05-01-2014, 08:13 PM
Nach drei Jahren Abstiegskampf in Folge gehen bei Andreas Luthe die Alarmglocken an. Deshalb redet er im RS-Interview Klartext.
Bochums Kapitän hat die Befürchtung, dass es für den VfL nicht immer gut ausgehen wird – so wie er es in der laufenden, nur noch kurzen Spielzeit trotz des Rückschlags gegen Bielefeld aussieht
Andreas Luthe, wie geht es Ihnen mit ein paar Tagen Abstand zum Bielefeld-Spiel?
Aus Selbstschutz verarbeite ich solche Erlebnisse relativ schnell. Wir haben noch zwei Spiele, aus denen wir sechs Punkte holen können. Und das ist unser großes Ziel. Obwohl ich wirklich sehr geschockt war, was am Freitag passiert ist, bleibe ich optimistisch.
Aber wie arbeitet man so ein Desaster auf, schließlich war es nicht das erste Mal in dieser Spielzeit, dass Ihre Mannschaft so versagt hat.
Das stimmt, uns passiert das wirklich zu oft und deshalb sind wir danach auch nicht zur Tagesordnung übergegangen. Als erste Maßnahme fliegen wir zwei Tage früher als zunächst geplant nach München. Das ist schon ein deutliches Signal an uns Spieler und ich hoffe, dass das Wirkung zeigt.
Haben diese Maßnahme alle akzeptiert?
Diese Entscheidung ist nicht zu diskutieren, sondern jeder hat das zu akzeptieren – und das ist auch der Fall. Wir haben uns selbst in diese missliche sportliche Situation gebracht und ich bin der Meinung, dass eine kleine Bestrafung in Form von Freizeitentzug als Strafe gar nicht das Schlechteste ist. Wir hätten längst gerettet sein und im Training Fußballtennis spielen können. Was jetzt passiert, haben wir uns selbst eingebrockt, deshalb ist der frühe Aufbruch nach München okay.
Immer wieder wurden Big-Points vergeben. Braucht die Mannschaft einen Mental-Trainer, der die Psyche stärkt?
Das ist schwer zu sagen. Aber mental beweisen wir immer wieder Schwächen. Immer wenn wir in dieser Saison so etwas wie einen Matchball hatten, dann haben wir versagt. Das ist traurig, denn ich bin der festen Überzeugung, dass wir sowohl von der Physis als auch von unserem fußballerischen Vermögen in der Lage sein müssten, einen Rückstand wie gegen Bielefeld zu drehen.
Unter dem Schock des 1:4 gegen Bielefeld hat Sportvorstand Christian Hochstätter angekündigt, nach der Saison alles auf den Prüfstand zu stellen. Ist diese Reaktion verständlich?
Absolut! Ich bin der Meinung, dass wir uns der Realität stellen müssen. Wir haben jetzt drei Jahre lang fast bis zum letzten Spieltag gegen den Abstieg gespielt und ich habe die große Befürchtung, dass, wenn wir so weiter machen, es uns bald erwischen könnte. Deswegen muss etwas passieren. Was das sein wird, ist nicht Sache der Spieler, sondern der Verantwortlichen. In dieser Saison ist viel aufzuarbeiten, da sind auch wir Spieler gefordert, denn die Hauptverantwortung für diese verkorkste Saison liegt bei der Mannschaft und nicht irgendwo anders.
Wo sehen Sie die größten Defizite?
Momentan wäre das der falsche Zeitpunkt, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Jetzt müssen wir uns erst einmal retten und die Saison halbwegs ordentlich zu Ende bringen. Aber natürlich mache ich mir schon meine Gedanken, was sich bei uns verändern muss und ich werde sicherlich nach der Saison mit den Verantwortlichen darüber sprechen.
Hand aufs Herz, haben Sie sich schon mal mit zwei Relegationsspielen gegen Darmstadt 98 im Kopf auseinandergesetzt?
