04-16-2016, 04:54 PM
Der VfL Bochum 1848 musste sich am Samstagmittag in der Hansestadt Hamburg dem gastgebenden FC St. Pauli mit 0:2 geschlagen geben. Nach guten VfL-Chancen in Durchgang eins sicherte Paulis Picault mit zwei Treffern (52., 65.) den Heimsieg des Kiezklubs.
Der VfL Bochum 1848 zu Gast in der Hansestadt – und Spannung war beim FC St. Pauli wie üblich garantiert. Das Duell um den vierten Tabellenplatz sollte das Topspiel des 30. Spieltags in der 2. Bundesliga werden. VfL-Trainer Gertjan Verbeek konnte personell erneut fast aus dem Vollen schöpfen, lediglich Timo Perthel musste nach seiner überwundenen Oberschenkelverletzung aufgrund des Trainingsrückstands noch passen. Verbeek beließ in Sachen Startaufstellung im Vergleich zum 4:1-Heimsieg gegen den FSV Frankfurt alles beim Alten. Beim Gastgeber gab es gleich vier Umstellungen in der ersten Elf: mit Marc Rzatkowski kehrte ein Ex-Bochumer zurück in die Mannschaft, Kapitän Sören Gonther feierte nach überwundener Verletzung sein Startelf-Comeback. Sebastian Maier und Fabrice Fafa-Picault komplettierten die Startformation des Kiezklubs.
Unser VfL startete gleich zu Beginn druckvoll und konnte vor 29.546 Zuschauern durch Onur Bulut den ersten Torschuss verzeichnen (3.), dieser ging jedoch klar über den Kasten der Hamburger. Nur zwei Minuten später dann der erste Versuch von Paulis Buchtmann, doch sein Schuss aus 25 Metern stellte für Manuel Riemann kein Problem dar. Nach neun Minuten hatte dann Simon Terodde den ersten Treffer auf dem Fuß, doch nach schönem Pass von Bulut in die Spitze chippte er die Kugel frei vor Himmelmann auf das Tornetz. Nach einer Viertelstunde gab es die bis dato beste Gelegenheit der Gastgeber, doch Gonther setzte nach einer Ecke einen Kopfball klar neben das VfL-Tor. Nach 22 Minuten folgte die Riesenchance zur Führung für den VfL: Zunächst war es erneut Terodde, der frei vor Himmelmann auftauchte und am Keeper scheiterte, den Nachschuss von Eisfeld konnte die Hamburger Hintermannschaft in die Füße von Terodde klären, der auf Terrazzino flankte. Dessen Seitfallzieher aus sieben Metern rauschte aber knapp links am Tor vorbei. Nur zwei Minuten später tauchte dann auch St. Pauli gefährlich vorm Tor auf, doch nach scharfer Hereingabe konnte zur Ecke geklärt werden, die nichts einbrachte.
Eine halbe Stunde war gespielt, da stand aus Fafa-Picault plötzlich frei vor Riemann, doch unser Schlussmann konnte knapp vor dem heranstürmenden Hamburger klären. Gleich im Gegenzug dann der Konter über Terodde, der sich den Ball im Strafraum zurechtlegte, aber auch im dritten Versuch an Himmelmann scheiterte. In der Folge blieben beide Teams etwas verhaltener, St. Pauli tauchte zweimal vor dem Bochumer Kasten auf, blieb dabei aber harmlos. Kurz vor der Pause dann noch einmal die Gelegenheit für Bochum, doch bei einer Ablage auf Terrazzino fackelte dieser aus 16 Metern eine Sekunde zu lange. Pünktlich nach 45 Minuten ging es dann torlos in die Kabine. Die klareren Möglichkeiten hatte in der ersten Halbzeit der VfL – besonders in Person von Toptorjäger Simon Terodde. Aber auch die Gastgeber blieben nicht ohne Chance.
Beide Trainer vertrauten auch im zweiten Durchganz auf ihre Startformation. Die erste Gelegenheit hatte wieder unser VfL, der durch Michael Maria einen harmlosen Schúss von der Strafraumkante absetzen konnte. Doch nach 52 Minuten waren es dann die Gastgeber, die in Führung gehen konnten: Nach einer Hereingabe von der linken Seite war es Fafa-Picault, der drei Meter vor Riemann freistehend an den Ball kam und diesen nur noch über die Linie drücken musste. Nur sechs Minuten später war es erneut Picault, der nach einem langen Ball in die Spitze frei auf Riemann zulaufen konnte, doch der heraneilende Felix Bastians konnte in letzter Sekunde retten. Im Gegenzug zeigte sich der VfL wieder gefährlich vor dem Hamburger Tor, doch ein Schuss von Tim Hoogland aus halblinker Position ging knapp am linken Lattenkreuz vorbei (59.).
Die Bochumer Hintermannschaft hatte nach dem Gegentor einige Probleme, so auch in der 62. Minute, als der stärker werdende Picault aus zehn Metern abzog, jedoch an Riemann scheiterte. Zwei Minuten später hatte Paulis Sebastian Maier die große Gelegenheit zum 2:0, doch Maria konnte in letzter Sekunde retten. Besser machte es nur wenige Augenblicke später sein Sturmpartner Picault, der wieder frei vor Riemann auftauchte und eiskalt seinen zweiten Treffer der Partie erzielen konnte. Nach 73 Minuten dann die große Möglichkeit zum Anschluss für den VfL, doch nach starkem Pass von Terrazzino in die Tiefe scheiterte der einlaufende Terodde aus spitzem Winkel an Himmelmann.
In der Schlussphase versuchte der VfL Bochum dann noch einmal Fahrt aufzunehmen. Nach einer zu kurz geklärten Ecke war es Celozzi, der sich aus gut 20 Metern ein Herz nahm und abzog, doch sein Schuss verfehlte das Tor um einige Meter. Drei Minuten vor Schluss folgten dann noch einmal die letzten Bemühungen des VfL, doch zunächst konnte die Hintermannschaft der Hamburger eine Hereingabe von Novikovas klären, die anschließende Ecke brachte Kapitän Patrick Fabien nicht druckvoll genug aufs Tor.
Am Ende mussten unsere Bochumer das Millerntor mit einer aufgrund der schwachen zweiten Halbzeit verdienten 0:2-Niederlage verlassen. Hatte man in der ersten Halbzeit noch die klar besseren Chancen, blieb die Mannschaft von Gertjan Verbeek in Durchganz zwei weitgehend ungefährlich vor dem Hamburger Tor und zeigte in der Defensive eklatante Schwächen. Besonders bitter könnte die Niederlage nicht nur aufgrund der Niederlage des 1. FC Nürnberg im Parallelspiel beim Karlsruher SC sein. In der Nachspielzeit verletzte sich Patrick Fabian am linken Knie, die Diagnose steht noch aus. Der VfL erwartet am kommenden Freitag im Heimspiel den Karlsruher SC (Anstoß: 18:30 Uhr, rewirpowerSTADION).
Tradition ist nicht die Aufbewahrung von Asche, sondern die Weitergabe des Feuers
" Der VfL kommt von der Castroper Strasse, und hier soll er auch bleiben."