08-15-2015, 02:23 PM
Der VfL hat das Topspiel beim SC Freiburg mit 3:1 gewonnen. Die Entscheidung einer umkämpften und nach dem Seitenwechsel turbulenten Partie fiel im zweiten Durchgang. Onur Bulut (65.) und Torjäger Simon Terodde (70., 75.) sorgten in Überzahl für die Vorentscheidung. Für den SCF, der die Begegnung zu Neunt beendet, konnte Torrejon (83.) nur noch verkürzen.
Spitzenspiel im Breisgau. Der Tabellenführer aus Freiburg empfing den zweitplatzierten VfL Bochum 1848 im Schwarzwald-Stadion. SC-Trainer Christian Streich nahm nach dem 5:0-Pokalsieg beim HSV Barmbek-Uhlenhorst vier Änderungen in seiner Startformation vor: Für Klandt, Föhrenbach, Schuster und Philipp kamen Schwolow, Torrejon, Abrashi sowie Grifo ins Team. VfL-Übungsleiter Gertjan Verbeek wechselte im Vergleich zum Pokalerfolg in Salmrohr nur auf einer Position: Torhüter Andi Luthe kehrte für Manuel Riemann zurück zwischen die Pfosten. Die Jungs von der Castroper Straße kamen wie schon beim Sieg in Salmrohr in den weißen Auswärtstrikots auf dem Rasen. Die gut 700 mitgereisten Bochumer Fans sahen von Beginn an eine flotte Partie.
Der erste Torschuss ging nach 120 Sekunden auf das Konto von Tim Hoogland, brachte Schwolow im SC-Kasten jedoch nicht in ernsthafte Bedrängnis. Wie schon in den vergangenen Partien stellte die Verbeek-Elf den Gegner früh zu und ließ so keinen geordneten Spielaufbau der Breisgauer zu. Erste dicke Chance für die Gastgeber in der neunten Minute. Nach einem riskanten Pass von Luthe kam der Ball zu Grifo, der quer legte auf Petersen. Der Freiburger Torjäger verstolperte die Kugel aber 8 Meter vor dem Tor. Im Gegenzug wurde ein Schussversuch von Onur Bulut zur Ecke geblockt. Den anschließenden Eckstoß köpfte Patrick Fabian im Rückwärtslaufen über das Freiburger Tor. Die Stimmung absolut eines Spitzenspiels würdig. Packende Zweikämpfe und ständiges Reklamieren einiger SC-Akteure beim Unparteiischen brachten die Atomsphäre im Schwarzwald-Stadion zum Kochen. In Minute 19 die erste gelbe Karte der Begegnung: VfL-Kapitän Patrick Fabian traf den Freiburger Mike Frantz im Luftduell mit dem Ellenbogen am Kopf.
Es folgte die nächste Möglichkeit für die Hausherren. Offensivmann Vincenzo Grifo wurde nur unzureichend gestört und schlenzte das Leder aus 16 Metern einen guten Meter am Tor vorbei (23.). Auf der Gegenseite legte Terodde einen Celozzi-Einwurf per Kopf auf Losilla ab. Der Außenrist-Schuss des Franzosen ging jedoch deutlich neben die Kiste. Das Streich-Team in der Folgezeit mit deutlich mehr Ballbesitz, der VfL besonders bei den zweiten Bällen oft einen Schritt zu spät. In der 33. Spielminute fast die Führung für Freiburg. Nach einer scharfen Hereingabe von Grifo kam Andi Luthe nicht mehr an den Ball. Einen Meter vor dem leeren Tor brachte SC-Torjäger Nils Petersen jedoch das Kunststück fertig, die Kugel im Fallen gefühlte fünf Meter über den Kasten zu schießen - Glück für den VfL. Die Bochumer schienen geweckt und agierten nun wieder aktiver. Haberer war an der Mittellinie von Mujdza nur durch ein Foul zu stoppen, Schiri Sippel entschied auf Gelb für den Freiburger (40.). Kurz vor der Pause noch einmal eine brenzlige Situation im VfL-Strafraum: Eine flache Hereingabe von Frantz segelte jedoch an Freund und Feind vorbei und fand in der Mitte keinen Abnehmer. Fazit zur Halbzeit: Der VfL mit gutem Start. Die Breisgauer mit zwei dicken Möglichkeiten die von Petersen (9./33.) leichtfertig vergeben wurden. Zwischen der zehnten und 35. Minute der Sport-Club mit mehr Ballbesitz. Die Blau-Weißen in der Schlussphase vor dem Pausenpfiff wieder mehr in der Partie. Beide Mannschaften ließen wenig zu, sodass das Spielgeschehen überwiegend im Mittelfeld stattfand.
