VfL unterliegt im letzten Heimspiel

[Herr Bert]

   

Kurioser Spielverlauf im letzten Heimspiel der Saison 2015/16. Führung Braunschweig, Führung Bochum, Führung Brauschweig. Am Ende setzten sich die Niedersachsen mit 3:2 im rewirpowerSTADION durch. Simon Terodde hatten den VfL per Doppelpack im ersten Durchgang zurück ins Spiel gebracht, verschoss nach der Pause aber gleich zwei Elfmeter.

Zum letzten Heimspiel der Saison 2015/16 empfing der VfL Bochum 1848 die Eintracht aus Braunschweig im rewirpowerSTADION. Für einige Spieler und zwei Co-Trainer war schon vor dem Spiel Anlass, Tschüss zu sagen – sie verlassen den VfL. Danke für euren Einsatz, Jungs! Seine Startelf ließ Cheftrainer Gertjan Verbeek im Vergleich zur 0:1-Niederlage bei Union Berlin unverändert, mit Nando Rafael und dem wiedergenesenen Thomas Eisfeld standen zwei Neulinge im Kader. Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht schickte mit Torhüter Jasmin Fejzic und Adam Matuschyk zwei neue Spieler ins Rennen, die beim 3:1-Sieg der Eintracht gegen den 1. FC Nürnberg nicht in der Startelf standen.

Die Anfangsphase gestalteten beide Mannschaften vor 17.899 Zuschauern etwas ruhiger. Die Gäste aus Braunschweig konnten sich eine optische Überlegenheit erarbeiten, ohne jedoch gefährlich vor das Tor des VfL zu kommen. Doch nach nur acht Minuten rächte sich dann die Bochumer Gelassenheit, als Tim Hoogland tief in der eigenen Hälfte Eintrachts Gerrit Holtmann den Ball in den Fuß spielte, der nach einem einfachen Doppelpass frei zum Schuss kam und aus 17 Metern ins linke obere Eck treffen konnte. Ein klasse Tor des Braunschweigers. Die Mannschaft von Gertjan Verbeek hatte merklich an dem frühen Gegentor zu knabbern und kam erst nach gut einer Viertelstunde zum ersten guten Angriff, doch ein Schuss von Onur Bulut blieb harmlos und ging rund zwei Meter am Braunschweiger Kasten vorbei.

Auch in der Folge zeigte sich der VfL verunsichert und schenkte den Ball immer wieder durch leichtsinnige und einfache Fehler her. Dennoch erspielte man sich nach 20 Minuten den ersten Eckball, doch im Strafraum wurde dann ein Offensivfoul gepfiffen, sodass die Chance auf den Ausgleich vergeben wurde. Rund fünf Minuten später war es dann Marco Terrazzino, der einen Sprint auf der linken Außenseite hinlegte, doch bevor er die Flanke hereinbringen konnte, wurde er von Saulo Decarli gelegt – den klaren Freistoß klärte Boland noch zur Ecke, doch dann klingelte es im Braunschweiger Kasten: Losilla köpfte denn Ball stark in Richtung Tor, der Ball landete auf dem Oberschenkel von Felix Bastians, der auf Simon Terodde querlegte, der aus zwei Metern nur noch einschieben musste. Sein 21. Saisontor war eines der einfacheren Sorte für den Bochumer Toptorjäger. Doch die Gäste machten gleich weiter, ein Angriff über links konnte von Celozzi nur per Foul gestoppt werden. Den fälligen Freistoß schoss Jan Hochscheidt jedoch genau in die Arme von Riemann.

Nach 34 Minuten explodierte das rewirpowerSTADION dann, als Simon Terodde seinen zweiten Treffer des Tages erzielen konnte und damit den frühen Rückstand zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung drehen konnte. Tim Hoogland, zuvor durch einige Unsicherheiten aufgefallen, hatte die Bochumer Nummer 22 mit einem Pass in die Spitze stark freigespielt, Terodde fackelte in alter Torjägermanier nicht lange und drosch den Ball an Fejzic vorbei in die Maschen. Der VfL bekam nun immer mehr Sicherheit im Spiel, die beiden Tore taten dem Team sichtlich gut. Fünf Minuten vor der Halbzeit sorgte Kapitän Anthony Losilla dann dafür, dass die Saison für ihn nach dem Heimspiel beendet war, er sah die zehnte Gelbe Karte und ist damit in Heidenheim gesperrt. Es blieb die letzte erwähnenswerte Szene vor der Pause, der VfL sorgte nach dem schwachen Start mit zwei Toren für die 2:1-Pausenführung.

