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Vorgestellt: 1. FC Kaiserslautern
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[Bild: vfl_kaiserslautern_tag_518-jpg.1765]

Das hätten sie sich in der Pfalz nicht träumen lassen: Nachdem der FCK in den vergangenen drei Jahren knapp am Aufstieg vorbeigeschrammt war, sollten die Roten Teufel in dieser Saison, in der sich die Zweite Liga ausgeglichener denn je gibt, endgültig durchstarten. Das aktuelle Resultat liest sich ernüchternd: Platz 12 in der Liga, nur ein Punkt aus den letzten vier Spielen. Die Folge: Kosta Runjaic ist nicht mehr Trainer, Konrad Fünfstück übernimmt.

Rückblende: Ende April 2015, Tatort rewirpowerSTADION – die Spieler des FCK werden immer und immer wieder vor die Kurve gebeten, feiern mit den eigenen Fans eine gigantische La-Ola-Humba-Party am Zaun. Später, in der Gästekabine, gibt´s die nächsten teuflischen Partyexzesse, akustisch miterlebt von den zahlreichen Medienvertretern in der Mixed Zone in unmittelbarer Nachbarschaft. Den Grund für so viel Heiterkeit bietet ein 2:0-Auswärtserfolg der Roten Teufel beim VfL, Simon Zoller und Philipp Hofmann lauten die Torschützen. Vier Spieltage vor Schluss liegt Lautern auf Platz 2, also mit direkter Zugangsberechtigung zur Bundesliga. Der Aufstieg nur noch Formsache, so denken sie zu diesem Zeitpunkt in der Pfalz.

Fünf Monate später ist von Euphorie rund um den Betzenberg nichts mehr zu spüren. Als der 34. Spieltag der Saison 2014/15 abgepfiffen wird, hat sich nicht der FCK, sondern der freche Zweitligaaufsteiger Darmstadt 98 das Ticket zur Beletage gesichert. Unter anderem durch einen 3:2-Sieg im direkten Duell, eine Woche nach dem FCK-Erfolg in Bochum. Am Ende hat sich Lautern auch noch gegen die Kellerkinder St. Pauli (0:2) und Aue (0:0) höllisch verbrannt und wird nur Vierter. Wieder einmal, wie schon in dem Jahr zuvor, nachdem man davor, also 2012/13, als Dritter in der Bundesliga-Relegation an Hoffenheim gescheitert war. Dreimal knapp vorbei – da sollte es diese Saison aber doch nun wirklich klappen, oder?

Antwort: eher nicht. Simon Zoller ist nicht mehr da (zurückbeordert nach Köln), auch Philipp Hofmann fand die englische Zweite Liga (FC Brentford) deutlich interessanter als die Pfalz. Überhaupt sind aus der Startelf aus dem Bochum-Spiel vom April aktuell nur noch sechs Spieler im Lauterer Kader, und von denen fällt Außenverteidiger Michael Schulze seit Saisonbeginn verletzungsbedingt aus. Willi Orban (Leipzig), Kerem Demirbay (HSV/Düsseldorf), Karim Matmour (Al-Arabi SC, Kuwait) sind genauso weg wie Dominique Heintz (1. FC Köln) und Kevin Stöger (Paderborn). Und wie es der Teufel so will, ist den Pfälzern nun auch noch der Trainer abhandengekommen. Der Negativtrend der letzten Spiele, drei Niederlagen in den jüngsten vier Partien, brachte Kosta Runjaic zum Nachdenken. Der „erstklassige Coach“ (Rheinpfalz, im April 2015) genügte nun, nach einer höllisch anmutenden Talfahrt, die am Dienstag in einer 0:3-Heimpleite gegen den 1. FC Nürnberg mündete, offenbar nicht mehr den eigenen Ansprüchen. Sein Rücktritt inmitten der englischen Woche kommt dennoch überraschend.

Sein Nachfolger als Cheftrainer heißt Konrad Fünfstück, zuvor Leiter des Lauterer Nachwuchsleistungszentrums und Coach der U23. Der 34-jährige studierte Hauptschullehrer kennt die meisten der jungen Spieler aus dem FCK-Profikader, trainierte er sie jüngst noch selbst. Einen Vertrag als Cheftrainer hat er zwar noch nicht unterzeichnet, dennoch trauen ihm die Pfälzer Verantwortlichen zu, den Generationenumbruch beim FCK weiter und erfolgreicher voranzutreiben, als das Runjaic zuletzt gelang.

Die Medien machen die verfehlte Personalpolitik für die Talfahrt verantwortlich und stellen auch Sportchef Markus Schupp an den Pranger. Gespräche zwischen ihm und FCK-Boss Stefan Kuntz sind für die nächsten Tage terminiert. Es ist nicht gelungen, die hochkarätigen Abgänge adäquat zu ersetzen, trotz eines Königstransfers á la Daniel Halfar, den man vom 1. FC Köln loseisen konnte. Angreifer Kacper Przybylko traf im ersten Spiel doppelt, dann nur noch gegen Heidenheim. Neuzugang Patrick Ziegler, zuletzt in der Innenverteidigung, sah gegen Nürnberg die Rote Karte und wird in Bochum fehlen. Für Lautern wird es mit dem drittjüngsten Zweitligakader (Durchschnittsalter: 24,1 Jahre) alles andere als leicht. „Wir wollen in Bochum als Kollektiv auftreten“, gab der neue Chefcoach auf seiner Antrittspressekonferenz am Mittwoch die Parole aus.


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Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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