Sowohl die Freiburger als auch die Bochumer kamen personell unverändert aus der Kabine zum Anpfiff in den zweiten Durchgang. Vier Minuten nach Wiederanpfiff ein schönes Zusammenspiel zwischen Losilla und Terrazzino. Der Ex-Freiburger bediente Toto per Lupfer im Strafraum, allerdings störte Höhn den Franzosen im letzten Moment vorm Torabschluss und klärte zur Ecke. Bochum nach der Pause wacher und genauer im Spiel nach vorne. Sieben Minuten nach der Halbzeit kassierte Anthony Losilla die Gelbe Karte für ein Foulspiel an Freiburgs Frantz. Wenige Augenblicke später rauschte Innenverteidiger Höhn knapp an einer Grifo-Ecke vorbei. Zwei Minuten später blockte Terrazzino einen Schuss von Christian Günter im eigenen Strafraum erfolgreich. Freiburg ab der 57. Spielminute in Unterzahl. Der bereits verwarnte Mensur Mujdza nahm traf Simon Terodde im Kopfballduell mit dem Ellenbogen im Gesicht und kassierte folgerichtig die Gelb-Rote Karte.
Drei Minuten später reagierte Christian Streich und brachte für den angeschlagenen Hedenstad Offensivkraft Mats Möller Daehli. In Minute 63 dann fast das 1:0 für den VfL. Nach einem Freistoß von Terrazzino probierte es Tim Hoogland artistisch mit der Hacke und verfehlte das Freiburger Gehäuse denkbar knapp. Bochum erhöhte nun die Schlagzahl und drückte die dezimierten Freiburger in die eigene Hälfte - mit Erfolg. Pass von Terodde auf Terrazzino, der zieht ab, der eigentlich schon geklärte Ball kam durch die Unentschlossenheit der Freiburger Innenverteidigung zu Bulut der Schwolow mit einer Bogenlampe überwinden konnte. Die Führung für den VfL, der weiter munter nach vorne spielte. Schöne Flanke von Perthel, doch Simon Terodde kam vor dem Tor nicht genug hinter den Ball.
Überragend dann das 2:0 für den VfL in der 70. Minute. Wieder Perthel mit einem klasse Flügellauf, die Flanke des Linksverteidigers fand im Rücken der Abwehr Onur Bulut, der die Kugel auf Simon Terodde ablegte. Terodde vollstrecke in Knipser-Manier aus sechs Metern Torentfernung gewohnt sicher zum Zwei-Tore-Vorsprung. Freiburg-Coach Streich wechselte in der 73. Minute erneut: Für Goalgetter Petersen kam Karim Guédé aufs Feld. Nächste Chance, nächster Treffer für den VfL: Hoogland mit Zuckerpass auf Terrazzino, der nahm Tempo aus dem Spiel, passte zum mitgelaufenen Haberer, der auf Terodde ablegte. Unsere Nummer 22 nahm sich ein Herz und jagte die Kugel aus 17 Metern unhaltbar in den Winkel, das 3:0 für den VfL. Während der Bochumer Anhang die weißen Taschentücher schwenkten verließen nach dem dritten Bochumer Tor zahlreiche SC-Fans das bis dahin mit 23.700 Zuschauern gefüllte Schwarzwald-Stadion. Freiburg brachte nun Hufnagel für Grifo (75.) und VfL-Coach Gertjan Verbeek wechselte Jan Simunek für Kapitän Patrick Fabian ein(78.). Die Spielführerbinde übernahm fortan Mittelfeldmotor Toto Losilla. Zwei Minuten später ersetzte Tobi Weis den Vorlagengeber zum 3:0, Janik Haberer. Cheftrainer Verbeek schöpfte sein Wechselkontingent nur 60 Sekunden später aus indem er Nando Rafael für den Doppeltorschützen Terodde auf den Platz schickte.
In Minute 83 dann der Anschlusstreffer für den SC: Torrejon hatte aus 23 Metern unhaltbar für Andi Luthe abgezogen. Der VfL war nun bemüht gegen wütend anrennende Freiburger Ruhe ins Spiel zu bringen. Der eingewechselte Tobi Weis holte sich in der 85. Spielminute nach einem taktischen Foul an der Mittellinie ebenfalls die Gelbe Karte ab. Drei Minuten später kassierte auch Timo Perthel Gelb. Freiburg warf nun alles nach vorne, selbst Torhüter Schwolow rückte mit auf. Es folgte der nächste Platzverweis für die Gestgeber. Torschütze Torrejon traf Perthel mit gestrecktem Bein auf der Brust und wurde dafür von Schiri Sippel des Feldes verwiesen(89.). Fazit nach dem Spiel: Knackpunkt einer ausgeglichenen Partie war der erste Platzverweis für den SC Freiburg. Der VfL nutzte die Räume, die sich durch die Überzahl ergeben haben, eiskalt aus und spielte die Treffer in Überzahl stark heraus.
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."