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Sonntag, 15:30 Uhr: Sand in Sicht!
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Ein Spiel noch, dann ist Schluss. Am Sonntag kommt der SV Sandhausen an die Castroper Straße. Ursprünglich wäre es eine Partie ohne den ganz großen sportlichen Anreiz geworden. Wird es aber nicht. Natürlich zum einen, weil der VfL in der Tabelle unbedingt noch in die erste Hälfte zurück will. Zum anderen, weil der Gegner nach dem Punktabzug seitens der DFL nun doch noch mitten im Abstiegskampf steckt.


Die Bilder gingen durch die Medien. Der SV Sandhausen ballert den aufstrebenden wie zuletzt formstarken Klub aus Leipzig äußerst effektiv mit 4:0 aus dem eigenen Stadion. Anschließend knallen die Sekt- und vor allem die Bierkorken. Ausgelassener Jubel, nicht nur beim Dreifach-Torschützen Aziz Bouhaddouz. Vier Tage später sieht die Welt am beschaulichen Hardtwald schon wieder ganz anders aus. Drei Zähler Abzug „wegen Verstößen gegen Vorschriften der Lizenzierungsordnung mit Blick auf Form und Inhalt relevanter Unterlagen", so begründet die DFL das Urteil gegen den SVS. Plötzlich stehen nicht mehr 41, sondern nur noch 38 Zähler auf dem Punktekonto.

Gut, noch kein Grund zur Panik, schließlich ist der Relegationsplatz 16 noch immer relativ beruhigende vier Zähler entfernt. Doch nun, einen Spieltag vor dem Ende, sieht die Lage nicht mehr ganz so entspannt aus. Der FC St. Pauli und der TSV 1860 München gewannen ihre letzten Partien, die Konkurrenz aus Frankfurt hat kurzerhand nochmal eine weitreichende personelle Änderung vorgenommen und Cheftrainer Benno Möhlmann vor die Tür gesetzt. Es ist alles drin am letzten Spieltag. Läuft es komplett ungünstig, kann der SV Sandhausen nach 34 absolvierten Spielen also noch in die Abstiegsrelegation rutschen. Zumindest ein direkter Abstiegsplatz ist angesichts des zehn Treffer besseren Torverhältnisses gegenüber Aue eher utopisch. Dennoch, so zittrig hatte man sich im Rhein-Neckar-Kreis den Saisonabschluss sicherlich nicht vorgestellt.

Solide 20 Punkte in der Hinserie, sogar noch einen mehr bislang in der Rückrunde (ohne den Punktabzug) sprechen eigentlich für eine Platzierung jenseits von gut und böse. Eine ähnlich besonnene Spielzeit wie im letzten Jahr deutete sich an, als der SVS in der Endabrechnung den 12. Platz in Liga zwei belegte. In der Runde davor, der ersten in der zweithöchsten Spielklasse Deutschlands, wäre Sandhausen eigentlich postwendend wieder in die 3. Liga abgestiegen. Der Lizenzentzug des MSV Duisburg rettete den letzten Gegner des VfL. Seitdem hat sich die Mannschaft stabilisiert, Alois Schwartz übernahm den Platz auf der Trainerbank und führte den Klub wie erwähnt ins Tabellenmittelfeld.

Dabei überzeugt der Sandhäuser Kader auch in diesem Jahr durch seine Geschlossenheit. Ohne die ganz großen Namen stimmt das Kollektiv. Vorne treffen Bouhaddouz (9 Tore) und Andrew Wooten (8), hinten bedeuten 37 Gegentreffer die sechstbeste Defensive. Großer Verdienst auch von Schlussmann Manuel Riemann, den wir am Sonntag schon vorab in Bochum begrüßen dürfen, ab Sommer dann langfristig. Der Keeper hat seinen auslaufenden Vertrag am Hardtwald nicht verlängert, sich stattdessen bis 2018 an den VfL gebunden. Ein letztes Auswärtsspiel mit dem SVS hat unser kommender Torsteher aber noch vor der Brust. Auswärts, ein gutes Vorzeichen für die Sandhäuser, denn sie stellen das viertbeste Team in der Ferne ligaweit. Sechs Erfolge in fremden Stadion, darunter neben dem deutlichen 4:0 in Leipzig auch ein beachtlicher 3:1-Sieg bei Zweitligameister Ingolstadt.

Die Blau-Weißen sind also definitiv vorgewarnt. Auch angesichts des letzten Gastspiels des SVS an der Castroper Straße. In der letzten Saison besiegelte ein frühes Tor von Manuel Stiefler die Bochumer Heimniederlage. Die Bilanz jedoch ist ausgeglichen. In den bislang fünf Duellen gab es zwei Siege pro Team, dazu ein Remis. Das gab es im Hinspiel, als „Funny“ Heinemann kurz vor der Winterpause interimsweise übernahm und im ersten von drei Spielen unter seiner Leitung ein torloses Remis sah.


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Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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