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Viertelfinal-Aus in Stuttgart
#1
Der Traum von der ersten Halbfinal-Teilnahme im DFB-Pokal seit 1988 ist für den VfL Bochum 1848 geplatzt. Trotz eines couragierten Auftritts unterlag das Team von VfL-Cheftrainer Karsten Neitzel beim VfB Stuttgart mit 0:2 (0:1). Die favorisierten Schwaben gingen durch einen abgefälschten Schuss von Christian Gentner vor 20.200 Fans – darunter knapp 3.000 Bochumer - in Führung (18.). Als die Blau-Weißen in der zweiten Halbzeit auf den Ausgleich drängten, entschied Vedad Ibisevic die Partie mit einem Kontertreffer zu Gunsten des Erstligisten (81.).

Für das erste Viertelfinalspiel im DFB-Pokal seit zehn Jahren hatte Karsten Neitzel seine Startformation im Vergleich zum 2:2 gegen den MSV nur auf einer Position geändert: Der wiedergenesene Tasaka war für Toski ins Team gerückt. 3.000 Bochumer Fans waren mit in den Süden gekommen und machten ordentlich Lärm. Unsere Elf begann nicht schlecht. Sie empfing den Gastgeber in der eigenen Hälfte und versuchte bei Ballgewinn schnell nach vorne umzuschalten. Dabei kam sie in der Anfangsphase zwar nur selten bis zum gegnerischen Sechzehner, den Stuttgartern gelang aber in der Anfangsphase auch nichts Erwähnenswertes.

Es war ein verhaltener Beginn von beiden Seiten. Das erste Ausrufezeichen setzte Gentner, als er nach zwölf Minuten im Bochumer Strafraum zum Schuss kam und den Ball übers Tor setzte. Gleich danach fehlte bei einem Kopfball von Harnik nicht viel. Der Erstligist nahm langsam Betriebstemperatur auf. Doch der VfL blieb kompakt und stand gut.

Das änderte sich leider in der 18. Minute. Gentner zog aus 18 Metern ab, Eyjolfsson warf sich in den Schuss und fälschte ihn unhaltbar für Luthe zum 0:1 ab. Den Stuttgartern hätte die Führung Sicherheit geben sollen, doch der VfL kam besser ins Spiel, wenn auch nur allmählich. Die Neitzel-Elf ging durchaus engagiert zu Werke. Es fehlte aber an der Genauigkeit und letzten Konsequenz. Die Hausherren machten nicht mehr als nötig. Der VfL in Halbzeit eins: sehr bemüht, aber harmlos.

Kurz nach Wiederanpfiff sollte sich das ändern. VfB-Keeper Ulreich kriegte einen hohen Ball nicht unter Kontrolle, Eyjolfsson nahm den Abpraller mit dem Kopf – doch Ulreich war zurückgeeilt und hielt die Kugel fest (47.). Gleich in der nächsten Aktion wieder eine Chance für den VfL: Tasaka zog von der Strafraumgrenze ab, leider hauchdünn neben den rechten Pfosten (49.). Und unser Japaner stand wenig später noch mal im Mittelpunkt, als er von halb links einen Schlenzer versuchte und Ulreich zu einer Parade zwang (52.). Der VfL war endlich im Spiel und suchte den Abschluss. Ging hier doch noch was?

Aber auch die Gastgeber wachten langsam auf. Sakai stieg nach einer Ecke am höchsten, Lumb klärte auf der Linie. Aus der bis dahin mäßigen Partie wurde langsam so etwas wie ein Pokalspiel. Unser Team war noch agiler und bissiger als im ersten Durchgang. Es spürte, dass es gegen diesen VfB durchaus etwas zu holen gab. Der eingewechselte Delura tankte sich auf der rechten Seite durch, brachte den Ball nach innen, Goretzka köpfte auch wuchtig, traf aber den Rücken von Sakai. An den Ball wäre Ulreich wohl nicht herangekommen.

Die Schlussphase: Neitzel brachte mit den Georgiern Iashvilli und Gelashviili zwei neue Offensivkräfte. Der VfL warf alles nach vorne – und musste demzufolge die Defensive etwas lockern. Was der letzte verbliebene deutsche Europa League-Teilnehmer denn auch nutzen konnte. Die Stuttgarter konterten im eigenen Stadion über Traore, der flankte von rechts auf den in der Mitte freistehenden Ibisevic, der den Ball kaum mehr vorbeischießen konnte. Die Entscheidung in der 82. Minute.

Es bleibt also beim Traum von Berlin, zumindest was das Pokalfinale angeht. In der Liga reisen wir schon an Ostern ins Olympiastadion, doch vor der Partie bei Hertha BSC gilt es noch einige andere Aufgaben zu erledigen. Zum Beispiel am nächsten Samstag, wenn der VfL beim FCK auf dem Lauterer Betzenberg zu Gast ist. Eine ähnlich couragierte Leistung wie heute vorausgesetzt, werden die Roten Teufel höllisch aufpassen müssen.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers

" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
Ottokar Wüst 1974. Ehrenpräsident des VfL. t 18.Juni 2011
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