01-13-2012, 08:49 AM
Fast vier Jahrzehnte liegt die Glanzzeit des Wuppertaler SV, der seit der Fusion mit dem SV Borussia Wuppertal 1907/1912 im Jahre 2004 nunmehr Wuppertaler SV Borussia heißt, zurück. 1972 gelang den Bergischen der Aufstieg in die Bundesliga, ein Jahr später spielte der WSV sogar international. Die Gegenwart ist deutlich trister, Wuppertal ist Regionalliga-Mittelmaß.
Zu wenig für die Ansprüche des Drittliga-Absteigers, der Ende September 2011 den ehemaligen VfL-Spieler Karsten Hutwelker nach nur drei Monaten als Coach entließ und den erfahrenen Hans-Günter Bruns (Foto links; Spieler u.a. in Gladbach, Schalke und Wattenscheid, Trainer bei RW Oberhausen) verpflichtete. Dessen Einstand ging bei der 1:4-Niederlage gegen unsere Zweitvertretung gründlich daneben. Bereits zur Pause lag die Metaxas-Elf mit 4:0 vorne, was einige Wuppertaler Anhänger auf die Barrikaden und darüber hinaus trieb. Es blieb seinerzeit glücklicherweise nur bei dem Versuch des Platzsturms. Knapp eine Woche später waren große Teile des Anhangs auch schon wieder versöhnt, weil der WSV das Prestigeduell gegen Rot-Weiss Essen mit 5:2 für sich entscheiden konnte.
Die Leistungskurve zeigte vor der Winterpause deutlich nach oben, den Wuppertalern gelangen drei Siege in Serie (3:1 gegen Wiedenbrück, 4:0 in Idar-Oberstein, 2:0 gegen Schalke II), die sie in der Tabelle aus der unmittelbaren Nachbarschaft zum VfL II auf Platz 10 klettern ließen. Einer der Garanten des Erfolgs ist Christian Knappmann, mit 16 Toren treffsicherster Schütze in der Regionalliga West. Der 1,95 Meter große Stürmer kam vor der Saison von Wacker Burghausen und erlebt derzeit die erfolgreichste Hinrunde seiner Profikarriere. Erfahrung in der 2. Bundesliga konnte er allerdings noch nicht sammeln.
Dafür aber drei Spieler, die schon unter dem Trainer Hans-Günter Bruns bei RW Oberhausen gekickt haben: Torwart Christoph Semmler (25 Zweitligaspiele), Abwehrrecke Thomas Schlieter (82) und Mittelfeldspieler Marcel Landers (76). Eine Etage höher gar war Robert Fleßers im Einsatz, der für Borussia Mönchengladbach einst neun Spiele im Oberhaus absolvierte. Weitere Spieler mit Bundesliga-Erfahrung: Kapitän Stefan Lorenz und Angreifer Bekim Kastrati kamen in Erster und Zweiter Liga zum Einsatz, dazu durften der Belgier Tom Moosmayer, der Japaner Ken Asaeda sowie Björn Weikl, Dennis Brinkmann und Benjamin Baltes schon mehr oder weniger intensiv Zweitligaluft schnuppern. Jerome Assauer, der schon für Paderborn in der 2. Liga aktiv war, wird hingegen nicht mehr für Wuppertal auflaufen: Der Stürmer wurde zu Wochenbeginn an die Sportfreunde Lotte transferiert.
VfL-Cheftrainer Andreas Bergmann verfügt seinerseits über WSV-Erfahrung, Mitte der 80er bestritt er in der Oberliga 17 Spiele für die Bergischen und bildete u.a. mit dem damaligen Mitspieler Andreas Rettig, heute Manager des FC Augsburg, eine Fahrgemeinschaft. Er plant fürs Spiel gegen den Ex-Club zweigleisig, indem er nach dem ersten Durchgang komplett durchwechseln möchte, um allen einsatzfähigen Akteuren Spielpraxis zu gönnen. Dass Matias Concha, Philipp Bönig und Lukas Sinkiewicz noch nicht dazu gehören werden, ist klar. Zudem hat sich der VfL erfolgreich um eine Verlängerung der Gastspielgenehmigung für José Varela bemüht, denn Bergmann möchte den uruguayischen Angreifer gerne unter Wettbewerbsbedingungen testen. Anstoß ist am Samstag, 14. Januar, um 11 Uhr auf dem Leichtathletikplatz neben dem rewirpowerSTADION. Informationen zu den Eintrittspreisen gibt es hier, die Kasse ist ab 10 Uhr geöffnet.
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"Einige Leute denken, Fußball sei eine Sache auf Leben und Tod. Ich mag diese Haltung nicht. Ich kann denen versichern, dass es viel ernster ist als das." - Bill Shankly