Zur Pause wechselte Gertjan Verbeek in der Verteidigung, für Michael Maria kam Timo Perthel zu seinem zweiten Einsatz nach überstandener Oberschenkelverletzung. Der VfL zeigte sich gleich zu Beginn angriffslustig und schnürte die Braunschweiger in der eigenen Hälfte ein. Nach 52 Minuten hatte dann Terodde die große Chance auf sein drittes Tor, doch einen flach hereingespielten Ball von Bulut konnte er im Fünfmeterraum nicht kontrollieren. Terodde hätte sonst nur noch einschieben müssen. Nach 55 Minuten konnten die Braunschweiger dann ausgleichen. Im Spielaufbau hatte Losilla den Ball verloren, die Gäste schalteten schnell um und konnten über links in den Strafraum eindringen. Den scharf hereingebrachten Ball bugsierte Felix Bastians ins eigene Tor. Doch fast im Gegenzug dann erneute Aufregung, als Adam Matuschyk Terodde im Braunschweiger Strafraum klammerte und den Stürmer zu Fall brachte. Den fälligen Elfmeter verschoss Terodde jedoch, sein Schuss in die rechte untere Ecke konnte von Fejzic zur Ecke pariert werden. Sein Fehlschuss rächte sich nur zwei Minuten darauf, als die Braunschweiger die Unsicherheit des VfL nutzten und das Tor zum 3:2 erzielen konnten. Auf der linken Seite hatte Gerrit Holtmann einen starken Sprint hingelegt und war bis auf die Grundlinie vorgedrungen, von wo aus er Orhan Ademi bediente. Der Stürmer der Eintracht drückte die Kugel aus zwei Metern freistehend über die Linie. Damit hatte sich die Bochumer Mannschaft innerhalb von wenigen Minuten die Führung verspielt.

Nach dem Gegentor reagierte Verbeek und brachte Thomas Eisfeld für den bereits verwarnten Tim Hoogland. Eisfeld, der nach überwundener Knieverletzung erstmals wieder im Kader stand, fügte sich gleich mit einem starken Distanzschuss ein, doch er verfehlte das Ziel um einige Zentimeter. Auch die nächste Möglichkeit ging an den VfL, Janik Haberer hatte Bulut freigespielt. Sein Schuss von halblinks wurde jedoch noch von einem Abwehrspieler geblockt. In der Folge flachte das Spiel wieder ein wenig ab, beide Mannschaften konnten in der Offensive keine klaren Aktionen mehr starten. Die nächste Chance erarbeiteten sich die Braunschweiger erst in der 83. Minute, als die Gäste über rechts in den Strafraum vordringen konnten. Cacutalua klärte in letzter Sekunde zur Ecke. Diese wurde kurz ausgeführt, nach einer Flanke von rechts landete der Ball im Bochumer Tor – doch Schiedsrichter Robert Kempter pfiff die Situation aufgrund eines Stürmerfouls ab. Im Gegenzug dann die Chance für den eingewechselten Mlapa, doch auch sein Kopfball aus rund fünf Metern blieb zu harmlos. In der Schlussphase versuchte es der VfL dann noch einmal mit allen Mitteln. Und es wurde noch einmal turbulent – in der 89 Minute gab es nach einem Schlag von Decarli gegen Bastians den zweiten Elfmeter der Partie. Der Braunschweiger kassierte die glatte Rote Karte. Erneut war es Terodde, der aus elf Metern antrat – doch erneut verschoss der Stürmer. Er chippte den Ball über das Braunschweiger Tor und verpasste sein drittes Tor im Spiel abermals.

Teroddes Fehlschuss war die letzte Gelegenheit im Spiel. Am Ende steht für die Bochumer eine äußerst bittere Niederlage gegen Eintracht Braunschweig. Am letzten Spieltag gastiert der VfL am kommenden Sonntag beim 1. FC Heidenheim. Die Verbeek-Elf ist dann auf Schützenhilfe angewiesen, um den FC St. Pauli noch überholen und Platz vier erobern zu können.