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Freitag, 18 Uhr: Punkte hier behalten
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[Bild: aue_518.jpg]

Mit dem FC Erzgebirge Aue kommt ein gern gesehener Gast an die Castroper Straße. In bisher drei Auftritten in der 2. Bundesliga ist es den Veilchen noch nicht gelungen, gegen den VfL ein Tor zu erzielen. Ein Szenario, dass sich die Blau-Weißen auch für Freitag wünschen. Doch es wäre erst die halbe Miete, um die Punkte hier zu behalten.

Die andere Hälfte müsste die hauseigene Abteilung Attacke beisteuern und somit das liefern, was zuletzt vermisst wurde: die nötigen Tore. Schließlich weiß man auch beim VfL, dass gute Kritiken wie nach den vorangegangen Heimspielen gegen Duisburg (2:2) und Braunschweig (0:1) zwar erbaulich sind, aber selbst in Summe keine Punkte bringen. Die kann und will sich die Mannschaft nur eigenständig erarbeiten. Gegen Aue hatte es beim letzten Heimauftritt einen wahren Torreigen gegeben, gleich sechsmal beulte sich das Netz hinter Torwart Männel. Das 6:0 vom Dezember 2011 stellt das Allzeit-Zweitligahoch des VfL dar, selbst zu Bundesligazeiten wurde diese Bestmarke nie übertroffen. Überragender Akteur beim Rekordsieg war seinerzeit Faton Toski, der auf der für ihn ungewohnten linken Außenbahn viel Betrieb machte, zwei Tore erzielte und drei weitere vorbereitete. Ob dem Kosovaren gegen den gleichen Gegner eine Wiederholung seiner Ruhmestaten gelingt, hängt u.a. davon ab, inwieweit er Berücksichtigung im Spieltagskader findet.

Wahlmöglichkeiten

Unter jenen 18 Spielern, die am Freitag gegen den Tabellennachbarn aus dem Erzgebirge die Wende zum Besseren schaffen sollen, werden sich auf keinen Fall Yusuke Tasaka (Gelb-Sperre), Lukas Sinkiewicz (Knieprobleme) sowie der beim Auswärtsspiel in Berlin verletzte Michael Lumb (Risswunde und Mittelfußprellung) befinden. Der Rekonvaleszent Patrick Fabian ist auch noch keine Option. Mindestens zwei Positionen gilt es im Vergleich zum Auftritt bei der Hertha neu zu besetzen, wobei Mounir Chaftar den Dänen Lumb nach dessen Auswechslung bereits in Berlin adäquat ersetzen konnte. Offen ist hingegen, wer Tasakas Part übernimmt. Von Michael Ortega über Michael Delura bis hin zu Slawo Freier und Mirkan Aydin bieten sich VfL-Chefcoach Karsten Neitzel diverse Möglichkeiten mit höchst unterschiedlichen Spielertypen.

Späte Tore

Da, wo es gefährlich wird, nämlich direkt vor des Gegners Tor, muss der VfL deutlich kaltschnäuziger und zielstrebiger agieren als zuletzt. Womöglich wird Geduld gefragt sein, denn auch das hat sich gegen Aue schon ausgezahlt, wie die Historie zeigt. Die ersten beiden Partien zwischen dem VfL und dem FCE in Bochum entschied der VfL durch späte Tore für sich: 2005 traf Joris van Hout in der 74. Minute zum 1:0-Siegtreffer, im Januar 2011 waren es in der Schlussphase zwei Treffer von Chong Tese (88.) und Giovanni Federico (90.+1), die den 2:0-Erfolg sicherten. Beim jüngsten Vergleich anne Castroper stand es bereits 5:0, ehe es in die Schlussrunde ging. Dann traf Aydin zum 6:0 (83.) und machte den höchsten Bochumer Zweitligasieg perfekt.

Kurioses Spiel

Mindestens ebenso historisch ging es auch im Hinspiel zu. Im schneebedeckten Sparkassen-Erzgebirgsstadion zu Aue fand eines der kuriosesten Spiele dieser Saison statt. Dem VfL bot sich nach fünf Minuten die Riesenchance zum 1:0, doch Zlatko Dedic setzte einen an ihm selbst verschuldeten Elfmeter nur an den Pfosten. Fünf Minuten später stand es bereits 3:0 für Aue, Torwart Andi Luthe musste verletzt ausgewechselt werden und die Partie war im Grunde genommen gelaufen. Dass der FCE alle Tore an diesem Tag selbst erzielte, war nur die bitterste aller Pointen – Thomas Paulus traf in der Schlussminute zum 6:1 ins eigene Tor. Einen Tag nach dem Drama wurde Andreas Bergmann beurlaubt, das Duo Neitzel/Reis übernahm. Der VfL stand auf Platz 17.

Stürmisch vs. aggressiv

Auch bei den Gästen hat sich seitdem einiges getan, wobei sich allerdings die Tabellensituation verschlechtert hat. Nach dem Sieg über Bochum stand Aue auf Platz 11, mit drei Punkten Vorsprung. Dieses Polster ist momentan auf zwei Zähler geschrumpft. Mit einem Sieg wäre der VfL also an Aue vorbei.

Die Veilchen sind mit den Ergebnissen im Kalenderjahr 2013 ähnlich unzufrieden wie es Fußball-Bochum mit seinen ist. Ganze fünf Punkte bei nur vier erzielten Toren stehen beim FCE zu Buche. Zwar gewann man das Prestige-Duell gegen Dynamo Dresden mit 1:0, das überdies aufgrund der Tabellenkonstellation besondere Brisanz besaß, doch unterm Strich blieb – gerade in den letzten beiden Partien (1:1 in Regensburg, 0:1 gegen 1860 München) – zu wenig Ertrag. Aues Trainer Karsten Baumann möchte „den Abstand auf Bochum halten, ihn möglichst ausbauen", wie er auf der Pressekonferenz vor dem Spiel betonte. Er erwartet einen stürmischen VfL, sein Team solle aggressiv dagegenhalten.

Dabei wird Baumann wieder auf die Mithilfe vom bereits erwähnten Paulus sowie Kevin Schlitte zählen können. Paulus hatte einen Bandscheibenvorfall zu verkraften, Schlitte fehlte gegen die Münchner gelb-gesperrt. Dieses Schicksal ereilt dafür nun Nicolas Höfler, der gegen die Löwen zum fünften Mal Gelb sah. Kevin Pezzoni, Neuzugang vom 1. FC Köln, könnte für ihn auf der „Sechs“ beginnen.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers

" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
Ottokar Wüst 1974. Ehrenpräsident des VfL. t 18.Juni 2011
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