10-25-2025, 06:42 PM
Ein Elfmeter für den VfL Bochum erhitzt die Gemüter bei Holstein Kiel. Trotz des späten Gegentreffers sind die Bochumer zufrieden mit einem Punkt.
Marcel Rapp verzog das Gesicht leicht, als er den Ausführungen seines Trainerkollegen Uwe Rösler lauschte. Der erklärte nach dem 1:1 zwischen Holstein Kiel und dem VfL Bochum, dass er einen durchaus verdienten Punkt für seine Mannschaft gesehen hatte. Rapp war da offensichtlich anderer Ansicht und klagte nach dem Spiel über den Schiedsrichter. Zum einen habe Florian Lechner zu wenig Nachspielzeit gegeben, in der Kiel das Spiel noch hätte drehen können. Zum anderen sei der Strafstoß für den VfL keiner gewesen.
„Es ist eine sehr, sehr harte Entscheidung. Das ist für mich weit weg von einem Elfmeter“, sagte der Kieler Cheftrainer über das Foul von Kasper Davidsen an Cajetan Lenz. „Das entscheidet ein Stück weit das Spiel.“ Umstritten war die Szene durchaus, gingen doch beide Spieler im Strafraum zum Ball. Lenz allerdings war den Hauch einer Sekunde früher am Ball, wurde dann getroffen und ging zu Boden. Lechner entschied auf Strafstoß, der Videobeweis bestätigte ihn in der Entscheidung – und Francis Onyeka verwandelte ihn beeindruckend lässiger Manier zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung für den VfL.
Onyeka pennt vor dem Gegentreffer
Vielleicht auch deshalb wollte Rösler selbst gar nicht erst auf die Szene eingehen. Stattdessen forderte er generell mündige Schiedsrichter. „Man kann nicht immer alles durchlaufen lassen. Wir entwickeln Schiedsrichter, die gar keine Entscheidung mehr treffen wollen“, sagte er. Deshalb sei er froh gewesen, dass Lechner auf den Punkt gezeigt habe.
Ärgerlich aus Bochumer Sicht hingegen war der wieder einmal späte Gegentreffer. Gut fünf Minuten hätten zum zweiten Sieg unter Rösler in dessen zweitem Spiel gefehlt. Doch bei einem Einwurf von der linken Seite pennte erst Torschütze Onyeka, der seinen Gegenspieler laufen ließ. Dann kam Philipp Hofmann im Zentrum nicht in den Luftzweikampf, sodass Louis Köster unbedrängt zum durchaus verdienten Ausgleich (86.) einköpfte. „Wir müssen die Flanke viel besser verteidigen. Da haben wir gepennt“, sagte der wieder einmal starke Torhüter Timo Horn deutlich. „Es darf nicht passieren, dass er nicht mal hochspringen muss. Wir waren bei Standardsituationen in der Vergangenheit nicht gut. Da sind wir schon besser geworden. Aber das müssen wir besser machen.“
Trotz spätem Ausgleich: VfL Bochum zufrieden mit Punkt
Der VfL Bochum brachte sich durch diese Aktion um einen echten Befreiungsschlag im Kampf um den Klassenerhalt, niemand allerdings war am Ende so richtig enttäuscht. „Hinten heraus war es eine gerechte Punkteteilung“, sagte Horn. Auch sein Teamkollege Maximilian Wittek war durchaus zufrieden mit dem Spiel und vor allem dem Punkt. „Damit kann man in Kiel leben. Wichtig war, dass wir es nicht noch aus der Hand geben. Wir hatten sogar noch die Chance auf einen Dreier, wenn wir den Konter besser ausspielen. Es war eine Leistung, auf die wir aufbauen können“, sagte der Linksverteidiger.
Auch, weil die Partie bei deutlich anderen Bedingungen als noch im Heimspiel gegen Hertha BSC den positiven Trend unter Rösler durchaus bestätigte. Zwar tat sich die Mannschaft im Spiel nach vorn weiter schwer, doch die defensiven Abläufe greifen offenbar immer besser. Erhan Masovic und Philipp Strompf bildeten ein stabiles Innenverteidiger-Duo, der zurückgekehrte Cajetan Lenz dafür lenkte souverän die VfL-Bemühungen.
