Samstag, 13 Uhr: Agieren statt reagieren

[Herr Bert]

Pflichtspiel Nummer eins unter dem neuen Cheftrainer Gertjan Verbeek: Am Samstag (13 Uhr) tritt der VfL beim 1. FC Union Berlin zum Auftakt in die Restspielzeit an. Es geht endlich wieder um Punkte für die direkten Tabellennachbarn. Die Köpenicker indes mussten unter der Woche allerdings eine Schocknachricht verdauen.

Köhler schwer erkrankt

Bei Routinier Benjamin Köhler, der lange Zeit für Eintracht Frankfurt in der Bundesliga kickte und im Sommer 2013 in seine Geburtsstadt Berlin zurückgekehrt war, wurde nach der Ankunft aus dem Trainingslager ein bösartiger Tumor des Lymphsystems im Bauchbereich entdeckt. Der 34-Jährige hatte zuvor über anhaltende starke Schmerzen geklagt. Bei allem Ehrgeiz im Rennen um wichtige Punkte, solche Nachrichten gehen über Vereinsgrenzen hinaus: Der VfL Bochum 1848 wünscht Benjamin Köhler für den Heilungsverlauf alles Gute und ihm und seiner Familie viel Kraft für die kommenden Wochen. Eine große Geste erfuhr Köhler unmittelbar nach Bekanntwerden seiner Erkrankung, die Union-Verantwortlichen verlängerten den Kontrakt des Mittelfeldspielers bis zum 30. Juni 2016.

Tabellennachbarn treffen aufeinander

Wenn der VfL am Samstag in der Bundeshauptstadt gastiert, dann treffen zwei unmittelbare Tabellennachbarn aufeinander. Union liegt aktuell einen Zähler vor den Blau-Weißen, die Berliner haben sich nach verhaltenem Start im Laufe der Hinrunde unter dem neuen Trainer Norbert Düwel steigern können. Die Bilanz der beiden Kontrahenten ist bei bis dato elf Aufeinandertreffen in der 2. Bundesliga ausgeglichen, jedes Team konnte fünf Siege einfahren. Das einzige Unentschieden gab es im Hinspiel im rewirpowerSTADION, als man sich – Überraschung – 1:1 trennte. Der ehemalige Duisburger Sören Brandy brachte die Köpernicker in Führung (49.), Simon Terodde traf gegen seinen Ex-Klub nach energischem Einsatz zum Endstand (69.).

Vier Abgänge, ein Neuer

Verlassen haben Union im Winter Martin Dausch (MSV Duisburg), Adam Nemec (New York City FC), Baris Özbek und Abdallah Gomaa (beide Vertragsauflösung). Eine Neuverpflichtung ist hinzugekommen, Talent Valmir Sulejmani wechselte bis Sommer vom Bundesligisten Hannover 96 in die Hauptstadt. Die Vorbereitung der Düwel-Elf verlief rein ergebnistechnisch durchwachsen. Zwei Siegen im Benefizspiel gegen den SC Union 06 Berlin (7:1) sowie Ludogorets Razgrad aus Bulgarien (1:0) stehen auch zwei Niederlagen (0:1 gegen den FC Luzern, 1:2 gegen Esbjerg FB) gegenüber.

Agieren statt reagieren

VfL-Coach Gertjan Verbeek indes ist im Vorfeld besonders darauf gespannt, inwieweit seine Mannschaft die neue Spielphilosophie nach gut fünf Wochen Vorbereitung bereits verinnerlicht hat. Verpassen werden die Reise nach Berlin neben den Langzeitverletzten auch Yusuke Tasaka, Michael Gregoritsch und Onur Bulut. Die beiden letztgenannten Akteure befinden sich zwar wieder im Mannschaftstraining, ein Einsatz am Samstag kommt aber noch zu früh.