11-29-2014, 03:32 PM
Der VfL musste nur eine Woche nach dem 4:0-Sieg gegen Aalen beim FC Ingolstadt 04 eine auch in der Höhe verdiente 0:3-Niederlage einstecken. Moritz Hartmann brachte die Gastgeber Mitte der ersten Halbzeit auf die Siegerstraße (24.). Zuvor hatte Stanislav Sestak allerdings einen wohl regulären Treffer erzielt, dem die Anerkennung versagt wurde. Der VfL kam auch im zweiten Durchgang zu selten vor das Ingolstädter Tor, Lukas Hinterseer (67.) und Mathew Leckie (89.) sorgten für die weiteren Treffer.
Der VfL zu Gast beim Tabellenführer, dem – angesichts einer wenig erbaulichen Gesamtbilanz – erklärten Nicht-Lieblingsgegner aus Ingolstadt. Während die Oberbayern im Vergleich zur Vorwoche zwei Startelfänderungen vornahmen (Hübner und Bauer für Mijatovic und den gesperrten Morales), konnte VfL-Cheftrainer Peter Neururer bis auf eine Änderung dieselbe Elf aufbieten wie beim Heimsieg gegen Aalen. Marco Terrazzino ersetzte den verletzten Michael Gregoritsch.
Der unter der Woche unter Rückenschmerzen laborierende Kapitän Andreas Luthe stand hingegen erwartungsgemäß zwischen den Pfosten und bekam in der Anfangsphase gleich gut zu tun. Moritz Hartmann schoss freistehend (6.), die Chance von Lukas Hinterseer war sogar noch größer (sechs Meter nur zum Tor, freie Schussbahn) – beide Male parierte Bochums Nummer 1 in absoluter Klassemanier. Dazwischen lag den ein blitzsauberer VfL-Konter, der nach Perthel-Flanke einen schönen Kopfball von Sestak sah, den FCI-Keeper Öczan soeben noch abwehren konnte – wohl hinter der Linie, doch das Schiedsrichtergespann entschied auf Weiterspielen (8.). Zwei Möglichkeiten des Ex-Bochumer Marvin Matip (13., 15.) beschlossen die muntere Anfangsphase.
Die Spielrichtung blieb eine Einbahnstraße, immer Richtung Blau-Weiß. Nach 24 Minuten zappelte dann das Runde im Eckigen, selbst Luthe war machtlos: Einen Steilpass leitete Leckie per Hacke im Sechzehner auf Hartmann weiter, der mit einem strammen Schuss ins lange Eck zum 1:0 vollstreckte. Der VfL brauchte gut fünf Minuten für eine Antwort, als FCI-Torwart Öczan mehr Kopf und weniger Kragen riskierte, um weit vor dem eigenen Kasten vor dem freistehenden Terodde zu retten (30.). Wesentlich weniger Glück beim Herauseilen hatte auf der Gegenseite Luthe, der an einem Kopfball von Leckie vorbeiflog. Die Kugel sprang gleich zweimal auf die Oberkante der Latte, ehe Hartmann heranrauschte, um das Kunstleder per Kopf ein drittes Mal ans Gebälk zu befördern (34.)!
Beim anschließenden Tanz von Pascal Groß durch Bochums Strafraum war Luthe dann wieder auf dem Posten und fischte die Kugel aus dem Eck (37.). Auch allein gegen Hinterseer blieb der Schlussmann Sieger (40.). Der berappelte sich noch einmal und kam im Anschluss an eine Tasaka-Ecke durch Fabian zu einer Kopfballchance, die Öczan aber vor keine Probleme stellte (41.). Mit der durchaus verdienten Ingolstädter Führung ging es in die Kabinen.
An der Spielrichtung änderte sich im zweiten Durchgang zunächst wenig. Die erste Chance gebührte demzufolge den Hausherren, Leckie scheiterte mit dem Kopf am glänzend reagierenden Luthe (49.). Der durfte sich im Anschluss an eine Ecke von Groß und einen Kopfball aus dem Getümmel heraus mächtig strecken und die Kugel an die Latte lenken, bevor sie geklärt wurde (55.). Mit dem Doppelwechsel Weis/Gündüz für Latza/Terrazzino versuchte der VfL-Coach, dem Spiel eine Wende zu geben (60.).
Klappte leider gar nicht, schließlich hatte Hinterseer nur wenige Minuten später nach einer zu kurz abgewehrten Ecke das 2:0 markiert (66.). Zuvor war erneut Luthe auf dem Posten gewesen und hatte einen FCI-Kopfball aus Nahdistanz entschärft. Bei einem Distanzknaller von Groß zeigte Luthe zudem sein Flugrepertoire (75.). Eigene Torchancen hatte der VfL bis hierhin kaum zu verzeichnen, sieht man einmal von einem Schuss von Losilla in Richtung Tribünendach ab.
Die Schlussphase brachte auch nur den Hauch einer Gelegenheit, als nach einer schönen Kombination Sestak per Kopf erfolgreich sein wollte, Matip ihm aber zuvor kam (81.). Es folgten weitere gute Gelegenheiten für die Schanzer, die allesamt in den Händen von Luthe landeten oder den Weg nicht ins Tort fanden, ehe Mathew Leckie aus schwer abseitsverdächtiger Position in der Schlussminute den Deckel drauf machte – 3:0, der Endstand (89.).
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."