Speziell zu Hause können wir eigentlich jeden schlagen.“ 

Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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RE: Presseberichte zum 7. Spieltag VfL - Düsseldorf - von Herr Bert - 09-26-2025, 08:41 AM

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