Nein, gar nicht! Wir haben noch zwei Spiele und holen da ausreichend Punkte. Deshalb brauche ich darüber auch nicht nachzudenken.
Quelle
Bochums Kapitän hat die Befürchtung, dass es für den VfL nicht immer gut ausgehen wird – so wie er es in der laufenden, nur noch kurzen Spielzeit trotz des Rückschlags gegen Bielefeld aussieht
Andreas Luthe, wie geht es Ihnen mit ein paar Tagen Abstand zum Bielefeld-Spiel?
Aus Selbstschutz verarbeite ich solche Erlebnisse relativ schnell. Wir haben noch zwei Spiele, aus denen wir sechs Punkte holen können. Und das ist unser großes Ziel. Obwohl ich wirklich sehr geschockt war, was am Freitag passiert ist, bleibe ich optimistisch.
Aber wie arbeitet man so ein Desaster auf, schließlich war es nicht das erste Mal in dieser Spielzeit, dass Ihre Mannschaft so versagt hat.
Das stimmt, uns passiert das wirklich zu oft und deshalb sind wir danach auch nicht zur Tagesordnung übergegangen. Als erste Maßnahme fliegen wir zwei Tage früher als zunächst geplant nach München. Das ist schon ein deutliches Signal an uns Spieler und ich hoffe, dass das Wirkung zeigt.
Haben diese Maßnahme alle akzeptiert?
Diese Entscheidung ist nicht zu diskutieren, sondern jeder hat das zu akzeptieren – und das ist auch der Fall. Wir haben uns selbst in diese missliche sportliche Situation gebracht und ich bin der Meinung, dass eine kleine Bestrafung in Form von Freizeitentzug als Strafe gar nicht das Schlechteste ist. Wir hätten längst gerettet sein und im Training Fußballtennis spielen können. Was jetzt passiert, haben wir uns selbst eingebrockt, deshalb ist der frühe Aufbruch nach München okay.
Immer wieder wurden Big-Points vergeben. Braucht die Mannschaft einen Mental-Trainer, der die Psyche stärkt?
Das ist schwer zu sagen. Aber mental beweisen wir immer wieder Schwächen. Immer wenn wir in dieser Saison so etwas wie einen Matchball hatten, dann haben wir versagt. Das ist traurig, denn ich bin der festen Überzeugung, dass wir sowohl von der Physis als auch von unserem fußballerischen Vermögen in der Lage sein müssten, einen Rückstand wie gegen Bielefeld zu drehen.
Unter dem Schock des 1:4 gegen Bielefeld hat Sportvorstand Christian Hochstätter angekündigt, nach der Saison alles auf den Prüfstand zu stellen. Ist diese Reaktion verständlich?
Absolut! Ich bin der Meinung, dass wir uns der Realität stellen müssen. Wir haben jetzt drei Jahre lang fast bis zum letzten Spieltag gegen den Abstieg gespielt und ich habe die große Befürchtung, dass, wenn wir so weiter machen, es uns bald erwischen könnte. Deswegen muss etwas passieren. Was das sein wird, ist nicht Sache der Spieler, sondern der Verantwortlichen. In dieser Saison ist viel aufzuarbeiten, da sind auch wir Spieler gefordert, denn die Hauptverantwortung für diese verkorkste Saison liegt bei der Mannschaft und nicht irgendwo anders.
Wo sehen Sie die größten Defizite?
Momentan wäre das der falsche Zeitpunkt, damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Jetzt müssen wir uns erst einmal retten und die Saison halbwegs ordentlich zu Ende bringen. Aber natürlich mache ich mir schon meine Gedanken, was sich bei uns verändern muss und ich werde sicherlich nach der Saison mit den Verantwortlichen darüber sprechen.
Hand aufs Herz, haben Sie sich schon mal mit zwei Relegationsspielen gegen Darmstadt 98 im Kopf auseinandergesetzt?
Nein, gar nicht! Wir haben noch zwei Spiele und holen da ausreichend Punkte. Deshalb brauche ich darüber auch nicht nachzudenken.
Quelle
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."