12-12-2014, 08:40 PM
Der VfL holte am Freitagabend zum Hinrundenabschluss ein torloses Remis beim SV Sandhausen. Beim Einstand von Frank Heinemann als Verantwortlichem erspielten sich die Blau-Weißen zwar ein klares Chancenplus, konnten ihre Möglichkeiten vor 4.023 Zuschauern im Hardtwaldstadion aber nicht in Zählbares umwandeln.
Frank Heinemann nahm im ersten Spiel unter seiner Leitung zwei Veränderungen im Gegensatz zum 3:3 gegen den FC St. Pauli vor. Timo Perthel fehlte in Sandhausen gelbgesperrt, Onur Bulut rückte rechts in die Viererkette, Stefano Celozzi wechselte die Seiten. Zudem durfte Tobias Weis von Beginn an ran, Selim Gündüz rotierte aus der ersten Elf. SVS-Coach Alois Schwartz verzichtete auf Umstellungen, brachte die identische Startformation, die in der Vorwoche mit 3:1 in Düsseldorf siegte.
Die Hausherren waren in den ersten Minuten der Partie zwar optisch leicht überlegen. Torgelegenheiten konnte jedoch fast ausschließlich der VfL verzeichnen. Eine Flanke von Yusuke Tasaka setzte Stanislav Sestak schon früh aus spitzem Winkel an das Außennetz (2.). Die zweite gute Chance hatte Tasaka selbst, der Japaner zirkelte einen Freistoß aus gut 22 Metern Entfernung sehenswert über die Sandhäuser Mauer. Keeper Manuel Riemann musste sich mächtig strecken (14.). Die Hausherren brauchten gut zwanzig Minuten, ehe sie selbst gefällig vor dem Gehäuse von Andi Luthe auftauchten. Denis Linsmayer zielte von der Strafraumgrenze aus jedoch zu hoch (20.).
Kurz darauf hätte dann aber die Gästeführung fallen müssen. Zunächst zog Danny Latza aus dem Hintergrund ab, Simon Terodde lenkte die Kugel mit dem Knie auf das Tor, Riemann rettete in höchster Not. Doch Terodde kam erneut an den Ball, legte auf Tasaka quer, dessen Versuch aus absolut einschussbereiter Position von Kübler auf der Linie geklärt wurde (22.). Es folgten zehn ausgeglichenere Minuten, Sandhausen fing sich Mitte des ersten Durchgangs wieder mehr. Bis auf einen Freistoß von Leart Paqarada, Patrick Fabian hatte zuvor nach Luftzweikampf mit Aziz Bouhaddouz Gelb gesehen, wurde es allerdings nicht gefährlich (35.).
Ohnehin spielte sich nun ein Großteil des Geschehens im Zentrum ab, beide Abwehrreihen kontrollierten ihre Gegenspieler weitgehend. Die Schlussphase des ersten Durchgangs jedoch gehörte wieder den in schwarzen Trikots angetretenen Gästen. Zunächst probierte es Anthony Losilla per Dropkick, Riemann kratzte das Spielgerät aus dem rechten unteren Eck (41.). Dann wurde ein Freistoß von Tasaka länger und länger, Sandhausens Keeper bekam gerade noch die Hände hoch (44.). Kurz darauf pfiff Schiedsrichter Michael Weiner zur Pause, eine Halbzeit, die größtenteils den Bochumern gehörte, besonders, wenn man einen Blick auf die Chancenstatistik warf.
Ohne personelle Änderungen ging es in die zweiten 45 Minuten. Und nun hatten die Gastgeber die erste ganz dicke Möglichkeit auf ihrer Seite. Nach einem Freistoß von der linken Außenbahn kam über Umwege Manuel Stiefler an den Ball und zwang Luthe aus der Drehung zu einer Glanztat, den Abpraller drosch Andrew Wooten freistehend über den Querbalken (49.). Bei der ersten Gästegelegenheit nach dem Seitenwechsel hätte der VfL beinahe von einem Patzer von Riemann profitiert. Fabian kam zwar mit dem Hinterkopf an das Leder, kurz vor der Torlinie klärte jedoch Olajengbesi (57.). Gefahr auch beim nächsten VfL-Standard, Losilla war jedoch etwas zu überrascht, dass man ihn im Sechzehner mutterseelenallein stehen ließ (61.).
Heinemann wechselte zwanzig Minuten vor dem Ende erstmals. Adnan Zahirovic kam für Latza, der gelbvorbelastet von Weiner doch das ein oder andere Mal fragwürdig beurteilt wurde (71.). Auch Schwartz tauschte wenig später, Nicky Adler ersetzte Wooten (75.). Der VfL blieb aber auch in der Schlussviertelstunde die bessere Mannschaft, konnte die Mehrzahl an Offensivaktionen jedoch nicht in Zählbares ummünzen. Es blieb letztlich bei dem einen Zähler für beide Teams, aufgrund der Spielanteile hätten Luthe und Co. aber durchaus auch mit drei Punkten in die Heimat reisen können.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."