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Dynamo dreht die Partie
#1
[Bild: dresden-vfl1-jpg.1133]

Pokal-Aus in Sachsen. Der VfL musste sich in der 2. Runde des DFB-Pokalwettbewerbs beim Drittligisten Dynamo Dresden mit 1:2 nach Verlängerung geschlagen geben. Simon Terodde brachte die Blau-Weißen zwar in Führung, doch Justin Eilers drehte die Partie zugunsten der Hausherren.

Cheftrainer Peter Neururer tauschte sein Personal im Gegensatz zur 0:2-Niederlage in Leipzig auf insgesamt drei Positionen. Dabei musste der Übungsleiter die gesamte Innenverteidigung umbauen, Heiko Butscher und Malcolm Cacutalua liefen von Beginn an auf, Jan Simunek und der erkrankte Patrick Fabian mussten passen. Im Mittelfeld durfte zudem Tobias Weis ran, Marco Terrazzino nahm zunächst auf der Bank Platz.

Das Duell eines „sehr guten Zweitligisten gegen einen überragenden Drittligisten“ hatte Neururer im Vorfeld angekündigt. Den besseren Start erwischte das klassenhöhere Team, Stanislav Sestak stürmte früh nach Hefele-Patzer auf Benjamin Kirsten zu, doch der Stürmer zögerte zu lange, hätte sogar noch den mitgelaufenen Simon Terodde bedienen können (4.). Auch die nächste Chance gehörte dem VfL, Weis setzte die Kugel links neben das Dresdner Gehäuse (7.). Ein drittes Mal wurde es gefährlich, als eine Flanke von Sestak beinahe im gegnerischen Kasten landete (18.).

Die Hausherren kamen Mitte der ersten Halbzeit besser ins Spiel. Comvalius startete durch, Butscher warf sich in letzter Sekunde in den Schuss des Niederländers (25.). Kurz darauf schob Eilers das Spielgerät über die Torlinie, allerdings wurde der ehemalige Bochumer zurückgepfiffen, da Passgeber Comvalius zuvor deutlich im Abseits (28.). Bei Schiedsrichter Wingenbach saß anschließend der Gelbe Karton locker, zumindest was die Elf von der Castroper Straße anging. Sestak, Celozzi und Tasaka sahen, teilweise äußerst fragwürdig, die Verwarnung des Referees. Noch größere Hektik herrschte jedoch kurz vor dem Halbzeitpfiff. Erdmann köpfte in Folge eines Eckballs aus drei Metern zur Dresdner Führung ein. Zumindest gingen die Zuschauer davon aus. Erst nach großer Verzögerung und intensiver Besprechung mit seinen Assistenten nahm der Unparteiische das Tor zurück. Eilers hatte zuvor Latza im Sechzehner regelwidrig gelegt.

Unter ohrenbetäubenden Pfiffen schickte Wingenbach die beiden Teams anschließend in die Kabinen. Dem VfL konnte es egal sein, das 0:0 hatte weiterhin Bestand. Unverändert kehrten die Kontrahenten aus den Katakomben zurück. Und auch jetzt erwischten die Blau-Weißen den besseren Auftakt. Fabian Holthaus tankte sich bärenstark durch die Dresdner Hintermannschaft, flankte butterweich und fand in Terodde einen dankbaren Abnehmer. Der Goalgetter köpfte entgegen der Laufrichtung von Kirsten exakt ins linke Toreck zur Bochumer Führung (53.). Nur Sekunden später hätte Latza beinahe den Doppelschlag perfekt gemacht, fand jedoch im stark agierenden Dynamo-Schlussmann seinen Meister (55.).

Neururer wechselte zum ersten Mal, Michael Gregoritsch kam für Tasaka (59.). Der österreichische Junioren-Nationalspieler war nur Augenblicke auf dem Feld, da musste seine Mannschaft den Ausgleich hinnehmen. Von Butschers Bein prallte der Ball unglücklich, aber passgenau in die Füße von Eilers, der vor Andreas Luthe eiskalt blieb (60.). Der Drittligist hatte nun Oberwasser, die Blau-Weißen standen gehörig unter Druck. Die Gäste versuchten Nadelstiche zu setzen, einem Freistoß von Gregoritsch fehlte es an Präzision (72.). Auf der anderen Seite verzogen Eilers und Comvalius (76.). Glück hatten die Gäste, als Dürholtz kurz darauf haarscharf vorbei zielte, die größte Chance im zweiten Durchgang bis dato (78.).

Der zentrale Mittelfeldspieler der Sachsen hatte auch die nächste Gelegenheit, verzog nach Ballstafette im VfL-Sechzehner aber letztlich deutlich (87.). Die letzte Gelegenheit der regulären Spielzeit, der Pokalfight musste in die Verlängerung. Und das Dresdner Stadion entwickelte sich spätestens nach vier Minuten der Zugabe zum gefürchteten Hexenkessel. Denn Justin Eilers schlug ein zweites Mal zu, aus kurzer Distanz ließ der Ex-VfLer Luthe keine Chance (94.). Fast hätte Butscher einen Abschluss von Dürholtz wenig später ins eigene Tor gelenkt (97.). Unser Trainerteam zog den letzten Trumpf, Mikael Forssell ersetzte Weis und marschierte unmittelbar in die Sturmspitze (98.).

Wieder Halbzeit in der sächsischen Landeshauptstadt, definitiv die letzte an diesem Abend. Und der VfL probierte es noch einmal. Gregoritsch kam nicht ganz an eine Forssell-Ablage (108.), beim anschließenden Eckball köpfte Cacutalua über den Querbalken (109.). Die Vorentscheidung verpasste Eilers nach Luthe-Patzer, als der Doppeltorschütze am leeren Tor vorbei schob (115.). Blau-Weiß blieb noch im Spiel. Gregoritsch hätte für den Bochumer Ausgleichsjubel sorgen können, schoss jedoch Kirsten an (117.). Noch enger wurde es bei Forssells Kopfball, der nur um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei strich (118.). Und auch der letzte Versuch von Terrazzino ging über den Kasten – das Aus in der 2. Runde des DFB-Pokals war besiegelt.


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Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers

" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
Ottokar Wüst 1974. Ehrenpräsident des VfL. t 18.Juni 2011
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