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VORGESTELLT: 1. FC HEIDENHEIM
#1
[Bild: vfl_heidenheim_tag_518-jpg.1922]

Es war einmal ein kleiner Amateurverein aus Baden-Württemberg, der sich binnen weniger Jahre zu einer festen Größe des deutschen Fußballzirkusses gemausert hat. Neun Jahre ist es nun her, dass sich die Fußballabteilung des Heidenheimer Sportbundes 1846 abspaltete. Seither existiert der 1. FC Heidenheim in seiner heutigen Form und hat in wenigen Jahren einen einzigartigen Triumphzug hinter sich gebracht. Mit Unterstützung der gesamten Region gelang gleich in den ersten zwei Jahren unter neuer Flagge der Durchmarsch aus der Oberliga in die 3. Liga. Fünf Spielzeiten verbrachte man dort, doch nach zwei knapp verpassten Aufstiegen, war es letztlich offensichtlich, wo die Reise hingehen wird. Im siebten Jahr seit der Abspaltung glückte dem FCH 2014 die Verwirklichung des lange gehegten Traums vom Zweitligafußball. Der sportliche Macher, Frank Schmidt, steht seit Beginn an der Seitenlinie.

Der unweit der Voith-Arena geborene Heidenheimer Übungsleiter steht wie kein Zweiter für das rasante Emporkommen des Klubs von der Ostalb. Als Zwischenlösung präsentiert, führte der 41-jährige Schmidt den Verein, den die Unterstützung des Umlandes so stark macht, innerhalb von nur sieben Jahren von der fünften in die zweite Liga. Mittlerweile hat das Urgestein einen Vertrag bis 2020 und es macht den Anschein, als könnte ihn nicht einmal andauernde Erfolglosigkeit aus dem Amt befördern. Zumal sich diese auch bis dato nicht eingestellt hat. Auch wenn die letzten fünf Partien nur einen Punkt abwarfen, rangiert die Mannschaft um Kapitän und Identifikationsfigur Marc Schnatterer momentan auf Platz zehn. Ein paar Punkte mehr aus den letzten Spielen und der Klub würde im Gerangel um den Relegationsrang mitmischen – ähnliche Lage wie beim VfL also.

Doch was macht den Verein aus einem Ort mit weniger als 50.000 Einwohnern so erfolgreich? Der Zusammenhalt. Rund 300 Unternehmen aus Heidenheim und näherer Umgebung unterstützen ihren Heimatverein in allen Belangen, vorrangig natürlich finanziell.
Umgekehrt ist aber auch dem Verein die Region enorm wichtig. Ob Caterer im Business Club, Stadionwurst oder Backwaren – Alles was möglich ist, kommt aus der nahen Umgebung. Auch die Aufträge beim Stadionausbau gingen an Betriebe aus Ostwürttemberg, der Namensgeber der Voith-Arena hat seinen Sitz in Heidenheim. Selbst der Kiosk aus Landesligazeiten steht auf Kosten von weiteren Sitzplätzen (und Einnahmen) noch mitten in der Gegengeraden. Man will zeigen, wo man herkommt und ist stolz darauf.

Mit Neuzugang Ben Halloran und Smail Morabit, der sein Glück 2013 auch kurzzeitig beim VfL suchte, aber wenig später ohne Einsatz an die Brenz wechselte, stehen nur zwei Spieler ohne deutschen Pass im Heidenheimer Kader. Eine Rarität im Profifußball. Die Herausforderung 2. Bundesliga ließ den Verein gezwungenermaßen zwar leicht von der regionalen Verbundenheit des Kaders abkehren, dennoch stammt das Gros der Spieler, auch der Neuzugänge, noch immer aus der Nähe.

Mit Sturmtank Daniel Frahn und Abwehrrecke Sebastian Heidinger kamen im Sommer zwei Spieler, die in Leipzig ausgedient hatten. Auch Norman Theuerkauf von Eintracht Braunschweig bringt einiges an Erfahrung mit ins Heidenheimer Mittelfeld. Problem dabei: Die drei, für Heidenheimer Verhältnisse, Hochkaräter, tun sich bislang schwer und finden sich daher häufiger neben als auf dem Platz wieder. Die weiteren Neuzugänge wie Arne Feick (kam vom benachbarten VfR Aalen), Ronny Philp (FC Augsburg), Sven Ullrich (VfB Stuttgart U19) oder Dominik Widemann (SpVgg Unterhaching) werden hingegen keinen Kulturschock erleben, sie kennen zumindest den Großraum. Und auch der vom FC Schalke 04 ausgeliehene Nachwuchsstürmer Felix Schröter stammt gebürtig aus dem 33 Kilometer entfernten Ulm.

Die gute Platzierung der Vorsaison, als der damalige Neuling prompt Achter wurde, kam sicherlich nicht von ungefähr. Auch in diesem Jahr wird Heidenheim wieder den ein oder anderen Favoriten ärgern (wie etwa Leipzig beim 1:1), für ganz oben wird es aber aller Voraussicht nach nicht reichen. Das macht den Verantwortlichen um Geschäftsführer Holger Sanwald wohl aber nicht allzu viel aus, denn in Heidenheim ging man bislang immer einen Schritt nach dem anderen, ohne die Dinge zu überstürzen.

In den beiden bisherigen Liga-Duellen zwischen Bochum und Heidenheim gab es jeweils einen Kantersieg für den Gastgeber. In der Hinrunde der Vorsaison siegte der FCH in der Voith-Arena glatt mit 5:0, im Rückspiel konnte sich der VfL im rewirpowerSTADION beim 4:1 rehabilitieren. Darüber hinaus schlug der VfL 2012 den damaligen Drittligisten im DFB-Pokal auswärts mit 2:0.


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Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der  VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."
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