Rösler sieht Fortschritte
Entsprechend zufrieden war Trainer Rösler mit dem Auftritt seiner Mannschaft. „Wir haben in zwei Spielen vier Tore geschossen. Wir haben sonst fast zwei Gegentore pro Spiel bekommen, heute haben nur fünf Minuten für eine weiße Weste gefehlt“, sagte er. Der VfL befände sich auf dem richtigen Weg, betonte er. „Wir bauen das Fundament. Das Wichtigste ist, in der Liga zu bleiben. Genauso stelle ich mir das vor, was die Mannschaft gezeigt hat.“
Zumal sie bei widrigen, typisch norddeutschen Bedingungen seine Vorgaben gut umsetzte. „Wir wollten unseren Gegner mit unserer Organisation und Struktur frustrieren“, sagte Rösler. Dies ist im ersten Durchgang nach einer schwierigen Anfangsphase durchaus gelungen. An den schnellen Platz allerdings gewöhnten sich einige Spieler nur schwerlich. Vor allem Mats Pannewig hatte immer wieder kleinere Probleme. Nichtsdestotrotz suchte der VfL in der zweiten Hälfte häufiger den Weg nach vorn. Was allerdings den Hausherren im Jubiläumsspiel zum 125-jährigen Vereinsbestehen in die Karten spielte.
„Kiel hat alles offensiv eingewechselt, was sie auf der Bank hatten. Wir haben mit Mann und Maus verteidigt, haben nicht mehr für Entlastung sorgen können“, sagte Horn selbstkritisch. Was am Ende dazu führte, dass der Druck schlussendlich zu groß wurde. Die Gedankenschnelle fehlte beim Gegentreffer. „Am Ende nehmen wir aber den Punkt mit, das haben wir nicht häufig geschafft in dieser Saison. Daher werte ich den Punkt als Erfolg“, sagte Horn trotzdem.
Quelle: WAZ.de
Marcel Rapp verzog das Gesicht leicht, als er den Ausführungen seines Trainerkollegen Uwe Rösler lauschte. Der erklärte nach dem 1:1 zwischen Holstein Kiel und dem VfL Bochum, dass er einen durchaus verdienten Punkt für seine Mannschaft gesehen hatte. Rapp war da offensichtlich anderer Ansicht und klagte nach dem Spiel über den Schiedsrichter. Zum einen habe Florian Lechner zu wenig Nachspielzeit gegeben, in der Kiel das Spiel noch hätte drehen können. Zum anderen sei der Strafstoß für den VfL keiner gewesen.
„Es ist eine sehr, sehr harte Entscheidung. Das ist für mich weit weg von einem Elfmeter“, sagte der Kieler Cheftrainer über das Foul von Kasper Davidsen an Cajetan Lenz. „Das entscheidet ein Stück weit das Spiel.“ Umstritten war die Szene durchaus, gingen doch beide Spieler im Strafraum zum Ball. Lenz allerdings war den Hauch einer Sekunde früher am Ball, wurde dann getroffen und ging zu Boden. Lechner entschied auf Strafstoß, der Videobeweis bestätigte ihn in der Entscheidung – und Francis Onyeka verwandelte ihn beeindruckend lässiger Manier zur zwischenzeitlichen 1:0-Führung für den VfL.
Onyeka pennt vor dem Gegentreffer
Vielleicht auch deshalb wollte Rösler selbst gar nicht erst auf die Szene eingehen. Stattdessen forderte er generell mündige Schiedsrichter. „Man kann nicht immer alles durchlaufen lassen. Wir entwickeln Schiedsrichter, die gar keine Entscheidung mehr treffen wollen“, sagte er. Deshalb sei er froh gewesen, dass Lechner auf den Punkt gezeigt habe.
