04-13-2014, 08:00 AM
Ein Dreier am Sonntag gegen Energie Cottbus, und der VfL wäre dem ersten Saisonziel Klassenerhalt ein wohl entscheidendes Stück näher. Die Lausitzer hingegen kämpfen beim Gastspiel im rewirpowerSTADION schon fast um die ihre letzte Chance in Sachen Klassenerhalt. Alles spricht also für ein energiegeladenes Duell, in dem die Blau-Weißen ihre aufsteigende Form bestätigen wollen.
„Riesenschritt“ machen
Vier wichtige Punkte aus den Partien gegen Aue und in Kaiserslautern konnten die Schützlinge von Peter Neururer jüngst einfahren. Drei weitere am Sonntag, und der VfL hätte mit dann 37 Zählern einen großen Satz in Richtung Klassenerhalt gemacht. „Wir wollen die drei Punkte unbedingt hier behalten, um eine gewisse Sicherheit zu haben. Die Partie gegen Cottbus kann einer der finalen Schritte werden“, weiß auch Neururer vor dem Gastspiel des Tabellenletzten im rewirpowerSTADION.
Ein Blick auf die aktuelle Form seiner Elf stimmt den Coach zuversichtlich, dass auch nach dem Duell mit den stark abstiegsbedrohten Lausitzern die Zähler, wie zuletzt beim ersehnten Heimsieg gegen Aue, in Bochum bleiben. „Wir haben zuletzt gute Ergebnisse erzielt. Lauf- und Einsatzbereitschaft stimmen, wir können mit gesundem Selbstbewusstsein in das Spiel gegen Cottbus gehen. Die Mannschaft weiß, worum es geht, sie befindet sich auf einem guten Stimmungslevel.“
Pechvogel Sinke
Die Gemütslage passt also, auch wenn das Trainerteam im Zuge der Freitagseinheit eine bittere Nachricht verpacken musste. Pechvogel Lukas Sinkiewicz, von Neururer fest für den 18er-Kader eingeplant, kam nach einem Zweikampf unglücklich auf und kugelte sich die rechte Schulter aus. Die Einheit wurde nach dem Abtransport in Richtung Knappschaftskrankenhaus abgebrochen. Auch der Einsatz von Danny Latza ist noch fraglich, der Dauerbrenner laboriert an einer Mittelfußprellung. Ersetzt werden muss zudem Mirkan Aydin, der sich in Kaiserslautern bekanntlich einen Muskelfaserriss zugezogen hatte.
Trainerwechsel und neue Hoffnung
Im Winter war die Stimmung, zumindest was die fußballaffinen Bevölkerungsteile der Lausitz betrifft, noch quasi auf dem Nullpunkt. In einer punktemäßig relativ ausgeglichenen Zweitligatabelle fiel einzig Energie aus dem Rahmen, bei acht Zählern Rückstand auf das rettende Ufer gingen im vorweihnachtlichen Cottbus fast schon die Lichter aus. Die beispiellose Negativbilanz unter Energie-Coach Stephan Schmidt, der in seinen neun Partien als Verantwortlicher nur einen Zähler holen konnte, machte wenig Hoffnung auf ein weiteres Jahr in der 2. Bundesliga.
Die kam erst wieder, als die Führungsriege des FCE reagierte und Co-Trainer Jörg Böhme zum Chef ernannte; der ehemalige Nationalspieler war erst im Winter zum Trainerstab der Lausitzer gestoßen. Elf Punkte sammelte Energie unter Böhme seit dessen Premiere gegen den VfR Aalen am 21. Spieltag (2:2). Dynamo Dresden auf dem Relegationsplatz 16 liegt nun „nur“ noch vier Zähler vor Cottbus. Es hätte sogar nur noch einer sein können, wären die Lausitzer im direkten Duell (0:0) am vergangenen Spieltag als Sieger vom Feld gegangen. Dennoch: Die Hoffnung auf den Klassenverbleib ist fünf Runden vor dem Saisonende zurückgekehrt.
Ex-VfLer als neuer Rückhalt
Großen Anteil daran hat ein ehemaliger Bochumer. Keeper Rene Renno, zwischen 2005 und 2010 für die Blau-Weißen im Einsatz, hütet seit dem Amtsantritt von Böhme den Kasten der Lausitzer und hat seitdem mit starken Leistungen auf sich aufmerksam gemacht. Selbst der monatelang unter Ladehemmung leidende Boubacar Sanogo trifft seit dem Trainerwechsel wieder, der Angreifer erzielte das Siegtor beim 1:0 gegen den Karlsruher SC und traf auch beim 3:1 in Bielefeld doppelt.
Gesamtbilanz ist positiv
21 Duelle gab es bislang insgesamt in der 1. und 2. Bundesliga. Acht davon gewann der VfL, sechs die Lausitzer, sieben Mal trennte man sich remis. Und auch die jüngsten Erfolgserlebnisse gehören den Blau-Weißen, in den letzten beiden Aufeinandertreffen behielt die Neururer-Elf jeweils im Stadion der Freundschaft die Oberhand. Das 2:0 im April 2013 war gleichzeitig das Comeback des Übungsleiters auf der Trainerbank des VfL, Anfang November des vergangenen Jahres folgte schließlich der 1:0-Erfolg durch den Treffer von Richard Sukuta-Pasu.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."