07-25-2014, 07:32 PM
Der VfL Bochum 1848 musste im letzten Spiel der Sommervorbereitung die erste Niederlage hinnehmen. Gegen den russischen Erstligisten Terek Grozny kassierte die Neururer-Elf im österreichischen Lindabrunn ein 1:2 (0:0). Der Brasilianer Ailton traf nach dem Seitenwechsel doppelt (63., 82.), Michael Gregoritsch gelang nur noch der Anschlusstreffer (87.).
Peter Neururer musste bei der Generalprobe auf dem Gelände der Sportschule Lindabrunn neben Andreas Luthe und Piotr Cwielong (beide Muskelfaserriss) auch auf Patrick Fabian (Rückenbeschwerden) und Stefano Celozzi (muskuläre Probleme) verzichten. Für die beiden Angeschlagenen liefen Heiko Butscher und Onur Bulut auf. Das Trainerteam vertraute erneut auf ein 4-4-2, auf den Außenbahnen im Mittelfeld begannen Yusuke Tasaka und Michael Gregoritsch, der in seinem Heimatland in der Startelf stand. In Abwesenheit der etatmäßigen Kapitäne Luthe und Fabian führte Michael Esser sein Team aufs Feld.
Die Partie begann munter. Tasaka hätte den VfL bereits nach wenigen Minuten in Führung bringen können, im Anschluss entschärfte Esser zwei gute Möglichkeiten des russischen Erstligisten. Auch in der Folge blieb Terek Grozny gefährlich, ein ansehnlicher Angriff über die linke Seite mit anschließendem direktem Abschluss ging nur knapp über den Querbalken des Bochumer Gehäuses (18.). Die bis dato beste Chance auf VfL-Seite ging auf das Konto von Timo Perthel, der mit links wuchtig auf das kurze Eck zielte, aber am gut reagierenden russischen Schlussmann scheiterte (32.).
Es blieb zur Pause beim torlosen Remis. Gerade in der Anfangsphase hielt die VfL-Defensive den Offensivbemühungen von Terek Grozny stand. Neururer wechselte zur zweiten Halbzeit dreifach. Lukas Klostermann und Marco Terrazzino kamen in die Begegnung, Jan Simunek und Simon Terodde blieben in der Kabine. Außerdem kam Felix Dornebusch zwischen den Pfosten zu seinem ersten Einsatz im Rahmen der Vorbereitung.
Die erste gefährliche Szene nach dem Seitenwechsel gehörte dem VfL, bei einer Tasaka-Ecke musste Grozny’s Keeper einiges riskieren (61.). Im direkten Gegenzug durfte sich dann auch Dornebusch erstmals beweisen. Wenig später hatte der junge Schlussmann aber doch das Nachsehen. Das Schiedsrichtergespann sprach Terek einen mehr als fragwürdigen Elfmeter zu, den der brasilianische Angreifer Ailton souverän im rechten oberen Eck unterbrachte (63.).
Nur zwei Minuten darauf zeigte der Schiedsrichter erneut auf den Punkt, dieses Mal allerdings auf der gegenüberliegenden Seite. Terrazzino wurde regelwidrig von den Beinen geholt, Michael Gregoritsch trat an. Doch der Schuss des Österreichers blieb zu harmlos und stellte sichere Beute für Tereks Torhüter dar (65.). Unmittelbar danach kam beim VfL in Florian Jungwirth, Selim Gündüz, Henrik Gulden und Adnan Zahirovic noch einmal frisches Personal (66.). Die Blau-Weißen probierten noch einmal alles, um den knappen Rückstand zu egalisieren. Doch mit Beginn der Schlussphase erhöhte Grozny auf 2:0, erneut traf Ailton und ließ Dornebusch bei seinem Abschluss aus kurzer Distanz keine Chance (82.).
Der VfL steckte dennoch nicht auf. Gregoritsch traf nach maßgenauer Flanke von Gündüz per Kopf zum Anschlusstreffer (87.). Doch das Tor kam etwas zu spät, Grozny brachte den knappen Vorsprung über die Zeit. Die Elf von Peter Neururer musste somit im letzten Spiel der Vorbereitung die erste Niederlage hinnehmen.
Peter Neururer: Wir sind heute auf einen hervorragenden Gegner getroffen, der uns das Leben sehr schwer gemacht hat. Das war ein guter Test unter ordentlichen Bedingungen, allerdings hat uns die Spritzigkeit gefehlt. Das liegt zum einen am aktuellen Stand unserer Vorbereitung, zum anderen darf man die Reisestrapazen nicht vergessen. Nichtsdestotrotz haben wir auch Fehler gemacht, das ist im Laufe einer Vorbereitung aber normal. Grundsätzlich bin ich zufrieden mit der Art und Weise, wie sich jeder einzelne heute präsentiert hat.
VfL Bochum 1848: Esser (46. Dornebusch) – Bulut (66. Jungwirth), Simunek (46. Klostermann), Butscher, Perthel – Tasaka (66. Gündüz), Latza (66. Gulden), Losilla (66. Zahirovic), Gregoritsch – Sestak, Terodde (46. Terrazzino)
Tore: 0:1 Ailton (63., Foulelfmeter), 0:2 Ailton (82.), 1:2 Gregoritsch (87.)
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."