Ärgerlich aus Bochumer Sicht hingegen war der wieder einmal späte Gegentreffer. Gut fünf Minuten hätten zum zweiten Sieg unter Rösler in dessen zweitem Spiel gefehlt. Doch bei einem Einwurf von der linken Seite pennte erst Torschütze Onyeka, der seinen Gegenspieler laufen ließ. Dann kam Philipp Hofmann im Zentrum nicht in den Luftzweikampf, sodass Louis Köster unbedrängt zum durchaus verdienten Ausgleich (86.) einköpfte. „Wir müssen die Flanke viel besser verteidigen. Da haben wir gepennt“, sagte der wieder einmal starke Torhüter Timo Horn deutlich. „Es darf nicht passieren, dass er nicht mal hochspringen muss. Wir waren bei Standardsituationen in der Vergangenheit nicht gut. Da sind wir schon besser geworden. Aber das müssen wir besser machen.“
Trotz spätem Ausgleich: VfL Bochum zufrieden mit Punkt
Der VfL Bochum brachte sich durch diese Aktion um einen echten Befreiungsschlag im Kampf um den Klassenerhalt, niemand allerdings war am Ende so richtig enttäuscht. „Hinten heraus war es eine gerechte Punkteteilung“, sagte Horn. Auch sein Teamkollege Maximilian Wittek war durchaus zufrieden mit dem Spiel und vor allem dem Punkt. „Damit kann man in Kiel leben. Wichtig war, dass wir es nicht noch aus der Hand geben. Wir hatten sogar noch die Chance auf einen Dreier, wenn wir den Konter besser ausspielen. Es war eine Leistung, auf die wir aufbauen können“, sagte der Linksverteidiger.
Auch, weil die Partie bei deutlich anderen Bedingungen als noch im Heimspiel gegen Hertha BSC den positiven Trend unter Rösler durchaus bestätigte. Zwar tat sich die Mannschaft im Spiel nach vorn weiter schwer, doch die defensiven Abläufe greifen offenbar immer besser. Erhan Masovic und Philipp Strompf bildeten ein stabiles Innenverteidiger-Duo, der zurückgekehrte Cajetan Lenz dafür lenkte souverän die VfL-Bemühungen.
Rösler sieht Fortschritte
Entsprechend zufrieden war Trainer Rösler mit dem Auftritt seiner Mannschaft. „Wir haben in zwei Spielen vier Tore geschossen. Wir haben sonst fast zwei Gegentore pro Spiel bekommen, heute haben nur fünf Minuten für eine weiße Weste gefehlt“, sagte er. Der VfL befände sich auf dem richtigen Weg, betonte er. „Wir bauen das Fundament. Das Wichtigste ist, in der Liga zu bleiben. Genauso stelle ich mir das vor, was die Mannschaft gezeigt hat.“
Zumal sie bei widrigen, typisch norddeutschen Bedingungen seine Vorgaben gut umsetzte. „Wir wollten unseren Gegner mit unserer Organisation und Struktur frustrieren“, sagte Rösler. Dies ist im ersten Durchgang nach einer schwierigen Anfangsphase durchaus gelungen. An den schnellen Platz allerdings gewöhnten sich einige Spieler nur schwerlich. Vor allem Mats Pannewig hatte immer wieder kleinere Probleme. Nichtsdestotrotz suchte der VfL in der zweiten Hälfte häufiger den Weg nach vorn. Was allerdings den Hausherren im Jubiläumsspiel zum 125-jährigen Vereinsbestehen in die Karten spielte.
„Kiel hat alles offensiv eingewechselt, was sie auf der Bank hatten. Wir haben mit Mann und Maus verteidigt, haben nicht mehr für Entlastung sorgen können“, sagte Horn selbstkritisch. Was am Ende dazu führte, dass der Druck schlussendlich zu groß wurde. Die Gedankenschnelle fehlte beim Gegentreffer. „Am Ende nehmen wir aber den Punkt mit, das haben wir nicht häufig geschafft in dieser Saison. Daher werte ich den Punkt als Erfolg“, sagte Horn trotzdem.
Quelle: WAZ.de
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."