09-28-2014, 03:15 PM
Der VfL musste beim Auswärtsspiel in Heidenheim die erste Niederlage der Saison hinnehmen. Bereits zur Pause lagen die Blau-Weißen mit 0:4 hinten. Bei drei der vier Treffer (Schnatterer (2), Mayer und Niederlechner) lieferte der VfL zudem unfreiwillig Hilfestellung. Am Ende unterlag man gegen den Aufsteiger von der Ostalb mit 0:5, nachdem Leipertz den Schlusspunkt setzte.
Nebel über der Ostalb, die angekündigten 24 bis 25 Grad Celsius entpuppten sich als vorsichtige Schätzung, die sich höchstens durch Kumulation erreichen ließ: fünf Grad nachts, sieben Grad morgens, 10 Grad mittags und so weiter. Auch in der Addition einsatzfähiger Akteure kam VfL-Cheftrainer Peter Neururer vor dem Spiel auf drei weniger als sonst. Andi Luthe hütete zwecks Spielpraxiserlangung in der parallel angesetzten Regionalligapartie das Tor unserer U23, Jan Simunek laboriert immer noch an Adduktorenproblemen, und kurzfristig musste auch Stefano Celozzi passen, den muskuläre Probleme erstmals in dieser Saison von einem Einsatz abhielten. Für „Cello“ verteidigte Tobias Weis hinten rechts, Fabian Holthaus füllte den vakanten Kaderplatz. Bei den Gastgebern saß der Ex-Bochumer Smail Morabit zunächst auf der Bank.
Das Spiel auf rutschigem Geläuf war keine drei Minuten alt, als Heidenheims Marc Schnatterer die erste Chance hatte. Einen Pass von Titsch-Rivero schoss der FCH-Kapitän aber weit drüber. Wesentlich zielgenauer arbeitete Patrick Mayer sechs Minuten später, im Anschluss an die erste Ecke wuchtete der Angreifer die Kugel zum 1:0 über die Linie (9.). Der erste VfL-Rückstand in der Fremde. Die Bochumer Antwort gab Simon Terodde, der nach Gregoritsch-Vorlage aus der Drehung abzog, Keeper Zimmermann hielt im Nachfassen (12.). Die anschließende Bochumer Druckphase überstanden die Hausherren unbeschadet.
Aus der Serie „Pleiten, Pech und Pannen“ dann die Aktion, die in der 19. Minute zum 2:0 führte: Bei einem Rückpass von Tasaka rutschte Perthel aus, versuchte im Nachsetzen den Ball zu erlangen und sah sich auf einmal einem fliegenden Mayer ausgesetzt. Der Schiedsrichterassistent zeigte sich von der Flugeinlage beeindruckt, hob die Fahne und Schiri Winkmann zeigte auf den Punkt. Schnatterer nahm das Geschenk dankend an und verwandelte zum 2:0 (19.). Der VfL weiterhin im Vorwärtsgang, es dauerte aber bis zur 25. Minute, ehe das Tor der Gastgeber erneut in Gefahr geriet. Stanislav Sestak flankte flach von links vors Tor, ein FCH-Abwehrbein kratzte die Kugel von der Linie.
Drei Zeigerumdrehungen später schien die Messe allerdings schon gelesen. Ein Fehlpass von Losilla brachte Schnatterer erneut in Position, der frei vor Esser unserem Bruno keine Chance ließ – 3:0 (28.). Bezeichnend, das an einem solchen Tag wenig gelingt: Sestak aus 16 m, knapp am Winkel vorbei (30.). So ging es bis zur Pause bitter weiter. Die x-te Ecke landete auf der Stirn von Kevin Kraus, der den Ball in Richtung langes Eck schickte, wo Florian Niederlechner aus kurzer Distanz zur Stelle war – 4:0 nach 39 Minuten. Der VfL hatte in dieser Phase außer Fernschüssen von Gregoritsch, allesamt Beute von Zimmermann, offensiv wenig im Angebot. Teroddes Chance mit dem Pausenpfiff setzte das letzte Ausrufezeichen eines ersten Durchgangs zum Vergessen.
Beim VfL keine Wechsel zur Pause, Heidenheim brachte Bagceci für den angeschlagenen Torschützen Mayer. Die Spielrichtung veränderte sich zunächst kaum. Bagceci schob aus abseitsrelevanter Position den Ball zu Leipertz, der zurück auf Schnatterer, doch der Kapitän scheiterte am stark reagierenden Esser (54.). Die erste Möglichkeit für die Blau-Weißen hatte Losilla im Anschluss an eine Ecke, aber Niederlechner stand beim Kopfball im Weg (59.). Danny Latza hatte ebenso wenig Glück, sein Volleyschuss aus 15 Metern strich weit übers Quergebälk (60.).
Mit dem Doppelwechsel Butscher/Forssell für Latza und Sestak ging es in die letzte halbe Stunde. Kaum auf dem Feld, hatte der Finne sogleich die beste VfL-Chance, doch Forssells Kopfball wurde ebenfalls per Kopf von der Linie bugsiert (62.). Terodde scheiterte an Zimmermann, den Nachschuss setzte Gregoritsch spektakulär links neben das Tor (64.).
Wenig Aufregendes für eine runde Viertelstunde, dann waren es die Heidenheimer, die zuschlugen. Heise entwischte über links, brachte das Spielgerät flach vors Tor, wo Leipertz am langen Pfosten lauerte und zum 5:0 vollendete (77.). Heise und Niederlechner hätten es noch happiger gestalten können, scheiterten aber an Esser oder köpften vorbei. Auf der Gegenseite war es wiederum Forssell, der nach Eckball per Kopf knapp neben die Hütte zielte (85.). Die letzte nennenswerte Aktion in einer Partie, die für den VfL unter dem Begriff „gebrauchter Tag“ lief. Die Serie an Spielen ohne Niederlage ist gerissen, und zwar krachend. Nun gilt es, wieder aufzustehen und am kommenden Freitag im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg das andere, das bessere Gesicht zu zeigen.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."